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Corona in NRW: Herbert Reul verkündet tieftraurige Nachricht – Polizist mit Covid-19 gestorben

Corona in NRW: Herbert Reul verkündet tieftraurige Nachricht – Polizist mit Covid-19 gestorben

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Corona: NRW-Innenminister Herbert Reul zieht eine erste Bilanz zur Kriminalität in Pandemie-Zeiten. Foto: imago images / Karina Hessland

Düsseldorf. 

Bei einer Pressekonferenz zur Kriminalitäts-Statistik seit Beginn der Corona-Pandemie hat Herbert Reul am Donnerstag auf Nachfrage eine traurige Nachricht verkündet.

Nach Angaben des NRW-Innenministers ist ein Polizist aus NRW an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Mehr Details wollte der CDU-Politiker dazu nicht nennen. Stattdessen teilte Reul überraschende Erkenntnisse der vergangenen Monate mit.

Corona: NRW-Innenminister Reul sieht Kriminalitäts-Rückgang – sogar in diesem Bereich

Corona hat in allen Lebensbereichen für erhebliche Einschränkungen gesorgt. Auch die Herausforderungen der Polizei haben sich geändert.

So hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie die Zahl der Straftaten in NRW deutlich verringert. So gab es zwischen Anfang März und Ende Juni insgesamt 365.676 Strafanzeigen und damit 107.954 weniger als im gleichen Zeitraum 2019.

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Der Rückgang war zu erwarten. „Wenn das öffentliche Leben zurückgefahren wird, passiert auch weniger“, fasste Reul zusammen. Experten hatten allerdings einen Anstieg von häuslicher Gewalt gefürchtet. Dieser bestätigte sich jedoch bislang anhand der Strafanzeigen nicht.

„Gerade bei häuslicher Gewalt müssen wir mit unseren Einschätzungen sehr vorsichtig sein und die Entwicklung genau beobachten“, so der NRW-Innenminister.

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Die Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt ist in der Regel sehr hoch. Viele Betroffene trauen sich nicht, Strafanzeige zu stellen. Das könnte die Zahlen verzerren. „Die NRW-Polizei geht jedem Hinweis konsequent nach“, versprach Reul.

Kriminelle in NRW nutzen Corona-Krise

Weniger Kriminalität auf den Straßen und weniger häusliche Gewalt. Dafür hätten manche Kriminelle die Corona-Krise für ihre Zwecke genutzt. „Vor allem zu Beginn von Corona gab es einige Fälle, bei denen sich Betrüger als angebliche Mitarbeiter des Gesundheitsamts ausgaben und Corona-Tests verkaufen wollten, der ,Enkeltrick im weißen Kittel“, so Reul.

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Die Entwicklung der Kriminalität in der Corona-Krise in NRW

  • Wohnungseinbrüche: 5.290 Fälle (minus 30 Prozent zu 2019)
  • Raubüberfälle: 2.821 Fälle (minus 26 Prozent zu 2019)
  • Taschendiebstähle: 6.511 Fälle (minus 39 Prozent zu 2019)
  • Straftaten zu Lasten älterer Menschen: 12.104 Fälle (minus 11 Prozent zu 2019)
  • Häusliche Gewalt: 10.479 Fälle (minus 21 Prozent zu 2019)

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Dafür hatten die Beamten wegen der Corona-Verordnung reichlich zu tun. Zwar habe sich die große Masse an die Einschränkungen der Freiheit gehalten. Doch insgesamt zählt Reul 14.677 Ordnungswidrigkeiten in NRW zwischen März und Juni. Dabei wurden 912 Strafanzeigen gestellt.

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Eine Gruppe von Personen hat der NRW-Innenminister allerdings zu Unrecht vorverurteilt.

NRW-Innenminister gibt bei Corona-Bilanz zu: „Hat mich überrascht“

Gemeint sind die Fußball-Fans. Herbert Reul gab zu, dass er befürchtet habe, dass sich die Fans an Bundesliga-Spieltagen vor den Stadien versammeln oder in Kneipen nicht auf die Mindestabstände achten. Aber er stellt fest, dass sich nahezu alle Anhänger vorbildlich verhalten hätten.

„Das hat mich überrascht“, gibt der NRW-Innenminister zu. Fußballbegeisterung und Umsicht in Krisenzeiten ließen sich also vereinbaren. „Das war schon eindrucksvoll“, betonte Reul.

„Corona ist nicht vorbei“

Ein Dorn im Auge seien ihm allerdings die Menschenansammlungen in Großstädten. In den vergangenen Wochen gab es an einigen Hotspots in Dortmund, Düsseldorf, Köln und Co. wiederholt Verstöße gegen die Mindestabstände.

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Reul mahnt: „Corona ist nicht vorbei! (ak mit dpa)