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Erdogan massiv unter Druck: „Tage, bis Situation in Türkei außer Kontrolle gerät“?

Erdogan massiv unter Druck: „Tage, bis Situation in Türkei außer Kontrolle gerät“?

Erdogan Scheine
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Erdogan: Das ist der Machthaber der Türkei

Recep Tayyip Erdogan ist langjähriger Machthaber in der Türkei. Wir stellen den türkischen Präsidenten vor.

Läutet der wirtschaftliche Absturz der Türkei den politischen Niedergang von Recep Tayyip Erdogan ein? Die Umfragen für ihn und die AKP sehen düster aus. Und ein Ende der Wirtschaftskrise ist nicht in Sicht.

Kommt es zum großen Knall für die Türkei und Erdogan? Klar ist: Von einer Inflation von 7,6 Prozent wie in Deutschland können die Menschen in der Türkei aktuell nur träumen.

Erdogan steht heftig unter Druck: „Tage, bis Situation außer Kontrolle gerät“?

Der Druck nimmt zu. Wie „Die Zeit“ berichtet, sehen laut Umfragen mehr als 60 Prozent der Türkinnen und Türken in der politischen Führung in Ankara die Schuldigen für die Mega-Inflation im Land. Ein erneuter Wahlsieg der Erdogan-Partei AKP bei der Parlamentswahl im Juni 2023 ist mehr als unsicher.

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Mehr über Recep Tayyip Erdogan:

  • Der 68-Jährige ist seit 2014 der zwölfte Präsident der Republik Türkei.
  • Zuvor war der AKP-Politiker Oberbürgermeister von Istanbul und von 2003 bis 2014 Ministerpräsident.
  • Mittlerweile wurde ein auf Erdogan zugeschnittenes autoritäres Präsidialsystem in der Türkei eingeführt.
  • 1999 saß er für vier Monate im Gefängnis.

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Offiziell liegt die Inflationsrate bei 79 Prozent – laut unabhängigen Instituten sogar bei bis zu 179 Prozent. Die Preise für Energie, Lebensmittel und Mieten sind explodiert. Dem ZDF berichtet eine Köchin eines kleinen Restaurants, dass der tägliche Gang zum Supermarkt „eine regelrechte Tortur“ geworden ist. Jeden Tag mache sie sich neu Sorgen, wie viele Lebensmittel man sich nun noch leisten kann.

Präsident Erdogan hebt Mindestlohn an – doch das reicht vorne und hinten nicht

Erdogan bemüht sich, diese Riesenprobleme möglichst auszublenden. Zwar hat seine Regierung kürzlich den Mindestlohn, den über 30 Prozent der Beschäftigen beziehen, angehoben – er liegt nun bei umgerechnet 310 Euro monatlich. Doch angesichts der stetigen Preissteigerungen kommen die Bezieher von so niedrigen Löhnen nicht weit. Über die Runden kommen viele Türkinnen und Türken sowieso nur noch mit Privatkrediten.

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Gegenüber der „Zeit“ sieht Wirtschaftsprofessor Asaf Savaş Akad von der Istanbuler Bilgi-Universität schwarz für die türkische Wirtschaft: „Manche rechnen mit Tagen, andere mit Monaten, bis die Märkte in Panik geraten und die Situation außer Kontrolle gerät.“ Eine konkrete Vorhersage wagt der Professor nicht.

Die ökonomische Lage in der Türkei ist extrem angespannt, auch wenn die Erdogan-Regierung versucht das Land ruhig zu halten, scheint es unter dem Kessel mehr und mehr zu brodeln.