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Hund stirbt qualvoll in überhitztem Auto – Nun drohen Konsequenzen

Hund stirbt qualvoll in überhitztem Auto – Nun drohen Konsequenzen

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Im Auto eines Hattingers verendete ein Hund – ein ausgelegte Zettel macht völlig sprachlos. (Symbolbild) Foto: dpa & Polizei

Jülich. 

Schreckliches Drama um einen Hund in Jülich. Ein Passant bemerkte am Mittwoch in der Mittagshitze einen Vierbeiner, der in einem Auto an der Wilhelm-Johnen-Straße eingesperrt war.

Weil die Scheiben des Autos bereits beschlagen waren, rief der Mann besorgt die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte schlugen nach Betrachtung der Lage sofort Fenster des Fahrzeugs ein. Doch vergeblich: Der Hund war bereits qualvoll verendet.

Hund stirbt in überhitztem Auto – Polizei zweifelt an Angaben des Besitzers aus Hattingen

Die hinzugezogene Polizei nahm anschließend die Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz auf. Während der Beweissicherung kam der Hunde-Halter (52) zurück.

Der Hattinger versuchte sich herauszureden: Der 52-Jährige habe erst zwei Stunden zuvor nach seinem Hund geschaut und ihn mit Wasser versorgt. An seiner Schilderung hatten die Beamten wegen des komplett feuchten Innenraums sowie der beschlagenen Scheiben erhebliche Zweifel.

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Zettel des Besitzers macht komplett sprachlos

Eine Notiz, die auf dem Armaturenbrett auslag, setzte dem Verhalten des Hunde-Halters noch die Krone auf. Auf einem völlig vergilbten Zettel, der darauf schließen lässt, dass der Hattinger seinen Vierbeiner schon mehrfach einer vergleichbaren Lage ausgesetzt haben könnte, stand geschrieben:

„An alle Neugierigen! Es sitzt ein Hund im Auto, ich weiß das und es geht ihm gut! Jetzt kümmern Sie sich um ihre Sachen und mischen Sie sich nicht in Dinge, die Sie nichts angehen!“

Polizei ermittelt gegen unverantwortlichen Hunde-Halter

„Ein solches Verhalten ist nicht nur unverantwortlich sondern auch strafbar“, ärgert sich die Polizei. Der Hund wurde bei einer Außentemperatur von 25 Grad mutmaßlich stundenlang eingesperrt.

Nun drohen dem Halter Konsequenzen. Wie die „Aachener Nachrichten“ berichten, hat die Tierrechtsorganisation Peta Strafanzeige gegen den Hattinger erstattet. „Das Verhalten des Tierhalters ist an Rücksichtslosigkeit kaum zu überbieten. Das Tier dieser Gefahr auszusetzen, war fahrlässig und empathielos. Eine Strafe und ein Tierhalteverbot wäre in diesem Fall mehr als angebracht“, so Jana Hoger, Fachreferentin bei Peta.

Die Polizei warnt grundsätzlich davor, Tiere im geschlossenen Auto zurückzulassen. „Die Temperaturen im Inneren können schnell steigen – auch bei vermeintlich milden Außentemperaturen. Hunde können diese nicht ausgleichen, ihnen droht ein Hitzschlag.“

Diese Gefahr hat der Hattinger offenbar einfach ausgeblendet. Sein armer Hund musste deshalb sterben.

Was droht der Hunde-Besitzer jetzt?

Welche Strafe den 52-Jährigen nun erwartet, ist noch unklar. Aller Voraussicht nach wird der Vorfall als Ordnungswidrigkeit behandelt. Denn strafrechtlich werden nach § 17 des Tierschutzgesetz nur solche Fälle verfolgt, in denen Menschen Wirbeltiere ohne Grund und vorsätzlich töten oder töten.

+++ Hund will nur im Garten spielen – doch dort lauert eine tödliche Gefahr +++

Daher erwartet den Hunde-Halter aus Hattingen wohl ein Bußgeld in noch unbekannter Höhe. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurde ein Düsseldorfer zu einer Geldstrafe von 600 Euro verurteilt, der seinen Hund in einem überhitzten Auto hat warten lassen. Sein Hund war im Vergleich zu dem Drama in Jülich allerdings nicht gestorben.