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Enteignungs-Forderung von Kevin Kühnert: Carsten Maschmeyer will Kühnert vorführen – doch der reagiert SO

Enteignungs-Forderung von Kevin Kühnert: Carsten Maschmeyer will Kühnert vorführen – doch der reagiert SO

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Auf die Frage nach dem Kanzleramt hat Kevin Kühnert eine außergewöhnliche Antwort. Foto: Michael Kappeler/dpa
  • Großunternehmen wie BMW kollektivieren, den Besitz von Immobilien beschränken: Juso-Chef Kevin Kühnert steht nach seinen Sozialismus-Thesen massiv in der Kritik.
  • Die Rede ist zum Beispiel von einem „verschrobenen Retro-Weltbild eines verirrten Fantasten“.

Juso-Chef Kevin Kühnert hat für seine Sozialismus-Thesen massive Kritik geerntet. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte der Bild-Zeitung: „Zum Glück haben wir den Sozialismus überwunden, bei dem zwar alle gleich, aber alle gleich arm waren. Die Forderung, Betriebe wie BMW zu kollektivieren, zeigt das rückwärtsgewandte und verschrobene Retro-Weltbild eines verirrten Fantasten. Das kann ich alles gar nicht ernst nehmen.“

Kevin Kühnert hatte in einem Interview mit der Zeit gesagt, dass er große Firmen kollektivieren möchte. Er wolle eine Kollektivierung von Unternehmen wie BMW „auf demokratischem Wege“ erreichen. Ohne Kollektivierung sei „eine Überwindung des Kapitalismus nicht denkbar“.

Kevin Kühnert reagiert auf Wohnungsnot mit radikalem Vorschlag – für diese Sozialismus-Thesen wird er hart kritisiert

Am Beispiel des Autobauers hatte er weiter ausgeführt: „Mir ist weniger wichtig, ob am Ende auf dem Klingelschild von BMW „staatlicher Automobilbetrieb“ steht oder „genossenschaftlicher Automobilbetrieb“ oder ob das Kollektiv entscheidet, dass es BMW in dieser Form nicht mehr braucht.“ Entscheidend sei, dass die Verteilung der Profite demokratisch kontrolliert werde. „Das schließt aus, dass es einen kapitalistischen Eigentümer dieses Betriebes gibt.“

„Jeder sollte den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt“

Außerdem will Kühnert den Besitz von Immobilien in Deutschland beschränken. „Ich finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell ist, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten“, hatte er gesagt. „Konsequent zu Ende gedacht, sollte jeder maximal den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt.“ Noch besser seien genossenschaftliche Lösungen, im Optimalfall gebe es überhaupt keine privaten Vermietungen mehr, sagte der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation.

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Für seine Sozialismus-Thesen erntete der Juso-Chef Kritik. So hat sich jetzt auch Carsten Maschmeyer zu Wort gemeldet und twitterte diese provokante Frage: „Wohnen ist Menschenrecht. Laut Kühnert darf also keiner Geld mit Immobilien verdienen. Essen ist Menschenrecht. Müssen jetzt alle Restaurants und Supermärkte enteignet werden?“

Und weiter: „Wie wärs mit einem Nachhilfekurs in Wirtschaft? Bildung ist schließlich auch Menschenrecht.“ Doch der 29-Jährige Juso-Chef antwortete prompt mit dieser Gegenfrage: „Ich weiß nicht, ob ich anderen Leuten Wirtschaftsnachhilfe empfehlen würde, hätte ich vergleichbar viele Schädigungen von Kleinanlegern unternehmerisch zu verantworten, wie das bei Ihnen der Fall ist.“

Und auch andere Kommentatoren schlagen sich auf die Seite des Jungsozialisten. So kann man unter dem Post noch Folgendes lesen:

  • Kühnert 1 Maschmeyer 0
  • Wohnen ist Menschenrecht. Geld verdienen mit dem Wohnbedürfnis anderer nicht.
  • Äpfel und Birnen
  • Wenn die Marktwirtschaft nicht mehr in der Lage ist, die Bevölkerung mit Essen zu versorgen, könnte un müsste man darüber reden. Ist aber nicht der Fall. Im Unterschied zu bezahlbaren Wohnungen, wo die Marktwirtschaft aktuell offensichtlich nicht zu der Leistung in der Lage ist.
  • dass sich ausgerechnet Carstensen Maschmeyer, der Inbegriff des rücksichtslosen, gesellschaftschädigen Kapitalisten, in diese Diskussion einbringt, zeigt umsomehr, wie wichtig es ist, diese zu führen
  • Bodenlose Frechheit, dass ein Mensch wie Sie, der sich seinen Reichtum zum Großteil durch fragwürdiges Geschäftsbaren aufgebaut hat, hier große Töne spuckt.

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FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg sagte laut Bild-Zeitung: „Die SPD muss dringend ihr Verhältnis zum Eigentum klären und Herr Kühnert das Godesberger Programm statt Karl Marx lesen. Wir Freien Demokraten werden die Soziale Marktwirtschaft gegen solche sozialistischen Auswüchse verteidigen.“

„30 Jahre nach dem Niedergang der DDR wollen die Linken wieder den demokratischen Sozialismus“, meinte CDU-Vize Thomas Strobl. Erst spreche Grünen-Chef Habeck von Enteignungen, „jetzt kommen diese Stimmen auch aus der SPD und von der kommunistischen Linken sowieso.“

„Kühnert soll in die Linkspartei eintreten“

Auch CSU-Generalsekretär Markus Blume hatte den Juso-Chef scharf kritisiert. „Kühnert soll in die Linkspartei eintreten. Mit solchen Leuten ist kein Staat zu machen und kann eine Regierung nicht funktionieren“, erklärte er der Deutschen Presse-Agentur.

Die systemverändernden Sozialismus-Fantasien des Juso-Vorsitzenden seien ein schwerer Rückfall der SPD in klassenkämpferische Zeiten. „Die SPD-Spitze muss sich deutlich von solchen Hirngespinsten distanzieren.“ Mit solchen Vorstößen mache sich die SPD lächerlich und verunsichere gleichzeitig diejenigen, die Wohnraum schaffen wollten.

Auch aus der SPD kam deutliche Kritik. „Was für ein grober Unfug. Was hat der geraucht? Legal kann es nicht gewesen sein“, twitterte Johannes Kahrs, Sprecher des Seeheimer Kreises der SPD. (dpa)