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Essen: Nach Kindesentführung nach Paraguay – Paar aus Ruhrpott muss nicht in Haft

Essen: Nach Kindesentführung nach Paraguay – Paar aus Ruhrpott muss nicht in Haft

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© Jorge Saenz/AP/dpa

So entsteht ein Phantombild

Ingo von Westphal ist Phantombildzeichner. Uns hat er erklärt, wie ein Phantombild entsteht.

Essen. 

Urteil in einem spektakulären Fall gegen ein Paar, das zwei Mädchen (10, 11) aus Essen und München entführt hatte!

Im November 2021 verschleppten Anna und Andreas Rainer E. ihre zwei Kinder aus jeweils vorheriger Ehe. Beide Mädchen lebten noch bei den entsprechenden Ex-Partnern, bevor sie von Anna und Andreas E. ohne Einwilligung nach Paraguay mitgenommen wurden.

Mittlerweile konnten die Kinder wieder nach Hause zurückgebracht werden (>>> wir berichteten). Das Amtsgericht Essen hat die Entführer nun verurteilt.

Essen: Ehepaar verschleppte zwei Kinder nach Paraguay

Die Begründung für die Verschleppung der Kinder klingt absurd. Offenbar wollten Anna und Andreas E. um jeden Preis verhindern, dass ihre Töchter in Deutschlang eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten könnten. Das hätte das Paar in einem Abschiedsbrief erklärt, den sie der Mutter eines der Mädchen zukommenließen.

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Im Mai 2022 rief ein der Mütter zur öffentlichen Suche nach ihrer verschleppten Tochter auf. Auch Interpol suchte das flüchtige Ehepaar mit Haftbefehlen. Daraufhin meldeten sich Anna und Andreas E. per Videobotschaft – und nach zähen Verhandlungen konnten die beiden Kinder im Juni 2022 wieder nach Deutschland zurückkehren.

Ihre Entführer folgten ihnen einige Zeit später, nachdem sie sich wegen des hohen Fahndungsdrucks zunächst den Behörden in Paraguay gestellt hatten.

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Essen: Urteil gegen Ehepaar E.

Am Dienstag (23. August) wurde nun am Amtsgericht Essen das Urteil gegen das Ehepaar E. beschlossen. Wegen gemeinschaftlicher zweifacher Kindesentziehung wurden Anna und Andreas E. zu einer zehnmonatigen Haftstrafe auf Bewährung und einer Bewährungsauflage von je 2.520 Euro verurteilt.

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Die Strafe sei laut Gerichtssprecher für drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt. Das Paar bleibt somit auf freiem Fuß. Weil sie der Strafforderung der Staatsanwaltschaft direkt zugestimmt hatten, kam es zu keiner Hauptverhandlung. (at, mit dpa/afp).