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Ukraine-Krieg: Russland meldet militärische Erfolge – wenn sie stimmen, wären sie verheerend

Ukraine-Krieg: Russland meldet militärische Erfolge – wenn sie stimmen, wären sie verheerend

Putin grinst

Ukraine-Krieg: Russland meldet militärische Erfolge – wenn sie stimmen, wären sie verheerend

Ukraine-Krieg: Russland meldet militärische Erfolge - wenn sie stimmen, wären sie verheerend

Putin vergleicht sich mit russischem Zar Peter dem Großen

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht Parallelen zwischen seiner Politik und jener Peters des Großen. So wie der Zar im 18. Jahrhundert Krieg gegen Schweden geführt und einen Teil Russlands "zurückgeholt" habe, hole er, Putin, heute etwas nach Russland zurück.

Bundeskanzler Olaf Scholz war seit dem 24. Februar nicht mehr in der Ukraine. Nun aber bereitet der Regierungschef einen Staatsbesuch vor. Derweil gewinnt Russland im Osten des Landes scheinbar mehr und mehr die militärische Oberhand.

Neue Informationen zum Ukraine-Krieg, Wladimir Putin, Russland und die Nato liest du in diesem News-Blog.

News-Blog zum Ukraine-Krieg

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12. Juni 2022

15.50 Uhr: Russland meldet militärische Erfolge – wenn sie stimmen, wären sie verheerend

„Das erste Opfer eines jeden Krieges ist die Wahrheit“, heißt es. Daher sind Meldungen über militärische Erfolge, die sich nicht verifizieren lassen, mit Vorsicht zu lesen. Russland prahlt nun mit erfolgreichen Schlägen gegen die gegnerische Armee, die, sofern die Nachrichten stimmen, verheerend wären für die Ukraine.

Zum einen meldet das russische Verteidigungsministerium, dass in Ternopil „ein großes Lager mit Panzerabwehrraketensystemen, tragbaren Flugabwehrraketensystemen und Artilleriegeschossen“ zerstört worden sei. Es soll sich dabei um Waffenlieferungen aus dem Westen, also der USA und von EU-Staaten handeln. Das Lager sei von vier Kalibr-Langstreckenraketen getroffen worden, die von einer Fregatte im Schwarzen Meer aus abgefeuert worden seien.

Zudem teilt das Verteidigungsministerium mit, dass bei weiteren Luftangriffen an der Front 150 ukrainische Soldaten starben sowie sechs Panzer, fünf Artilleriegeschütze und zwei Kampfflugzeuge vom Typ Su-25 zerstört wurden. Nicht nur die vielen menschlichen Opfer wären ein harter Schlag für die Ukrainer, auch dieser Verlust an schwerem Kriegsgerät wäre ein weiterer Rückschlag im Kampf gegen die russische Armee.

Der Kriegsverlauf entwickelt sich laut Experten zuletzt immer deutlicher zugunsten der Invasionstruppen. Zumindest im Donbass scheint die Taktik der Russen nun mehr und mehr aufzugehen.

11. Juni 2022

21.49 Uhr: Scholz reist offenbar nach Kiew

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will nach Informationen der „Bild am Sonntag“ vor dem G7-Gipfel Ende Juni nach Kiew reisen. Er plane den Besuch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Regierungschef Mario Draghi, berichtete die Zeitung am Samstag unter Berufung auf französische und ukrainische Regierungskreise. Ein Sprecher der Bundesregierung wollte den Bericht am Samstagabend nicht kommentieren. Aus Macrons Elyseé Palast in Paris hieß es: „Nein, wir bestätigen diese Information nicht.“

Seit Kriegsbeginn sind bereits zahlreiche Staats- und Regierungschefs nach Kiew gereist, um ihre Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Land zu demonstrieren. Scholz hatte zuletzt gesagt, er würde nur dorthin reisen, wenn konkrete Dinge zu besprechen wären.

Die Ukraine hofft darauf, dass die EU sie bei ihrem Gipfeltreffen am 23. und 24. Juni – unmittelbar vor dem G7-Gipfel vom 26. bis 28. Juni – zum EU-Beitrittskandidaten erklärt. Die EU-Kommission will dazu in der kommenden Woche ihre Empfehlung abgeben. Deswegen reiste auch Kommissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) am Wochenende bereits zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn nach Kiew. Sie traf dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

18.01 Uhr: Biden sorgt für Eklat

Die ukrainische Führung hat mit Unverständnis auf Äußerungen von US-Präsident Joe Biden reagiert, wonach Präsident Wolodymyr Selenskyj vor Kriegsbeginn die von Russland ausgehende Gefahr nicht ernst genug genommen habe. Präsidentensprecher Serhij Nykyforow sagte am Samstag, Selenskyj habe die internationalen Partner immer wieder dazu aufgerufen, präventiv Sanktionen zu verhängen, um Russland zu einem Abzug der damals bereits in der Grenzregion stationierten Truppen zu zwingen.

Der US-Präsident hatte bei einer Veranstaltung am Freitagabend (Ortszeit) in Los Angeles gesagt, es habe bereits vor dem 24. Februar Beweise dafür gegeben, dass Kremlchef Wladimir Putin die Ukraine überfallen wolle. Dann fügte er hinzu: „Es gab keinen Zweifel. Und Selenskyj wollte es nicht hören – viele Leute wollten es nicht.“

„Die Phrase „wollte nicht hören“ bedarf sicherlich einer Erläuterung“, sagte am Samstag der ukrainische Präsidentensprecher Serhij Nykyforow. Selenskyj habe dazu aufgerufen, präventiv Sanktionen gegen Russland zu verhängen. „Und hier kann man schon sagen, dass unsere Partner „uns nicht hören wollten““, sagte er.

15.10 Uhr: Grassiert nun auch noch lebensgefährliche Krankheit in Mariupol?

Das britische Verteidigungsministerium und der vom russischen Militär aus Mariupol vertriebene Bürgermeister Wadym Boitschenko hatten von einzelnen Cholerafällen in der Stadt gesprochen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht ein hohes Risiko für einen Cholera-Ausbruch in der von russischen Angreifern schwer zerstörten ukrainischen Stadt Mariupol. „Die WHO hat aber bislang keine Meldung von Verdachtsfällen oder bestätigten Fällen erhalten“, sagte eine Sprecherin am Samstag in Genf. Die WHO sei selbst nicht in Mariupol, aber in engem Kontakt mit Partnern vor Ort.

Cholera ist eine lebensgefährliche Durchfallerkrankung, die meist durch das Trinken von etwa durch Fäkalien verschmutztem Wasser übertragen wird.

9 Uhr: Karl Lauterbach gerät in Lwiw in gefährliche Situation – „Rausklettern wollte niemand“

Nun war auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf Besuch in der Ukraine. Der SPD-Politiker besuchte schwer verwundete Menschen in Lwiw. „Die humanitären Folgen des Krieges sind unermesslich“, zeigte sich der Minister anschließend betroffen. Viele Kinder hätten Gliedmaßen verloren, viele Menschen hätten schwere Brandwunden erlitten. Im Anschluss unterstrich Lauterbach, dass Deutschland bei der Versorgung der Menschen helfen werde und unter anderem Prothesen wolle.

In einem „Bild“-Interview erklärte Lauterbach auf Nachfrage, ob sich angesichts des Krieges seine Corona-Sorgen relativiert hätten: „Selbstverständlich gibt es schlimmeres als Corona, aber ich finde es nicht sympathisch, wenn man das gegeneinander ausspielt. Denn was hilft es, wenn ein älterer Mensch oder jemand mit Begleiterkrankungen an Corona stark leidet oder gar stirbt, was hilft es ihm zu wissen, dass es woanders sogar noch mehr Leid gibt.“

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Bei einem Besuch in einem der Krankenhäuser, die alle „in einem bescheidenen Zustand“ seien, so Lauterbach, geriet der SPD-Minister dann in eine gefährliche Lage. Er blieb mit seinem ukrainischen Amtskollegen Victor Lyaschko in einem Aufzug stecken. Ruckartig sei der Fahrstuhl um einen Meter abgesackt. „Rausklettern wollte zunächst niemand“, schilderte der Politiker auf Twitter.

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Dazu postete Lauterbach ein Foto von der unangenehmen Situation. Glücklicherweise ging alles gut aus!