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„Maischberger“ (ARD): „So will er Kanzler werden?“ – Aufritt von Olaf Scholz macht Zuschauer sprachlos

„Maischberger“ (ARD): „So will er Kanzler werden?“ – Aufritt von Olaf Scholz macht Zuschauer sprachlos

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„Maischberger“ (ARD): „So will er Kanzler werden?“ – Aufritt von Olaf Scholz macht Zuschauer sprachlos

„Maischberger“ (ARD): „So will er Kanzler werden?“ – Aufritt von Olaf Scholz macht Zuschauer sprachlos

Maischberger, Lanz und Co.: Das sind die deutschen Talkmaster

Maischberger“ war am Mittwochabend in der ARD bestens besetzt. Neben dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) war auch SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zu Gast.

Während Söder bei „Maischberger“ einen vergleichsweise entspannten Abend verbrachte, wurde es für Olaf Scholz deutlich ungemütlicher. Mehrfach wich er den Fragen der Moderatorin im Einzelgespräch aus, druckste herum und vermied klare Stellung zu beziehen – bei den Zuschauern gab es dafür die entsprechende Quittung.

„Maischberger“: Entspannter Auftritt für Söder – Scholz leidet

Fast schon im Stil eines gemütlichen Abendplausches durfte CSU-Chef Söder zuerst sogar noch über seine Kaffee-Tasse sprechen, auf der Spider-Man abgebildet war: „Spider-Man ist cool, er hat mir immer gut gefallen.“

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Die Gäste bei „Maischberger“:

  • Markus Söder, CSU, bayerischer Ministerpräsident
  • Olaf Scholz, Kanzlerkandidat der SPD und Bundesfinanzminister
  • Prof. Hendrik Streeck, Virologe
  • Gerhard Delling, ehemaliger ARD-Sportmoderator
  • Dagmar Rosenfeld, Chefredakteurin der „Welt“
  • Melanie Amann, Leiterin des „Spiegel“-Hauptstadtbüros

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Später gab es eine Menge Lob für Sachsen-Anhalts Ministerpräsident und Wahlgewinner Reiner Haseloff und eine Absage an die Grünen als Koalitionspartner, sollten sie bei der Bundestagswahl am Ende vor der Union landen. Sollte dies der Fall sein, sei es ein „klares Signal eines grundlegenden politischen Wechsels. Und dann müsste sich die Union auch erneuern.“ Die Wahl werde jedoch zweifelsohne knapper, als viele glaubten.

Auch die kritischen Fragen zum Beschluss, trotz Pandemie mehr als 14.000 Fans in das Münchener EM-Stadion zu lassen, lockten den Politiker nicht wirklich aus der Reserve. Es sei zweifellos eine „Rückgewinnung von Lebensfreude“ und ein Probelauf für andere große Kulturveranstaltungen.

Sandra Maischberger grillt Olaf Scholz

Wesentlich unangenehmer wurde es dann allerdings für Olaf Scholz (SPD). Für den lockeren Einstieg spielte Maischberger noch einen Clip von einer Rede Scholz aus dem Jahr 1984 ein, fragte noch, ob er danach mit anderen bei Gitarre und Joint zusammengesessen habe – was Scholz verneinte. Doch danach schlug die Moderatorin eiskalt zu.

Es ging um die Verantwortung für das Wahlergebnis in Sachsen-Anhalt, das bundesweit schlechte Abschneiden in den Trends und die geringe Wahrnehmung der von der SPD umgesetzten Themen. Nicht selten mit sehr bissigen Fragen. Scholz poche immer wieder auf seinen Anspruch, Kanzler zu werden, trotz Umfragewerten um die 15 Prozent. „Ab wann wird so ein Satz dann auch lächerlich?“, will Maischberger wissen.

Scholz lächelt diese Angriffe weg und wirkt dabei erstaunlich gelassen. Klare Stellungnahmen und direkte Antworten werden jedoch schmerzlich vermisst. Immer wieder gibt es den Verweis, dass die Umfragen bis zum September ja noch kippen könnten, er ja bei Umfragen, wer der nächste Kanzler werden soll, als beliebtester der drei Kandidaten gelte.

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Auch bei den Themen globale Mindeststeuer, dem Wirecard-Skandal und der Affäre um die möglicherweise mangelhaften Masken, welche Gesundheitsminister Jens Spahn für rund eine Milliarde beschafft hatte, konnte Scholz nicht wirklich punkten. Immer wieder stichelte Maischberger: „Warum versprechen Sie Sachen, die Sie nicht halten können.“

„Ich habe ein paar Antworten heute nicht bekommen“

Prototypisch für das Ausweichspiel des SPD-Kanzlerkandidaten auch der letzte Dialog zwischen ihm und Maischberger:

Maischberger: „Herr Scholz, sollte es wider Erwarten nicht klappen, dass die SPD sie nicht ins Kanzleramt bekommt, sagen Sie dann: ‚besser nicht regieren als falsch regieren‘ – geht die SPD dann in die Opposition?“

Scholz: „Ganz klar, wir wollen ein Mandat von den Bürgerinnen und Bürgern bekommen, weil wir sagen, es gibt zwei große Fragen, die gelöst werden müssen…“

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Maischberger geht dazwischen: „Ich habe Sie nur gefragt, ob Sie meinen, die SPD sollte in die Opposition gehen oder nicht.“

Scholz weiter: „… und dass es uns gelingt den großen Modernisierungsschub für Deutschland zu schaffen oder nicht und neue Arbeitsplätze zu kriegen.“

Maischberger: „Ich verübel es Ihnen ja gar nicht, dass Sie Wahlkampf machen. Aber dann zu beantworten, ob Sie in die Opposition gehen, wenn Sie es nicht schaffen, das ist ja eine klare Frage. Die könnte man sogar mit ja oder nein beantworten.“

Scholz: „Es geht darum, dass wir jetzt ein Ziel haben, die Regierung anzuführen.“

Maischberger: „Ok, keine Antwort. Ich habe ein paar Antworten heute nicht bekommen. Vielleicht wird das besser. Aber ich freu mich sehr, dass Sie da waren.“

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Zuschauer enttäuscht über Scholz-Auftritt: „So will er Kanzler werden?“

Auch im Netz scheint der Auftritt des SPD-Kanzlerkandidaten zumindest an diesem Abend nicht den besten Eindruck hinterlassen zu haben. Auf Twitter kommentieren die Zuschauer der Maischberger-Sendung:

  • „Selten eine schlechtere Talk-Performance gesehen als die von Scholz. Aber: Warum fasst Maischberger Söder mit Samthandschuhen an – um dann Scholz plötzlich hartnäckig, kritisch und voller Sarkasmus zu grillen?“
  • „Scholz hat bei Maischberger gerade abgedankt. Sehenswert.“
  • „Servicetweet für Sie, Herr Scholz: Menschen schauen Maischberger und Co., damit sie Antworten bekommen. Da Sie offensichtlich nicht antworten wollen, bleiben Sie doch zuhause.“
  • „Mich macht das inhaltslose Gefasel von #Scholz bei Maischberger fassungslos. Er hat keine kritische Frage beantwortet, keine Stellung bezogen. So will er Kanzler werden?“

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Die gesamte Sendung von „Maischberger“ kannst du hier in der ARD-Mediathek nachschauen.