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Deutsche Post-Kunde gibt individuelle Briefmarke in Auftrag – doch das Unternehmen stellt sich quer

Deutsche Post-Kunde gibt individuelle Briefmarke in Auftrag – doch das Unternehmen stellt sich quer

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Deutsche Post-Kunde gibt individuelle Briefmarke in Auftrag – doch das Unternehmen stellt sich quer

Deutsche Post-Kunde gibt individuelle Briefmarke in Auftrag – doch das Unternehmen stellt sich quer

Deutsche Post: Päckchen nicht angekommen - was Du jetzt tun musst

Viele kennen das Ärgernis. Ihr habt etwas bestellt, doch das Päckchen ist nicht bei euch angekommen und ihr habt auch keine Benachrichtigung im Briefkasten? Euch sind die Hände dann nicht gebunden.

Deutsche Post will ein bestimmtes Motiv nicht auf ihre Briefmarken drucken. Die Frage ist nur: Warum?

Ein Kunde hatte dem Unternehmen ein Briefmarken-Motiv mit Bezug auf den Ukraine-Krieg vorgeschlagen – doch die Deutsche Post war dagegen. Die Begründung ließ den Kunden wütend zurück.

Deutsche Post: Kunde macht Vorschlag für Briefmarken – das Unternehmen erteilt ihm eine Absage

Es handelt sich um das Motiv „F**k You, Russian Warship“ – ein Satz, den der ukrainische Grenzsoldat Roman Hrybov in den ersten Kriegswochen per Funk an das russische Kriegsschiff Moska übermittelte. Das Zitat wurde weltweit über die Medien verbreitet und wird häufig im Rahmen von Protesten gegen den russischen Angriffskrieg verwendet.

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Das ist die Deutsche Post DHL Group:

  • Post- und Paketdienstleister sowie Anbieter internationaler Express-, Speditions-, E-Commerce- und Supply-Chain-Management-Leistungen
  • Von 1998 bis 2002 schrittweiser Erwerb von DHL durch Deutsche Post AG
  • Konzern mit rund 570.000 Mitarbeiter in 220 Ländern
  • 66,8 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2020

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Die Postkarte zeigt einen ukrainischen Soldaten an der Küste, der zu der Moskwa aufs Meer hinausblickt. In der Ukraine wurden Hunderttausende dieser Briefmarken gedruckt und verkauft – doch die Deutsche Post wird das Motiv nicht aufgreifen.

Deutsche Post: Kunde empört über Absage

Der empörte Kunde, der den Vorschlag eingereicht hat, zitiert auf Facebook die Antwort, die er von der Post erhalten hat: „Das von Ihnen gewählte Motiv stellt einen polarisierenden Beitrag im Rahmen einer gesellschaftlichen Debatte dar. Wir haben daher Ihren Auftrag abgelehnt und die Bestellung storniert.“

Dafür fehlt ihm jegliches Verständnis: „Ein verbrecherischer Angriffskrieg, den der US-Präsident vollkommen zur Recht als Völkermord brandmarkt, wird zu eines gesellschaftlichen Debatte herunterstilisiert, in deren Rahmen nicht polarisiert werden darf. Einfach unglaublich.“

Deutsche Post verweist auf AGBs

Unsere Redaktion hat daher bei der Deutschen Post angefragt, um die Hintergründe der Absage besser verstehen zu können. In ihrer Antwort verwies der Konzern auf seine Allgemeinen Geschäftsbesdingungen.

+++ DHL: Nachbar nimmt Paket an und behält es einfach – so reagiert der Paketdienst +++

Dort ist zum Thema Briefmarken-Motive in Teil II, Absatz 5 festgelegt, dass die Deutsche Post Grafiken, Motive oder Texte „generell ausschließen kann“, wenn diese Personen des öffentlichen Lebens zeigen oder politische Parteien/Organisationen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland betreffen.

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Mehr von der Deutschen Post:

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Weiter steht dort: „Ausgeschlossen sind auch alle staatlichen Hoheitszeichen oder Hoheitssymbole und Zeichen und Symbole von politischen oder anderen weltanschaulichen Organisationen.“

Deutsche Post: Was ist mit dem Urheberrecht?

Eine andere Facebook-Nutzerin stellt einen weiteren problematischen Aspekt bei dem gewünschten Briefmarken-Motiv in den Fokus: „Ist das nicht obendrauf auch noch eine Urheberrechtsverletzung?“

Denn die ukrainischen Briefmarken wurden vom Künstler Borys Grokh entworfen. Ohne dessen Einverständnis dürfte die Deutsche Post das Motiv also gar nicht drucken lassen. (at)