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Die „Fantastischen Vier“ auf dem Zeltfestival Ruhr: Warum der Auftritt der Band plötzlich politisch wird

Die „Fantastischen Vier“ auf dem Zeltfestival Ruhr: Warum der Auftritt der Band plötzlich politisch wird

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Foto: Madeline Jäger

Bochum. 

Die „Fantastischen Vier“ rocken das Zeltfestival Ruhr am Dienstagabend und das einfach von Anfang an: Ohne sich warm zu laufen, springen die vier kultigen Pop-Rapper auf die Bühne im großen Zelt am Kemnader See.

Bochum lässt sich da nicht lange bitten. Das belohnen die „Fantastischen Vier“ gleich zu Anfang schnell mit ihrem Hit: Danke.

Die „Fantastischen Vier“ erinnern an legendäres Konzert

Die Hände gehen hoch, das Publikum geht mit. Das kommt auch bei den „Fantastischen Vier“ gut an, sodass sie schnell aus dem Nähkästchen plaudern.

Schon bei einem Stromausfall in der Zeche Zollverein hätten sie vor Jahren eine tolle Show mit geilen Publikum gespielt, doch nie wäre die Stimmung so ausgelassen wie in Bochum gewesen. Einfach besonders.

Wenn Bochum nicht wäre: „Die Welt scheint in Hass unterzugehen“

Wie die „Fantastischen Vier“ plötzlich politisch werden

Dann wird der Partyabend am Kemnader See noch ziemlich politisch. Als Smudo seinen Song „Endzeitstimmung“ einleiten will, wird er ganz schön konkret.

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„Das ist Stimmung Bochum! Hass überall, zu wenig Liebe, zu viele Populisten, die Welt scheint in Hass unterzugehen. Wenn ihr nicht wärt: Bochum!“ ruft Smudo ernst in die Menge. Vereinzelt gibt es verhaltene Reaktionen darauf.

„Wir brauchen euch Bochum, gegen diese fucking- Endzeit-Stimmung“, ruft Smudo unbeirrt weiter.

Smudo schockiert von AfD-Wählern

Wie viele AfD-Wähler es einfach gebe, so Smudo schockiert. „Vielleicht gibt es auch hier welche“, sagt er weiter und lobt die freie Presse als ein hohes Gut.

Doch dann geht’s musikalisch wieder los, der Bass erklingt und die Band springt unbeirrt und beinahe schwerelos auf der Bühne umher.

Diesen Song haben die Fantas für den Ruhrpott geschrieben

Weiter reiht sich ein Fanta-Klassiker an den nächsten. Gerade: „Die da“ und „Sie ist weg“ sorgen für besonders lautes Mitsingen im Publikum. Auch der Altersschnitt unter den Fans zeigt deutlich: Hier sind einige Bochumer mit den Fantas groß geworden und ihnen bis heute „troy“ geblieben.

Dann kommt der aktuellere Song: „Ernten was wir sähen“ und Band-Mitglied Michi Beck enthüllt eine spannende Wahrheit.

„Pott, Pott, put your hands up! “

„Diesen Song haben wir für den Ruhrpott geschrieben. Egal in welcher Zeche wir waren, es war immer geil. Pott, Pott, put your hands up! “

Auch Fanta-Sänger Michi ist vom Publikum begeistert. „Ihr seht gut aus wenn ihr schwitzt, hab ich Euch das schon gesagt? “ „Bochum ohne scheiß, ihr seid geil, “ ruft Michi. Er wirft sein benutztes Handtuch ins Publikum.

Dann, das letzte Lied, wenn auch von vielen mit Schrecken erwartet, es beginnt.

Die Bässe von „Troy“ erklingen aus den Boxen und die Fan-Reaktionen zeigen, dass die Bochumer wieder kommen werden. Der Abschluss-Song ist ihre Hymne, doch noch lange nicht das wahre Ende.