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Ukraine-Krieg: Annalena Baerbock spricht Klartext zu Stopp von Öl-Importen ++ Experte zweifelt Zahlen aus der Ukraine an

Ukraine-Krieg: Annalena Baerbock spricht Klartext zu Stopp von Öl-Importen ++ Experte zweifelt Zahlen aus der Ukraine an

Ukraine-Krieg: Annalena Baerbock spricht Klartext zu Stopp von Öl-Importen ++ Experte zweifelt Zahlen aus der Ukraine an

Ukraine-Krieg: Annalena Baerbock spricht Klartext zu Stopp von Öl-Importen ++ Experte zweifelt Zahlen aus der Ukraine an

Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland: Bund will "solidarische" Verteilung

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will sich für eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland einsetzen. "Das kann Berlin natürlich nicht alleine stemmen", sagte die Ministerin bei einem Besuch des Berliner Hauptbahnhofs.

Am 24. Februar 2022 begann der Ukraine-Krieg mit der Invasion der russischen Truppen. Noch können die Ukrainer ihre Hauptstadt Kiew und andere Metropolen halten. Wladmir Putin steht unter Druck: Der Vormarsch läuft nicht nach Plan und die Wirtschaftssanktionen des Westens treffen sein Land hart.

In diesem News-Ticker informieren wir dich über alle aktuellen Entwicklungen aus der Ukraine und Russland – und darüber, was die NATO und Deutschland planen.

News-Ticker zum Ukraine-Krieg

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8. März 2022

22.06 Uhr: Polen zu Lieferung von Mig-29-Jets an USA bereit

Polen ist zur sofortigen Lieferung seiner Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29 an die USA bereit, die diese der Ukraine zur Verfügung stellen könnten. Polen sei bereit, die sowjetischen Kampfjets auf den US-Stützpunkt Ramstein zu liefern und den USA „kostenlos und unverzüglich“ zur Verfügung zu stellen, erklärte das polnische Außenministerium am Dienstagabend. Berichten zufolge sollen die Maschinen anschließend der Ukraine geliefert werden, deren Piloten an diesem Typ geschult sind.

Die Entscheidung zur Lieferung der Kampfjets sei „in Folge einer Erklärung des US-Außenministers zur Übergabe von Flugzeugen an die Ukraine“ getroffen worden, erklärte das Außenministerium in Warschau. Polen bitte die USA, ihr als Ersatz „gebrauchte Flugzeuge mit den gleichen Einsatzfähigkeiten“ bereitzustellen. Polen sei bereit, unverzüglich die Kaufmodalitäten dafür zu regeln. Diejenigen Nato-Mitgliedstaaten, die ebenfalls über MiG-29 verfügen, fordere Polen auf, seinem Beispiel zu folgen.

US-Außenminister Antony Blinken hatte am Sonntag bei einem Besuch in Moldau gesagt, die USA befassten sich „aktiv mit der Frage von Flugzeugen, die Polen der Ukraine liefern könne“. Gleichzeitig prüfe Washington, wie es die Lücke füllen könne, „sollte Polen sich entschließen, diese Flugzeuge zu liefern“.

Mehrere US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf Regierungsvertreter in Washington berichtet, dass die USA Polen mit F-16-Kampfjets aus US-Produktion beliefern könnten, wenn Polen seine Kampfflugzeuge an die Ukraine abgebe.

20.32 Uhr: Militär-Experte zweifelt ukrainische Zahlen an

„Langsam, aber stetig, kommen die Russen ihren militärischen Zielen näher“, so die Einschätzung des Münchner Militär-Experten Carlo Masala. Doch gleichzeitig warnt er in einem Podcast des „Stern“ davor, die vermeldeten Zahlen aus der Ukraine für bare Münze zu nehmen.

„Wenn man auf die Zahlen und die Informationen über Tote und Verluste auf beiden Seiten blickt, dann habe ich den Eindruck, das sind relativ gegriffene Zahlen, die wenig mit der Realität zu tun haben“, so Masala.

Dass bei den sichtbaren Zerstörungen in der Ukraine 120 bis 150 Zivilisten getötet seien sollen, glaubt er nicht. Genauso wenig glaubt er den Ukrainern, wenn diese von tausenden Tötungen oder Festnahmen russischer Streitkräfte sprechen. Es gebe hier ohne Zweifel eine „interessensgeleitete Kommunikation“.

18.32 Uhr: Deutsche Welle verlegt Moskau-Studio nach Lettland

Die Deutsche Welle (DW) verlegt ihr bisheriges Moskauer Studio nach Lettland. Als Gründe nannte der deutsche Auslandssender die Anfang Februar von der russischen Regierung angeordnete Schließung des Studios und den Entzug der Presseakkreditierungen seiner Journalisten. In der lettischen Hauptstadt Riga werde in den kommenden Wochen die Infrastruktur für den Sendebetrieb eingerichtet, teilte die DW am Dienstag mit. „Leiter des DW-Auslandsstandorts bleibt Juri Rescheto, bislang DW Moscow Bureau Chief.“

Anfang Februar war das Büro der Deutschen Welle in Moskau geschlossen worden, nachdem Russland am Tag zuvor ein Sendeverbot erteilt hatte. Mitarbeiter mussten ihre Akkreditierungen abgeben. Der Schritt Russlands war eine Reaktion auf ein Sendeverbot der deutschen Medienregulierer für das Mitte Dezember gestartete deutschsprachige TV-Programm RT DE des russischen Staatsmediums RT.

„Wir werden weiterhin alles technisch und organisatorisch Mögliche tun, um unser Publikum in Russland und weltweit mit wichtigen Informationen zu versorgen“, sagte DW-Intendant Peter Limbourg laut Mitteilung. „Wir setzen weiterhin auf eine unabhängige, objektive Berichterstattung. Auch wenn unser Internetauftritt und die meisten Sozialen Medien von der Regierung Putin in den vergangenen Tagen blockiert wurden, gibt es für interessierte Menschen in Russland vielfältige Wege der Zensurumgehung.“

18.11 Uhr: Annalena Baerbock mit deutlicher Ansage: „Importstopp würde uns genauso hart treffen“

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach am Dienstag bei BILD über das weitere Vorgehen in der Ukraine-Krise. Dabei ging es auch um einen möglichen Importstopp von Gas und Öl aus Russland.

Baerbock stellte die Frage, ob Deutschland diese Sanktionen selbst durchhalten könne. „Ein Drittel beziehen wir aus Russland“, betont die Ministerin. „Wenn wir das einfach abdrehen, dann werden wir uns in den nächsten Tagen in Deutschland nicht fortbwegen können.“ Was passiere, wenn Krankenschwestern oder Lehrer plötzlich nicht mehr zur Arbeit könnten?

„Ich würde den Ölimport sofort stoppen, wenn ich sicher wäre, dass es den Krieg beenden würde“, stellt Baerbock klar. „Aber aktuell würden uns die Folgen selbst genauso hart treffen.“ Und auch dann hätte Putin ihrer Meinung nach „gewonnen, weil er andere Länder mit ins Chaos gestürzt hat.“

Auch zum Thema Waffenlieferungen in die Ukraine bezog die Außenministerin Stellung – schließlich hatte Putin den NATO-Staaten gedroht, sollten sie sich in den Krieg einmischen. „Wir müssen sicherstellen, dass ganz Europa sicher ist. Wir können keine Steilvorlage bieten, dass wir uns an dem Krieg beteiligen.“

Man müsse die Ukrainer unterstützen, ohne selbst zum Kriegsteilnehmer zu werden, so Baerbock.

16.50 Uhr: Strack-Zimmermann fordert Importstopp für Gas und Öl aus Russland

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat einen Stopp der Importe von Gas und Öl aus Russland gefordert. Die Drohung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Gaspipeline Nord Stream 1 abzuschalten, „zeigt nur, dass ihn unsere Sanktionen hart treffen“, sagte die FDP-Politikerin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Wir müssen jetzt das Heft des Handelns in der Hand behalten und uns dazu entscheiden, ein neues Kapitel Gas und Öl aufzuschlagen. Deutschland muss den Importstopp dieser beiden Rohstoffe aus Russland sofort umsetzen.“

Auch die Jungen Liberalen forderten ein Ende deutscher Energieimporte aus Russland. „Jede Sanktion, die bisher noch zurückgehalten wurde, muss nun umgesetzt werden“, erklärte die Vorsitzende der FDP-Nachwuchsorganisation, Franziska Brandmann. „Mit einem verbrecherischen Regime, das Krieg gegen unsere Freunde in der Ukraine führt und für das Sterben von Kindern, Jugendlichen und weiteren unbeteiligten Zivilisten verantwortlich ist, macht man keine Geschäfte.“

Die Bundesregierung habe angekündigt, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um diesen Krieg zu beenden, sagte Brandmann. „Wir sind der Meinung: Wer das ankündigt, kann beim Bezug von russischem Öl oder Gas nicht nach dem Prinzip „business as usual“ handeln.“

13.35 Uhr: Lindner gerät unter Druck – wann tut die Bundesregierung etwas gegen die Preisexplosion?

Finanzminister Christian Lindner und die Bundesregierung geraten mehr und mehr unter Druck, seitdem Benzin und Diesel die Zwei-Euro-Marke pro Liter geknackt haben. Der Ukraine-Krieg sorgt hierzulande für einen Spritpreisschock.

Doch Christian Lindner lehnt staatliche Hilfen für Geringverdiener, Familien oder Pendler ab, die an der Tankstelle nun heftig draufzahlen müssen. Für den „jetzigen Zeitpunkt“ sei nicht mit Entlastungen zu rechnen, sagte Lindner am Montag.

Forderungen werden laut, dass die Bundesregierung die Mehrwertsteuer auf Gas und Sprit als eine Sofortmaßnahme senken muss und nicht tatenlos zusehen dürfe.

+++ Kommentar: Ihr wollt keine Energie-Importe mehr aus Russland? Diese Forderung ist naiv! +++

Nun bringt sich auch Ministerpräsident Tobias Hans (CDU), mitten im Wahlkampfendspurt im Saarland, in die Debatte ein. Hans filmte sich selbst vor einer Tankstelle: „Das ist richtig irre! Diesel 2,12 Euro.“ Jetzt sei der Punkt erreicht, an dem die Bundesregierung handeln müsse.

Der Staat bereichere sich an den steigenden Sprit-Preisen, so Hans, weil dadurch auch die Mehrwertsteuer-Einnahmen höher ausfallen. Die Forderung des CDU-Mannes: Eine Spritpreis-Bremse.

+++ Wladimir Putin: Enthüllung über seine Geliebte – wurde sie versteckt? +++

9.15 Uhr: Nächster Rückschlag für Putin! Zweiter General offenbar gefallen

Nächster Rückschlag für Russlands Truppen in der Ukraine: Nach noch unbestätigen Informationen soll der russische Generalmajor Vitaly Gerasimov bei Kämpfen in Charkiw getötet worden sein. Mit ihm sollen zudem noch weitere Offiziere gefallen sein.

Schon vor einigen Tagen fiel Generalmajor Andrey Sukhovetskiy im Ukraine-Krieg. Er war Kommandant einer Spezialeinheit.

+++ Ukrainer heiraten mitten im Krieg – Bilder dieser Paare gehen um die Welt +++

6.55 Uhr: Droht Russland eine zweite Front? Plötzlich pocht Japan auf mehrere Inseln

Neue Probleme für Wladimir Putin! Während Russland einen Krieg in der Ukraine führt, ist am anderes Ende seines riesigen Landes ein Konfliktherd neu ausgebrochen.

Japans Regierung hat ihre Gebietsansprüche auf die Pazifik-Inselgruppe der Südkurilen erneuert. Außenminister Yoshimasa Hayashi bezeichnete am Dienstag die vier Inseln als „festen Bestandteil“ Japans, wie die japanische Tageszeitung „Sankei Shimbun“ berichtete. Zuvor hatte auch Ministerpräsident Fumio Kishida diese Formulierung benutzt.

Damit kehrt seine Regierung angesichts des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine zu einem Sprachgebrauch zurück, den Kishidas Vorgänger Shinzo Abe zehn Jahre lang in der Hoffnung vermieden hatte, mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin eine Einigung zu erzielen. Der Streit verhindert bis heute den Abschluss eines Friedensvertrags zwischen beiden Ländern nach dem Zweiten Weltkrieg.

+++ Wladimir Putin: Angst vor Anschlag! SO schützt der Kreml-Despot sein Leben +++

Der umstrittene Archipel liegt zwischen Russlands Halbinsel Kamtschatka und Japans nördlicher Hauptinsel Hokkaido. Japan hatte die Inseln nach der Kapitulation im Zweiten Weltkrieg an die Sowjetunion verloren. Tokio fordert die seither besetzten Inseln Etorofu (russisch: Iturup), Kunashiri (Kunaschir), Shikotan (Schikotan) und die Habomai-Gruppe an der Trennlinie zwischen Ochotskischem Meer und Pazifik zurück.

7. März 2022

22.17 Uhr: Russland droht mit Gas-Lieferstopp durch Nord Stream 1

Russland hat nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine erstmals offen mit einem Gas-Lieferstopp durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 gedroht. „Wir haben das volle Recht, eine „spiegelgerechte“ Entscheidung zu treffen und ein Embargo zu erlassen auf die Durchleitung des Gases durch die Pipeline Nord Stream 1, die heute maximal mit 100 Prozent ausgelastet ist“, sagte der russische Vize-Regierungschef Alexander Nowak in einer am Montagabend ausgestrahlten Rede im Staatsfernsehen. Er äußerte sich mit Blick auf die gestoppte Leitung Nord Stream 2, deren Inbetriebnahme Russland anstrebt.

„Aber noch treffen wir diese Entscheidung nicht. Niemand gewinnt dabei“, sagte Nowak. Allerdings sehe sich Russland inzwischen durch die europäischen Politiker und ihre Anschuldigungen in diese Richtung gestoßen. Die Bundesregierung hatte die umstrittene Pipeline gestoppt, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin am 22. Februar die abtrünnigen „Volksrepubliken“ im Donbass anerkannt hatte.

20.31 Uhr: Ringen um Fluchtkorridore – Verhandlungen am Montag bringen keinerlei Lösungen

Trotz anhaltender Angriffe Russlands auf die Ukraine dauern die diplomatischen Bemühungen um ein Ende des seit fast zwei Wochen andauernden Krieges an. Nach neuen Verhandlungen am Montag haben Russland und die Ukraine die Absicht zur Schaffung humanitärer Korridore in den umkämpften Gebieten bekräftigt. Die USA, Deutschland, Frankreichs und Großbritannien forderten Russland erneut zum sofortigen Rückzug seiner Truppen auf. Am Donnerstag ist nach türkischen und russischen Regierungsangaben ein Treffen der Außenminister der Ukraine und Russlands in Antalya geplant. Seitens der Ukraine hieß es, ein Treffen werde geprüft.

Die dritte Runde der Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hatte in Belarus rund drei Stunden gedauert. Es gebe kleine positive Schritte, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak. Russlands Verhandlungsführer Wladimir Medinski kündigte für diesen Dienstag einen neuen Anlauf an, um Menschen über Korridore in Sicherheit zu bringen.

Zwölf Tage nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind Hunderttausende Menschen in den angegriffenen Städten in Not. Beide Seiten hatten sich zwar bereits auf Fluchtkorridore verständigt. Am Wochenende waren aber Anläufe für Evakuierungen von Bewohnern der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine gescheitert. Beide Seiten warfen sich vor, gegen eine vereinbarte Feuerpause verstoßen zu haben.

19.05 Uhr: EU rechnet mit bis zu fünf Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine

Die EU rechnet wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine mit bis zu fünf Millionen Kriegsflüchtlingen. Man sei bereits jetzt bei etwa 1,6 Millionen, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag nach einem Treffen der Entwicklungsminister der EU-Staaten in Montpellier.

Angesichts des schnellen Anstiegs sei stark zu befürchten, dass man die Zahl von fünf Millionen Personen erreichen könnte. „Das ist eine vernünftige Schätzung“, erklärte Borrell. „Eine so große Flüchtlingsbewegung haben wir seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr erlebt.“

18.34 Uhr: Giffey kündigt weiteres Ankunftszentrum in Berlin an

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat die Eröffnung eines weiteren Ankunftszentrums für Geflüchtete aus der Ukraine angekündigt. „Wir haben im Ankunftszentrum Reinickendorf sehr viele Menschen, die ankommen und untergebracht werden, aber das wird auch nicht reichen. Deswegen sind wir intensiv dabei, ein größeres Ankunftszentrum vorzubereiten“, sagte Giffey am Montag in Berlin, nachdem sie und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) das provisorisch errichtete Ankunftszentrum im Berliner Hauptbahnhof besucht hatten.

Das weitere Ankunftszentrum werde „aller Voraussicht nach Ende der Woche ans Netz gehen“, erklärte Giffey. Zukünftig rechne sie damit, dass jeden Tag noch mehr Menschen nach Berlin kommen würden. „Es ist ganz klar, dass Berlin der Hauptankunftsort ist. Berlin ist das Tor zu Europa, zu Deutschland“, sagte die Regierende Bürgermeisterin. In einem großen Ankunftszentrum sollen künftig Erstregistrierung, -beratung und -impfung sowie die medizinische Versorgung der Geflüchteten ermöglicht werden.

Das bereits aufgebaute Versorgungszelt auf dem Washingtonplatz vor dem Berliner Hauptbahnhof werde am Dienstag eröffnet, ergänzte Faeser. „Es ist gut, wenn die Menschen hier ab morgen aus dem Bahnhof raus können und hier empfangen werden. Sie sind hochtraumatisiert von dem kriegerischen Angriff Russlands auf die Ukraine“, sagte sie. Im Vordergrund stehe die menschliche Hilfe. Faeser will in dieser Woche an die polnisch-ukrainische Grenze reisen, um sich einen Eindruck von der Lage vor Ort zu verschaffen.

17.51 Uhr: Russland meldet Gebietsgewinne in Ostukraine

Im Krieg gegen die Ukraine hat Russland weitere Geländegewinne in der Ostukraine gemeldet. Russische Truppen hätten fünf Siedlungen an der Grenze der Gebiete Donezk und Saporischschja eingenommen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Montag mit.

17.04 Uhr: Mindestens 13 Tote bei Luftangriff auf Großbäckerei westlich von Kiew

Bei einem russischen Luftangriff westlich von Kiew sind nach ukrainischen Angaben mindestens 13 Zivilisten getötet worden. Eine Granate habe das Gelände einer Großbäckerei im Ort Makariw getroffen, teilte das ukrainische Innenministerium am Montag mit.

Fünf Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden. Insgesamt hätten sich etwa 30 Menschen auf dem Gelände aufgehalten. Die Bäckerei sei derzeit nicht in Betrieb.

Russische Truppen stehen nordwestlich von Kiew und versuchen, auch von Westen auf die ukrainische Hauptstadt vorzurücken. Russland beharrt darauf, dass seine Truppen keine zivilen Ziele in der Ukraine angreifen.

15.39 Uhr: Geheim-Dokument geleakt: Russischer Spion nennt Ukraine-Krieg „Totalversagen“

Der russische Geheimdienst FSB betrachtet die Invasion in der Ukraine offenbar bislang als „Totalversagen“. Das geht aus einem Bericht der britischen „Times“ hervor, die sich auf einen Whistleblower des FSB beruft. Dieser Whistleblower ließ der Zeitung ein umfangreiches Dokument zukommen, bei dem es sich um den Rapport eines russischen Spion handelt. Laut der Rechercheplattform Bellingcat handelt es sich um ein authentisches Dokument.

In dem Dokument heißt es, der Kreml habe den Geheimdienst im Unklaren über die konkreten Pläne von Wladimir Putin gelassen. Auch nach dem Einmarsch habe Moskau den Geheimdienst nicht mit den nötigen Informationen versorgt. Der FSB habe daher unter anderem keine Kenntnis über die Anzahl der getöteten russischen Soldaten. Das russische Verteidigungsministerium spricht von bislang weniger als 500 Toten. Dabei könne es gut sein, dass schon mehr als 10.000 russische Soldaten in der Ukraine ihr Leben ließen.

Außerdem heißt es in dem Bericht, dass Russlands Chancen auf einen Sieg quasi bei null liegen. Putin habe „keinen Ausweg mehr“, heißt es: „Es gibt keine Möglichkeiten für einen Sieg, nur Niederlagen.“

Der Geheimdienstler zog demnach einen Vergleich zum Ende des Zweiten Weltkriegs. „Unsere Lage ist wie die Deutschlands zwischen 1993 und 1944 – mit dem Unterschied, dass dies eigentlich unser Startpunkt ist.“

13.45 Uhr: Außenminister-Treffen in der Türkei! Spitzen der Ukraine und Russlands werden verhandeln

Neue Hoffnung auf echte Friedensgespräche: Die Außenminister der Ukraine und Russlands wollen sich zu Gesprächen in der Türkei treffen.

Beide Seiten hätten zugestimmt und würden am 10. März in Antalya erwartet, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Montag. Die Gespräche sollten gemeinsam mit Cavusoglu im Dreier-Format stattfinden.

11 Uhr: Steht Putin kurz davor, alles hinschmeißen zu müssen?

Die gegen Russland verhängten Sanktionen zeigen nach Auffassung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereits erhebliche Wirkung. „Die Sanktion beißen ganz hart, das merkt man“, sagte von der Leyen am Montag im Deutschlandfunk. „Die russische Wirtschaft wankt.“

Die Inflationsrate in Russland explodiere, die Zinsen stiegen dramatisch, der Rubel befinde sich im freien Fall und die Börse sei nicht mehr geöffnet. „Diese Sanktionen treffen Präsident Putin ins Mark“, so die EU-Politikerin.

Die Sanktionen setzten am schwächsten Punkt Russlands an, nämlich an seiner Wirtschaft, die vollständig auf den Export von Öl, Gas und Kohle ausgerichtet sei. Diese Wirtschaft müsste dringend modernisiert werden, sagte von der Leyen weiter. Die Möglichkeit hierfür werde aber mit den Sanktionen zunichte gemacht.

Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian ist angesichts der Sanktionen zuversichtlich. Er geht davon aus, dass sich die Ukraine am Ende gegen die russische Invasion durchsetzen wird. „Ich denke, die Ukraine wird gewinnen“, sagte Le Drian im TV-Sender France 5 am Sonntagabend.

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„Zum einen hat sich Russland international in komplette Isolation gebracht“, sagte er. Zum anderen verwies Le Drian auf die Folgen der Sanktionen, die mit der Zeit noch stärker spürbar würden. „Der Preis für den Krieg wird untragbar werden“ – so dass Präsident Wladimir Putin vor der Wahl stehen werde, massive Folgen für die Funktionsfähigkeit Russland in Kauf zu nehmen oder in Verhandlungen einzusteigen.

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10.30 Uhr: Beginnt bald der russische Sturm auf Kiew?

Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland begonnen, Ressourcen für den Sturm auf die ukrainische Hauptstadt Kiew zusammenzuziehen. Das geht aus dem Bericht des Generalstabs hervor, der in der Nacht zu Montag auf Facebook veröffentlicht wurde.

Einem US-Medienbericht zufolge hat Russland für seinen Angriff syrische Kämpfer rekrutiert. Das „Wall Street Journal“ berichtete unter Berufung auf vier US-Beamte am Sonntag, dass sich bereits einige der Kämpfer in Russland befinden und sich auf den Einsatz in der Ukraine vorbereiten. Die Kämpfer hätten Erfahrung im Häuserkampf und könnten den russischen Truppen demnach bei der Einnahme Kiews helfen.

Der Berater des ukrainischen Innenministers, Wadym Denysenko, sagte laut der ukrainischen Internetzeitung „Ukrajinska Prawda“ in einer Live-Fernsehsendung: „Wir gehen davon aus, dass der Kampf um Kiew die Schlüsselschlacht der nächsten Tage ist.“

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf seinem Telegram-Kanal am Sonntag, dass es Kämpfe nahe Kiew gebe. Die Stadt sammle weiter alle Ressourcen für ihre Verteidigung. Er habe mehrere Kontrollpunkte an der Stadtgrenze besucht, die Sicherheitskräfte seien entschlossen, jeden Angriff abzuwehren.

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10.20 Uhr: Erdgas-Preise schießen in die Höhe

Der Preis für Erdgas in Europa hat angesichts des fortgesetzten russischen Angriffs auf die Ukraine und der Wirtschaftssanktionen gegen Moskau neue Höchststände erreicht. Am Montag wurde am wichtigen niederländischen Handelspunkt TTF eine Megawattstunde zeitweilig für 345 Euro gehandelt – ein Plus von rund 60 Prozent.