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Annalena Baerbock: Werfen die Grünen Boris Palmer jetzt aus der Partei? „Rassistisch und abstoßend“

Annalena Baerbock: Werfen die Grünen Boris Palmer jetzt aus der Partei? „Rassistisch und abstoßend“

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Annalena Baerbock: Werfen die Grünen Boris Palmer jetzt aus der Partei? „Rassistisch und abstoßend“

Annalena Baerbock: Werfen die Grünen Boris Palmer jetzt aus der Partei? „Rassistisch und abstoßend“

Das ist Annalena Baerbock

Annalena Baerbock ist die erste Frau im Amt des Außenministers. Wir stellen die grünen Politikerin vor.

Eklat bei den Grünen! Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock veurteilt einen Social-Media-Post von Parteikollege Boris Palmer aufs Schärfste!

Der Tübinger Oberbürgermeister, der mit seinen Aussagen schon häufiger Diskussionen auslöste, hatte sich auf Facebook zur Debatte rund um die Ex-Fußballer Dennis Aogo und Jens Lehmann geäußert – und dabei einen Kommentar gepostet, der bei seiner Parteichefin Annalena Baerbock alles andere als gut ankommt.

Nun droht dem Tübinger OB sogar der Ausschluss aus der Partei.

Annalena Baerbock empört über Facebook-Post von Boris Palmer

Doch was war eigentlich passiert? Die Ex-Profis Jens Lehmann und Dennis Aogo haben nach umstrittenen Aussagen ihre Jobs als TV-Experten beim Pay-TV-Sender Sky verloren. Lehmann bezeichnete Aogo in einer privaten Whatsapp-Nachricht als „Quotenschwarzen“ – und Aogo sagte über die Profis von Manchester City: „Die Trainieren bis zum Vergasen.“ Beide entschuldigten sich im Anschluss, ihre Posten mussten sie aber dennoch räumen.

Boris Palmer veröffentlichte dazu auf Facebook ein Statement. „Ist die Welt jetzt besser? Eine private Nachricht und eine unbedachte Formulierung, schon verschwinden zwei Sportler von der Bildfläche“, schreibt er. „Cancel culture macht uns zu hörigen Sprechautomaten, mit jedem Wort am Abgrund. Ich will nicht in einem solchen Sprachjakobinat leben.“

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Als ein User dem Tübinger Bürgermeister daraufhin vorwarf, er würde Rassismus „relativieren“, konterte Palmer mit: „Der Aogo ist ein schlimmer Rassist. Hat Frauen seinen N****schwanz angeboten“. In Palmers Original-Post ist das N-Wort unzensiert ausgeschrieben.

Palmer verteidigt Kommentar als ironisches Zitat

Dass eine derart krasse Formulierung hohe Wellen schlagen würde, dürfte auch Palmer klar gewesen sein. Er verteidigte den Post später als Zitat eines anderen Facebook-Kommentars. Ein Nutzer hatte Dennis Aogo vorgeworfen, während seiner Zeit als HSV-Profi die Freundin des Nutzers auf Mallorca angesprochen und ihr seinen „N****schwanz“ angeboten zu haben.

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In einer Stellungnahme auf Facebook erklärt Palmer, er habe „einen absurden Rassismusvorwurf soweit ins Groteske gesteigert, dass unmittelbar ersichtlich sein sollte, wie abwegig das ist.“ Was Palmer damit aussagen wollte: Seine Äußerungen zum Fall Lehmann/Aogo mit Rassismus in Verbindung zu bringen, sei genauso absurd, als würde man Aogo wegen irgendeines Facebook-Kommentars als Rassisten bezeichnen.

Das Ausmaß des Shitstorms erstaunt den Tübinger Bürgermeister: „Heute solle sich die Bundesparteispitze äußern. Wie bitte? Zu einem satirischen Streit zwischen zwei Parteimitgliedern irgendwo in den Tiefen des Internet muss die Bundespartei Stellung nehmen?“ Doch genau das ist am Samstagvormittag geschehen.

Annalena Baerbock berät über Ausschlussverfahren gegen Palmer

Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat Palmers Verhalten mit deutlichen Worten kritisiert. Auf Twitter schreibt sie: „Die Äußerung von Boris Palmer ist rassistisch und abstoßend. Sich nachträglich auf Ironie zu berufen, macht es nicht ungeschehen. Das Ganze reiht sich ein in immer neue Provokationen, die Menschen ausgrenzen und verletzen.“

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Und sie geht sogar noch einen Schritt weiter: „Boris Palmer hat deshalb unsere politische Unterstützung verloren. Nach dem erneuten Vorfall beraten unsere Landes- und Bundesgremien über die entsprechenden Konsequenzen, inklusive Ausschlussverfahren.“

Nicht der erste Eklat um Boris Palmer

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Ausschluss Palmers aus der Partei gefordert wird. In der jüngeren Vergangenheit löste er beispielsweise Empörung aus, als er eine Werbekampagne der Bahn dafür kritisierte, dass darauf fast ausschließlich Menschen mit dunkler Hautfarbe oder Migrationshintergrund abgebildet seien.

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Und dass Ironie als Stilmittel für ernste Botschaften schnell daneben gehen kann, zeigte erst kürzlich die „#allesdichtmachen“-Kampagne deutscher Schauspieler. Darin kritisierten Stars wie Jan Josef Liefers und Heike Makatsch die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung.

Grüne in Baden-Württemberg stimmen für Ausschlussverfahren

Der erste Schritt zu einem Ausschluss Palmers ist schon durch: Am Samstag beim Landesparteitag der Grünen in Baden-Württemberg stimmten 161 Delegierte für ein Ausschlussverfahren, 44 dagegen und 8 enthielten sich. (at)