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„Der Traumjob – bei Jochen Schweizer“: Immer klatschen, wenn der Jochen kommt

„Der Traumjob – bei Jochen Schweizer“: Immer klatschen, wenn der Jochen kommt

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Foto: ProSieben
  • Neue Show mit Jochen Schweizer auf ProSieben
  • Eine Kritik

Jochen Schweizer ist nun schon das zweite Jury-Mitglied von „Die Höhle der Löwen“, das sich an einem eigenen Format versucht.

Carsten Maschmeyer scheiterte 2018 krachend mit seiner Show „Das ist deine Chance“. Nach wenigen Folgen setzte Sat.1 das Format wegen schlechter Quoten ab. Und es würde wohl keinen Zuschauer wundern, wenn es der ProSieben-Show „Der Traumjob“ mit Jochen Schweizer ähnlich ergehen würde.

Worum geht es in der Show? Elf Bewerber kämpfen um einen Geschäftsführer-Posten im Unternehmen von Jochen Schweizer. Doch manchmal hat man als Zuschauer das Gefühl, die Show handele ausschließlich von Jochen Schweizer.

„Der Traumjob“ ist nur eine Traumshow für Jochen Schweizer

Der 62-Jährige bekommt immer mal wieder Zeit, über sein aufregendes Leben zu berichten und darf sich dafür feiern. Dass Jochen Schweizer als junger Mann mal mit dem Motorrad durch Afrika gefahren ist, wird dem Zuschauer mindestens vier Mal erzählt – für etwas Abwechslung einmal davon vom Sprecher der Show.

Und dann fallen natürlich noch folgende Sätze, die eigentlich in keinem Pixi-Buch über Motivationsreden und Teamwork-Events fehlen dürfen:

  • Kajakfahren war für mich als junger Mann meine ReligionDas Unmögliche ist möglich
  • Mein Büro ist die Welt
  • Abzuspringen ohne zu wissen, wo man landet, das ist das Leben in seiner reinsten Form – und man kann das Leben nur gefährlich leben
  • Mein Job ist brutal stressig, aber ich verliere nie die Freude

Die Kandidaten sind natürlich fast ausschließlich unfassbar erfolgreiche und energiegeladene Menschen – die absurden Außenseiter (etwa eine Strandtesterin) hat man sich natürlich auch gegönnt. Diese Gruppe bewirbt sich nun also auf einen Geschäftsführerposten.

Fast wie bei Heidis Mädels

Weil ein normales Assessment-Center mit Tests und Gesprächen aber nun einmal kein TV-Format hergibt, greift „Der Traumjob“ ins Kuriositäten-Kabinett der Auswahlverfahren. Eine Auflistung der Tests aus der Premieren-Episode, bei denen gefühlt der ganze Angebots-Katalog von Jochen Schweizer ratzekahl leergebucht wurde:

  • Kajakfahren
  • Fallschirmspringen
  • Fliegen im Windkanal
  • Kühe treiben

Außerdem müssen die Kandidaten eine fiktive Bewerbungsrede vor 200 Mitarbeitern von Jochen Schweizer halten. Was man halt so macht, wenn im Unternehmen sonst nichts zu tun ist.

Und klar, immer wenn Übergründer Jochen Schweizer auftaucht, klatschen die Kandidaten pflichtbewusst, wie sonst nur die Mädels bei Heidi Klum. Zwischendurch fliegen ein paar Kandidaten raus. Aber am Ende präsentiert sich ohnehin nur einer den ganzen Abend lang: Jochen Schweizer.