Forscher der Washington University fanden durch Experimente mit Ratten heraus, dass durch übermäßigen Alkoholkonsum, wie bisher angenommen, Gehirnzellen absterben, sondern die für die Erinnerungen zuständigen Rezeptoren blockiert werden.
Düsseldorf.
Nach einem ausschweifenden Trinkgelage in feucht-fröhlicher Runde fehlen so manchem Partygast am Tag danach einige Minute oder gar Stunden der Erinnerung an den Vorabend. Was landläufig als Filmriss bezeichnet wird, birgt nicht nur die Gefahr, sich an peinliche Aktionen nicht mehr erinnern zu können, sondern auch, dass der hohe Alkoholkonsum unzählige Gehirnzellen hat absterben lassen so dachte man bislang.
Erinnerungsprozesse werden blockiert
Forscher der Washington University in St. Louis im US-amerikanischen Bundesstaat Missouri konnten diese Annahme nun widerlegen. Die Wissenschaftler haben nun die Vorgänge im Gehirn beim Filmriss entschlüsselt. Sie stellten in Versuchen mit Ratten fest, dass die für die Erinnerungsprozesse zuständigen Rezeptoren bei einem Alkoholrausch blockieren. Den Ratten wurde Ehtanol gegeben und anschließend der für Erinnerungen zuständigen Bereich im Hirn der Nager untersucht. Durch die beobachteten Vorgänge sind die Forscher zu dem Schluss gekommen, dass Alkohol diese Rezeptoren hemmt und andere dafür aktiviert.
Dadurch werden Signalübertragungen gestört, wodurch Nervenzellen Steroide bilden. Und diese hemmen verstärkt die Synapsenübertragung, wodurch Erinnerungen nicht entstehen können. Dafür sei allerdings sehr viel Alkohol nötig, wie im Fachmagazin ‚The Journal of Neuroscience‚ berichtet wird. Eine Schädigung oder Tötung von Gehirnzellen aufgrund dieses Prozesses wurde nicht festgestellt. (mp)