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Duisburg: Nach den tödlichen Unfällen am Rhein schlägt Rettungsschwimmer-Verband Alarm – „Pure Fahrlässigkeit“

Duisburg: Nach den tödlichen Unfällen am Rhein schlägt Rettungsschwimmer-Verband Alarm – „Pure Fahrlässigkeit“

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DLRG. (Symbolfoto) Foto: IMAGO / onw-images

Duisburg. 

In Duisburg kam es am Mittwoch zu einem regelrechten Schock! Drei junge Mädchen entscheiden sich in Duisburg zu einem Bad am Rhein. Eines bezahlt dieses gefährliche Unterfangen mit dem Leben, die beiden anderen sind weiter vermisst. (>>> Wir berichteten)

Die Tragödie in Duisburg ist für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) kein Einzelfall. Jedes Jahr verlieren Menschen im Rhein ihr Leben, weil sie eine Abkühlung nehmen wollen. Dabei ist der längste Fluss Deutschlands höchstgefährlich.

Duisburg: DLRG warnt vor Baden im Rhein

Die Sonne brennt, die Temperaturen steigen und steigen und die meisten Freibäder haben noch geschlossen: Wer eine Abkühlung will, steckt zurzeit in einer schwierigen Lage.

Das weiß auch Achim Wiese vom DLRG. Der Pressesprecher des Vereins, der an Badeseen im Sommer auch Rettungsschwimmer und Bademeister stellt, warnt jedoch dringlichst davor, stattdessen in Flüssen zu schwimmen.

Duisburg: Experte attestiert dem Rhein eine „trügerische Sicherheit“

Flüsse, und vor allem der Rhein, würden viele Gefahren bergen, die auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen sind. „Gerade der Rhein birgt eine trügerische Sicherheit“, erklärt er gegenüber DER WESTEN. „Von außen sieht er friedlich aus, was die lauernde Gefahr aber noch heimtückischer macht.“

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Der größte Gefahrenpunkt sei dabei sicherlich die Strömung – vom Ufer mit bloßem Auge überhaupt nicht erkennbar, kann sie mit einer Maximalgeschwindigkeit von 12 km/h auch trainierten Sportschwimmern Schwierigkeiten bereiten.

Duisburg: Vom Ufer nicht erkennbare Strömungen machen Rhein so gefährlich

Alltagsplanscher haben dem nur wenig entgegenzusetzen. Da zudem „viele Leute durch die langen Schwimmbadschließungen ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen“, so Achim Wiese, sollte man lieber am Ufer bleiben.

Doch auch vom Planschen am Ufer rät der Experte in Hinsicht auf den Rhein dringend ab. Auch hier kann die Sogwirkung der Strömung leicht eine Person in den Fluss ziehen. Nicht nur für ungeübte oder Nichtschwimmer eine lebensgefährliche Situation!

Duisburg: Rhein ist auch eine Haupverkehrsroute

„Außerdem darf man nicht vergessen, dass der Rhein eine Straße ist, und zwar für Schiffe“, erklärt Wiese. In der Tat ist der Rhein sogar eine Hauptverkehrsstraße für die Schifffahrt in ganz Europa.

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Die vorbeifahrenden Schiffe können für Schwimmer einen Sog auslösen, so der Experte, der einen nicht nur in die gefährliche Strömung, sondern auch direkt in eine Schiffsschraube ziehen kann.

„Genauso wenig, wie ich mit meinen Kindern auf der Autobahn spielen würde, würde ich daher mit ihnen im Rhein schwimmen“, meint Wiese. „Eltern, die das trotzdem tun, handeln in meinen Augen grob fahrlässig.“

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Pauschal rät der Experte daher dazu, nur dort zu Baden, wo es auch eine Aufsicht gibt. Sollte man trotzdem zu einem Baggersee oder einen anderen Badeort ohne Aufsicht fahren, „sollte man unbedingt sichergehen, dass man nicht alleine dort ist. So kann im Notfall noch jemand den Rettungsruf wählen“, sagt Wiese.

Duisburg: Bloß nicht hinter Person in Seenot hinterher springen

Das sei auch die Hauptsache, die man unternehmen sollte, wenn jemand etwa am Rhein in eine Strömung gerät. „Auch wenn es ehrenwert ist, mit Hinterspringen ist meistens niemandem geholfen“ sagt er. Im Zweifelsfall müssten die Rettungskräfte dann zwei Menschen retten.

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Stattdessen solle man besser am Ufer versuchen, der wegtreibenden Person zu folgen und in Kontakt mit den Rettungskräften bleiben. So würde man die Chancen wirklich erhöhen.