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Kommentar: Warum das Prestige-Projekt „The Curve“ den Innenhafen Duisburg nicht retten wird

Kommentar: Warum das Prestige-Projekt „The Curve“ den Innenhafen Duisburg nicht retten wird

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Foto: Die Developer

Duisburg. 

Eine Treppe ins Nichts, auf der niemand sitzen darf, ist grober Unsinn. Millionen Euro dafür auszugeben, noch mehr. Mit eben diesem Unsinns-Bau am Innenhafen ist Duisburg sogar schon im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler gelandet.

Die trostlose Treppe aber durch einen Glasbau gigantomanischen Ausmaßes zu ersetzen, wird dem Innenhafen nicht zu mehr Leben verhelfen.

„The Curve“ heißt das Projekt, das laut Düsseldorfer Entwicklerbüro „Die Developer“ auf 16.500 Quadratmetern Platz für Büros bieten soll.

Zusätzliche 7.500 Quadratmeter groß soll die Fläche für ein Hotel sein. 100 Privatwohnungen sollen in dem geschwungenen Bau auch noch unterkommen.

„The Curve“: modern, gewagt, glänzend

Wie eigentlich immer auf Planungsskizzen, sieht auch „The Curve“ erstmal unterkühlt hübsch aus. Modern, gewagt, glänzend. Das Gegenteil von organisch gewachsen.

Ein Lebensgefühl wie kurz nach dem Atomkrieg

Wer hier später einmal wohnt, wird sich außerhalb der Bürozeiten ganz schön einsam fühlen. Man denke an die Hafencity in Hamburg: Schweineteure Wohnungen für ein Lebensgefühl wie kurz nach dem Atomkrieg.

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Gut, wollen wir fair bleiben: Es gibt Restaurants und Kneipen am Innenhafen, die das Viertel vor allem an Wochenend-Sommerabenden beleben. Vor allem wer auf gehobene Systemgastronomie steht, ist hier genau richtig.

Der Innenhafen muss interessanter und gemütlicher werden

Dennoch: Eine weitere Glitzerfassade macht den Innenhafen weder gemütlicher noch interessanter. Beides braucht er aber dringend, um sich als Aushängeschild und Ausgehmeile halten zu können.