Antibiotika sind im Kampf gegen eine Blasenentzündung erfolgreicher als Cranberry-Präparate. 221 Frauen nahmen an einer Studie teil. Viele der Frauen, die täglich ein Cranberry-Extrakt einnahmen, mussten die Studie wegen Nebenwirkungen abbrechen.
Amsterdam.
Im Kampf gegen eine Blasenentzündung sind Antibiotika erfolgreicher als Cranberry-Präparate. Allerdings geht die Einnahme von Antibiotika auch mit deutlich mehr Resistenzen gegenüber weiteren Mitteln einher. Das haben Forscher des Academic Medical Center in Amsterdam herausgefunden. 221 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren nahmen an der Studie teil. Sie litten in den vorangegangenen zwölf Monaten sechs bis sieben Mal an einer Blasenentzündung und damit überdurchschnittlich häufig.
Ein Jahr lang täglich ein Cranberry-Extrakt Ein Jahr lang nahm eine Hälfte täglich ein Cranberry-Extrakt ein, die andere Hälfte ein Antibiotikum. Während die Frauen der Kranbeeren-Gruppe im Schnitt vier Mal erneut erkrankten, kam dies in der Gruppe des pharmazeutischen Produktes nur knapp zwei Mal vor. Doch die Zahl der antibiotikaresistenten Bakterien in der Blasenflora wuchs nach einem Monat der Einnahme auf mehr als 85 Prozent, während der Anteil in der Cranberry-Gruppe nur bei maximal 28 Prozent lag, wie die Forscher im Fachblatt „Archives of Internal Medicine “ berichten. Erst drei Monate nach Ende der Studie und damit nach Ende der Antibiotika-Einnahme normalisierte sich die Flora wieder.
Viele Frauen brachen Studie ab Auffallend ist auch die hohe Zahl an Studienabbrecherinnen. Teilweise wegen Wirkungslosigkeit des eingenommene Präparates, überwiegend aber aufgrund zu starker Nebenwirkungen beendete fast die Hälfte der Teilnehmerinnen die Studie vorzeitig. In beiden Gruppen klagten gleich viele Frauen über Beschwerden, darunter Hautausschlag, Verstopfung, Übelkeit oder Scheidenpilzinfektionen. Trotz des Ergebnisses sehen die niederländischen Forscher in den Cranberry-Mitteln eine Alternative für Frauen, die Antibiotika wegen befürchteter Resistenzen nicht langfristig einnehmen wollen. Die auch als Moosbeere bekannte Frucht enthält viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie zum Beispiel den sekundären Pflanzenstoff Proanthocyamid, der sich positiv auf die Harnwege auswirkt. Er erschwerte es den Bakterien, sich an den Wänden der Blase festzusetzen. (mp)
Training lässt Muskelkater wieder verschwinden.
Sportmedizinern zufolge sollte man bei Muskelkater keinesfalls weiter trainieren. Der Schmerz sei ein Warnhinweis. Jetzt ist Ruhe für die Muskeln angesagt.
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Wer nach 17 Uhr isst, wird dick.
Falsch. Denn der Körper verwendet die zugeführte Energie nicht nach Uhrzeit, sondern nach Bedarf. Wer nicht mehr Kalorien zu sich nimmt, als der Körper verwertet, nimmt auch nicht an Gewicht zu – selbst wenn der Kühlschrank nachts geplündert wird.
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Schwimmen ist gesund für den Rücken.
Nicht immer. Denn die meisten Hobbyschwimmer versuchen ihren Kopf krampfhaft über Wasser zu halten. Und das kann zu Muskelverspannungen führen und damit sogar Rückenschmerzen auslösen.
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Viele Vitamine sind gesund.
Gesund mit nur einer Tablette am Tag. Das versprechen Vitamintablettenhersteller gern. Doch bekommt man mit Vitamintabletten eine Extra-Protion Gesundheit? Nur teilweise, sagen Ärzte. Denn mehr Vitamine sind nur unter bestimmten Bedingungen zu empfehlen. Wer gesund ist und sich ausgewogen ernährt, braucht die Tabletten nicht.
Allergien sind ein lebenslanger Begleiter.
Stimmt nicht, denn dem Deutschen Allergie- und Asthmabund zufolge entwickeln sich beispielsweise Nahrungsmittelallergien, die im Säuglingsalter auftreten, bis zum sechsten Lebensjahr zurück.
Spinat enthält besonders viel Eisen.
Der Irrtum beruht auf einen Schreibfehler in Nährwerttabellen: Ein verrutschtes Komma bescheinigte dem Spinat einen Eisengehalt von mehr als 30 Milligramm pro 100 Gramm. Dabei beträgt der Gehalt wie in vielem anderen Gemüse gerade einmal 3,5 Gramm. Schokolade, Fleisch und Fisch haben deutlich mehr.
Weiße Nagelflecken machen Kalziummangel sichtbar.
Falsch. Die weißen Flecken auf Fingernägeln entstehen durch kleinere Verletzungen des Nagelbettes. Ein Kalziummangel hat damit nichts zu tun.
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Eine Frau wird leichter schwanger, wenn sie nach dem Sex die Beine hoch streckt.
Blödsinn, sagen Frauenärzte. Denn Spermien können sich problemlos nach vorne, hinten, oben oder unten bewegen und finden auch so den Weg zur Eizelle.
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Die Lust nach Süßem kann man abtrainieren.
Das funktioniert leider nicht, denn das Verlangen nach Schokolade und Co. ist angeboren. Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zufolge ist es besser, dem Verlangen bewusst nachzugeben und regelmäßig auch mal ein Stück Schokolade zu essen.
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Zecken lassen sich von Bäumen auf ihre Opfer fallen.
Falsch! Die kleinen Blutsauger sitzen an Büschen oder Gräsern am Wegesrand und hängen sich an ihre Opfer. Übrigens: Zecken gibt es nicht nur in Wäldern. Die meisten Bisse holt man sich im eigenen Garten.
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Mohrrüben sind gesund für die Augen.
Nicht ganz falsch, aber damit Vitamin A und Beta-Carotin einen gesundheitsfördernden Effekt haben, müsste man täglich mehrere Kilo der Rüben essen.
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Blutende Wunden soll man mit Wasser auswaschen.
Bloß nicht! Das Deutsche Rote Kreuz warnt davor, denn auch Wasser ist keinesfalls steril. Besser ist, die Wunde keimfrei abzudecken, bis sich Schorf bildet. Denn sonst drohen Infektionen.
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Sonnenbrand kann nicht im Schatten entstehen.
UV-Strahlen, die auch für Sonnenbrand verantwortlich sind, haben im Schatten noch etwa die Hälfte ihrer Intensität. Auch hier kann man also einen Sonnenbrand bekommen.
Eine Blutvergiftung kann man an einem roten Strich in der Nähe einer Verletzung erkennen.
Unsinn, sagen Ärzte. Der rote Strich entlang der Blutgefäße ist kein Indikator einer Blutvergiftung, sondern eine Entzündungsreaktion. Beschwerden einer Blutvergiftung sind eher Fieber und Schüttelfrost.
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Schwangere müssen doppelt so viel essen.
Auf keinen Fall. Eine Schwangere trägt ja keinen Erwachsenen in sich. Während einer Schwangerschaft liegt der Mehrbedarf bei höchstens etwa 240 Kalorien täglich.
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Schlechtes Licht schadet den Augen.
Augenärzten zufolge schadet das Lesen unter der Bettdecke nicht den Augen. Zwar können sie bei schlechtem Licht brennen, aber sobald man mit dem Lesen aufhört, verschwinden die Schmerzen wieder.
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Ohrenschmalz ist Dreck.
Falsch, warnen HNO-Ärzte. Denn Ohrenschmalz schützt die empfindlichen Hörorgane und hält Schmutz und Nässe fern.
Fieber muss gesenkt werden.
Fieber ist Teil des körpereigenen Abwehrsystems, deshalb sollte man nicht versuchen es sofort zu senken. Denn es gibt viele Erreger, die durch Wärme absterben. Erst ab 40 Grad ist Vorsicht geboten.
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Die Organe aller Menschen sind gleich.
Falsch. Es gibt beispielsweise Menschen, die statt zwei drei Nieren haben. Und auch die Position der Organe kann schwanken. So befinden sich bei einigen Menschen alle Organe spiegelverkehrt.
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Wein ist ungesund.
Nein, denn in Maßen ist Alkohol sogar gut fürs Herz. Die Ursache, warum Alkohol der Gesundheit nutzen kann, ist allerdings noch nicht vollständig geklärt.
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Bei Rückenschmerzen ist Schonung angesagt.
Oft ist genau das Gegenteil ist richtig. Denn Rückenschmerzen entstehen oft, weil die Muskeln nicht belastet werden. Damit die Schmerzen wieder verschwinden, müssen die Muskeln beansprucht werden.
Alterserscheinungen gibt es erst ab 50 Jahren.
Falsch. Schon früh leidet der Körper unter Alters- und Verschleißerscheinungen. Denn die Leistungsfähigkeit von Nieren, Leber und Augen lässt schon in der Jugend im Alter von 15 Jahren nach.
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Kaffe entzieht dem Körper Wasser.
Lange galt, Kaffee entzieht dem Körper Wasser. Irrtum, sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Kaffee könne sogar in den täglich benötigen Flüssigkeitsbedarf mit eingerechnet werden. Mehr als sechs bis acht Tassen seien jedoch trotzdem nicht zu empfehlen.
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Zu enge Jeans können Männer unfruchtbar machen.
Zwar sind Spermien wärmeempfindlich, aber selbst wenn zu enge Jeans die Temperatur etwas erhöhen, verursachen sie keine Unfruchtbarkeit.
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Eine Glatze zeugt von besonders hoher männlicher Potenz.
Leider ebenfalls ein Irrtum. Die Veranlagung zu lichtem Haar ist vererbt.
Pflanzliche Medikamente sind ungefährlich.
Falsch, denn in der Natur kommen auch viele Gifte vor. Deshalb sollte man auch die Einnahme pflanzlicher Arzneien mit einem Arzt besprechen.
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Destilliertes Wasser darf man nicht trinken, man würde daran sterben.
Destilliertes Wasser enthält keine lebenswichtigen Salze. Trotzdem stirbt man nicht beim Trinken. Denn in der Speiseröhre mischt sich das Wasser mit Salzen und ist so keine Gefahr mehr für den Körper. Würde das nicht passieren, würden unsere Zellen versuchen den Salzgehalt hochzuhalten und dabei platzen.
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Fleischverzicht erhöht die Lebenserwartung.
Zwar leben Vegetarier statistisch gesehen wirklich länger. Das liegt aber nicht am Verzicht auf Fleisch, sondern an ihrem insgesamt gesunden Lebensstil.
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