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Hartz 4: Dramatische Entwicklung für Geringverdiener! „Entweder essen oder in warmer Wohnung leben“

Hartz 4: Dramatische Entwicklung für Geringverdiener! „Entweder essen oder in warmer Wohnung leben“

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Hartz 4-Empfänger geraten durch steigende Heizkosten unter Druck. (Symbolfoto) Foto: imago stock&people gmbh

Strom, Sprit, Gas, Lebensmittel – die Lebenskosten in Deutschland sind drastisch gestiegen!

Was jedem Verbraucher im Geldbeutel weh tut, belastet Hartz 4-Empfänger und Geringverdiener allerdings ganz besonders. Laut Sozialverband VdK werden immer mehr Hartz 4-Empfänger vor der Frage stehen: „Entweder etwas Ordentliches essen oder in einer warmen Wohnung leben.“

Hartz 4: Steigende Heizkosten setzen Geringverdiener unter Druck

Empfängern von Hartz 4 und Geringverdienern stehen schwierige Zeiten bevor, warnt VdK-Vorsitzende Verena Bentele. Die deutlich steigenden Heizkosten bringen die Leistungsempfänger in eine schwierige Lage – sie könnten womöglich die Jahresabrechnung „oft nicht mehr bezahlen“.

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Das ist Hartz 4:

  • heißt eigentlich Arbeitslosengeld II (ALG II)
  • existiert seit dem 1. Januar 2005
  • ist die Grundsicherungsleistung für erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch
  • soll Leistungsberechtigten ermöglichen, ein würdevolles Leben zu führen
  • die Leistung kann durch Sanktionen gekürzt gestrichen werden

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Bentele wird drastisch: „Dann stellt sich für so manchen die Frage: Entweder etwas Ordentliches essen oder in einer warmen Wohnung leben.“ Weder die Hartz 4-Sätze noch die vom Amt bezahlten Wohnkosten bilden die Preiserhöhungen ab. „Daher müssen sich die jetzige und die neue Bundesregierung etwas einfallen lassen, um Menschen mit wenig Geld direkt zu helfen“, fordert die VdK-Vorsitzende.

Während in anderen europäischen Ländern aktuell Maßnahmen und Zuschüsse geplant sind, hält die Regierung hierzulande noch die Füße still – dabei wäre aus Benteles Sicht ein „Einmalzuschuss für Haushalte mit wenig Geld“ erforderlich.

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Hartz 4: Sondierungspapier der Ampel verspricht wenig Besserung

Auch in den Plänen der neuen Ampel-Regierung, wenn sie denn zustande kommt, ist noch Luft nach oben.

So fehlen Verena Bentele im Sondierungspapier wesentliche Säulen im Sozialbereich: „Der größte Mangel ist, dass die potentiellen Partner noch keinen wirklichen Einstieg in eine Sozialversicherung für alle vorsehen.“ Laut der VdK-Chefin sollen wirklich alle Bürger in die gesetzliche Kranken-und Rentenversicherung einbezogen werden.

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Mehr zu Hartz 4:

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In Hinblick auf Hartz 4 und Geringverdiener sei Armutsbekämpfung die dringlichste sozialpolitische Baustelle einer neuen Regierung in Deutschland. Neben der angekündigten Kindergrundsicherung müssten die Hartz 4-Regelsätze überarbeitet werden. Denn: „Aus dem Papier erfährt man nämlich noch nicht ausreichend, was nun tatsächlich hinter dem Bürgergeld steckt, das die bisherige Hartz 4-Grundsicherung ablösen soll“, merkt Bentele an. (kv, dpa)