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Dortmund: „Skandal“-Plakate mit Gerhard Schröder aufgetaucht – DAS steckt dahinter

Dortmund: „Skandal“-Plakate mit Gerhard Schröder aufgetaucht – DAS steckt dahinter

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Dortmund: „Skandal“-Plakate mit Gerhard Schröder aufgetaucht – DAS steckt dahinter

Dortmund: „Skandal“-Plakate mit Gerhard Schröder aufgetaucht – DAS steckt dahinter

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Dortmund. 

Am Mittwoch sind plötzlich überall in der Innenstadt von Dortmund ominöse Plakate aufgetaucht. Auf jedem ist ein Bild von Gerhard Schröder abgebildet mit einem monströsen „Skandal“-Schriftzug darüber.

Was sich hinter dieser Aktion in Dortmund verbirgt, hat mit Werbung wenig zu tun, sondern ist durch und durch politischer Natur.

Dortmund: „Skandal“-Plakate prangern Gerhard Schröder an – DAS ist der Grund

Seit Mittwoch, 01.06., hängen überall in der City geheimnisvolle Banner des früheren Bundeskanzlers. Auf der Kampstraße, auf dem Königswall, vor dem Stadthaus oder am Westtor: überall das gleiche Bild und der gleiche Text. Aufgemacht sind die Plakate wie eine Boulevard-Zeitung mit der fett gedruckten Überschrift „Skandal um 77-jährigen Hannoveraner“ und dem Zitat „Muss in Russland arbeiten, weil Rente nicht reicht.“

Spätestens an dieser Stelle sollte klar sein, dass es sich hierbei um kein reales Medium handelt, sondern um Satire. Dahinter steckt die Gruppe „Dies Irae“. Die hat am Mittwochmorgen in der Stadt etwa 30 dieser Plakate in unterschiedlichen Werbevitrinen platziert, die sie vorher mithilfe eines einfachen Steckschlüssels aus dem Baumarkt aufgeschlossen hatte. Das nennt sich „Adbusting“. Mit dieser Aktion möchte die Gruppierung auf Schröders Lobby-Arbeiten für Russland aufmerksam machen.

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Das ist „Dies Ira“

  • Lateinisch für „Tag des Zorns“
  • Die Adbusting-Aktionsgruppe platziert Guerilla-Plakate im öffentlichen Raum, dadurch wirken sie wie erlaubte Werbung.
  • Mit ihren „Plakat-Interventionen“, wie sie sie selbst nennen, kritisieren sie die „kommerzielle Nutzung des öffentlichen Raums durch Außenwerbung“

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„Wenn Gerhard Schröder noch ein bisschen Restwürde hat, würde er sich von Putin und seinen Kriegsverbrechen abgrenzen. Immer noch steht der Altkanzler auf der Gehaltsliste von Rosneft und Nord-Stream“, kritisiert Doris, eine Sprecherin von „Dies Irae“.

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„Weil es hinten und vorne nicht reicht, will er seine Jobs bei russischen Staatskonzernen nicht aufgeben“, steht auf den Plakaten. „Altkanzler Gerhard Schröder (noch SPD) hat eine plausible Begründung für seine lukrativen Lobbyisten-Jobs: ‚Irgendwie muss ich selbst ja auch die steigenden Energiepreise bezahlen‘.“

Doch nicht nur die Verbindung zu Russland prangert die Gruppierung an, sondern auch die Einführung von Hartz IV, die in Schröders Amstzeit fällt. „Ausgerechnet ein sozialdemokratischer Kanzler setzte sich für Hartz-4 ein und zwang damit Millionen Menschen in Armut“, prangert die Sprecherin den ehemaligen Bundeskanzler weiter an.

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Die gleiche Aktion hat „Dies Irae“ auch schon in anderen deutschen Städten durchgezogen, etwa in Köln, Düsseldorf, Frankfurt und München. Obwohl sie damit bereits unzählige Werbevitrinen unrechtmäßig geöffnet haben, geht die Gruppen-Sprecherin nicht davon aus, „dass es zu einer Strafverfolgung wegen dieser Plakate kommt, da diese eindeutig von der Meinungsfreiheit gedeckt sind“. (mbo)