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Ford C-Max – Sportlicher Van nur für kleine Familien

Ford C-Max – Sportlicher Van nur für kleine Familien

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Beim Kauf eines Familienvans bleibt der Fahrspaß oft genug auf der Strecke. Beim Ford C-Max Titanium 1,6 TDCi nicht unbedingt. Allerdings gibt es auch hier einen Wermutstropfen: Die Rücksitze bieten für den Nachwuchs nur wenig Platz. Familienvan? Nun ja.

Köln. 

Darf es ein wenig sportlicher sein? Mit dem C-Max zeigt Ford, dass ein Kompakt-Van mit den Annehmlichkeiten wie einer erhöhten Sitzposition oder einer guten Rundumsicht durchaus auch dynamische Tugenden vorweisen kann. Um die zu entdecken, genügt schon mal ein erster Blick. Der 4,38 Meter lange C-Max Titanium 1,6 TDCi sieht keineswegs nach langweiliger Familienkutsche aus, sondern rollt mit schicker Optik an. Dazu trägt das Zusammenspiel aus großen Flächen mit markanten Linien ebenso bei wie das nach hinten abfallende Dach. Für die Passagiere auf der Rückbank bedeutet das aber keine Einschränkung. Ihre Kopffreiheit ist gut, so wie auch das Raumangebot für die Knie.

Kompromisse bei der Breite

Einzig in der Breite muss man ein paar Kompromisse machen, da die drei Einzelsitze im Fond relativ schmal geschnitten sind. Fahrer und Beifahrer bleiben von solchen Einschränkungen unberührt. Sie nehmen auf bequemem, langstreckentauglichem Gestühl mit hoher Lehne, ausreichend langer Oberschenkelauflage und guter Wirbelsäulenunterstützung Platz. Die Sitze sind höhen- und längsverstellbar, so dass sich eine optimale Position finden lässt. Ebenso gut ist der Blick auf die übersichtliche und aufgeräumte Armaturentafel. Die Bedieneinheit für die Navigations- und Audioeinheit erinnert von der Form her ein wenig an einen Engel: Mittig befinden sich zwei Drück- und Drehknöpfe und die Lautstärkeregelung.

VisitenkarteAuf dem „Flügel“ links liegen die Tasten für die Grundfunktionen wie Radio, CD oder Telefon und auf dem rechten Abschnitt Zahlen und Buchstaben. Als diese Bedieneinheit vor einigen Jahren erstmals im Focus auf den Markt kam, wurde sie als ergonomisch wertvoll hervorgehoben. Das ist sie unbestritten, die Bedienführung bei der Eingabe von Zielen oder auch nur einer Maßstabsveränderung ist dennoch eher umständlich. Alternativ lassen sich Audiosystem und Bordcomputer über die Sprachsteuerung bedienen, die über eine Fernbedienung am Multifunktionslenkrad aktiviert wird. Das Kartendisplay liegt zwar zentral im Instrumententräger, ist jedoch ein wenig klein geraten und wirkt irgendwie weit weg.

Viel Variabilität bei der Gepäckverladung

Das Raumgefühl im Auto hingegen ist bestens. Die großen Fensterflächen sorgen für eine lichte Atmosphäre und einen guten Rundumblick. Die verwendeten Materialien wirken hochwertig und gut verarbeitet. Zahlreiche Ablagemöglichkeiten wie beispielsweise ein tiefes Fach zwischen den Frontsitzen sorgen für Ordnung. Die Aussparungen an der Türen sind zwar nicht ausdrücklich für Getränke ausgeformt, dennoch kann man sogar eine 1,5-Liter-Flasche hineinlegen.

Das Gepäckabteil lässt sich so variabel gestalten, dass es für den Großeinkauf wie für den kleineren Umzug ausreicht. Die Fondsitze können mit wenigen Handgriffen einzeln umgeklappt werden. Da dann aber eine Stufe in der Ladefläche entsteht, bietet es sich an, sie entweder zu „wickeln“, sprich hochkant zu stellen, oder sie ganz auszubauen. Das ist jedoch mit Tüftelei verbunden. Zudem bedarf es einiges an Kraft, die 19 Kilogramm schweren Sitze aus dem Auto heraus- beziehungsweise in das Fahrzeug hineinzuheben. Das Gepäckraumvolumen lässt sich so von 432 auf bis zu 1.723 Liter bei einer Beladung bis zur Dachunterkante vergrößern, dann allerdings ohne ausreichende Ladungssicherung.

Fahrspaß mit kleinen Einschränkungen

Die maximal mögliche Zuladung von 525 Kilogramm dürfte den 115 PS starken 1,6-Liter-Common-Rail-Diesel vor keine allzu großen Probleme stellen. Aktiviert über einen Startknopf ist der Selbstzünder vor allem in Drehzahlbereichen bis 3.000 Touren spritzig und dynamisch. Stadtverkehr und Landstraßenstrecken sind eindeutig sein Lieblingsterrain. Da kommt tatsächlich Fahrspaß auf. Das soll nicht heißen, dass der auf der Autobahn verloren geht.

Doch Überholmanöver bei Geschwindigkeiten jenseits von Tempo 160 oder an lang gezogenen Steigungen zeigen die Grenzen des Selbstzünders auf. Mit Winterreifen und bei einem Mix aus Überlandfahrten und Stadtverkehr pendelt sich der Verbrauch bei knapp sieben Litern ein. Dabei weist die serienmäßige Schaltanzeige perfekt darauf hin, wann welcher Gang für den besten Verbrauch einzulegen ist. Apropos Schaltung: Sie arbeitet exakt und leichtgängig. Tadellos ebenso die Lenkung, die sämtliche Anweisungen des Fahrers direkt weiterleitet. Federung und Dämpfung sind passend dazu sportlich straff abgestimmt. Das trägt zu einem sehr sicheren Fahrgefühl bei, ohne dass dabei der Komfort auf der Strecke bleibt. Schon das sind Eigenschaften, die den C-Max auch bei Vielfahrern interessant werden lassen.

Zahlreiche Optionen serienmäßig

Mit dem von Ford mit den Eigenschaften „sportlich-luxuriös“ umschriebenen Top-Ausstattungspaket „Titanium“ sind zudem zahlreiche Optionen serienmäßig eingebaut, die eine lange Fahrt angenehm machen. Von der Ambientebeleuchtung über den Berganfahrassistenten, Tempomat, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, Regen- und Lichtsensor, anklappbaren Seitenspiegeln bis zu Leichtmetallrädern ist dann alles mit an Bord. Zu den dynamischen Tugenden des Kompakt-Vans kommen so noch Wohlfühl-Eigenschaften hinzu. (dapd)