Vor zwei Monaten warnte er noch mittels einer Online-Kampagne und machte auf die prekäre Lage in der Nachtgastronomie – nun verkündet er bereits das Ende. Karsten Plaß, Gastronom aus dem Ruhrgebiet, wird nicht mehr lange weitermachen können. Aufgrund steigender Kosten wird er seine beiden Party-Locations in Hamm wohl oder übel schließen müssen.
Einer der Hauptgründe dafür ist tatsächlich der künftig noch weiter steigende Mindestlohn. Aber das ist noch nicht alles.
Erhöhter Mindestlohn belastet Betriebe im Ruhrgebiet
Die geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 13,90 Euro 2026 und 14,60 Euro 2027 sorgt im Ruhrgebiet für Diskussionen. Karsten Plaß, Betreiber zweier Party-Locations in Hamm, sieht sich gezwungen, seinen Betrieb zu schließen. Er spricht von steigenden Kosten und sinkenden Umsätzen, die mittlerweile existenzgefährdend seien.
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Plaß betreibt das „Pirates“ und die Beach-Bar „Anker und Herz“. Beide sollen mit Beginn der nächsten Mindestlohnerhöhung schließen. Problematisch werde insbesondere die Belastung durch höhere Löhne für studentische Hilfskräfte. Dazu kämen weniger ausgehfreudige junge Erwachsene und eine geringere Kaufkraft in der Region.
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Mindestlohn und Nachwuchssorgen im Ruhrgebiet
Plaß kritisiert weitere Ursachen für die Schwierigkeiten, etwa die fehlende Entlastung durch Mehrwertsteuersenkungen im Gastrobereich. Getränke als Hauptumsatzquelle profitierten davon nicht. Der Gastronomen sieht keine Möglichkeit, weiter wirtschaftlich zu arbeiten. „Das macht keinen Sinn mehr. Ich kann keine 5 Euro für ein kleines Bier nehmen. Das funktioniert einfach nicht“, sagt er gegenüber „wa.de„.
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Karsten Plaß beschäftigt aktuell 33 Mitarbeiter und wird den harten Schritt zum Jahreswechsel 2027 wohl umsetzen müssen. Der Fall zeigt einmal mehr, wie angespannt die Lage in der Gastronomie des Ruhrgebiets ist. Viele Betriebe kämpfen gleichzeitig mit steigenden Kosten und rückläufigen Kundenzahlen.
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