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„Noch mehr Flaschen aus dem Ausland“: Rassismus-Vorwürfe wegen Werbung – so reagiert „True Fruits“

„Noch mehr Flaschen aus dem Ausland“: Rassismus-Vorwürfe wegen Werbung – so reagiert „True Fruits“

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True Fruits Smoothie True Fruits Smoothie True Fruits Smoothie True Fruits Smoothie Foto: imago/STPP
  • Mit Werbeslogans wie „Mehr Flaschen aus dem Asuland“ provoziert der Safthersteller „True Fruits“ in Österreich
  • In sozialen Netzwerken wurde ihm Rassismus vorgeworfen
  • Nun versucht die Firma, die Vorwürfe zu entkräften

Berlin. 

Der Safthersteller „True Fruit“ setzte in seinen Werbekampagnen schon oft auf Provokation. Mit einer Plakatwerbung in Österreich wagt er ein politisches Statement – mit Werbesprüchen wie: „Noch mehr Flaschen aus dem Ausland.“ Nun wehrt sich die Firma gegen Rassismus-Vorwürfe.

In der Tat scheinen die Slogans auf den Plakaten höchst missverständlich, wie das Online-Portal „Meedia“ berichtete. So könnte zum Beispiel der Satz „Eure Heimat braucht uns jetzt“ mit Flaschen in Farben der Deutschlandflagge zwar als ironische Anspielung auf das gespaltene Verhältnis zwischen Deutschen und Österreichern verstanden werden – oder als Statement zur rechtspopulistischen Politik der FPÖ. Doch auf den ersten Blick wirkt er einfach wie rechtsextreme Kritik an der europäischen Flüchtlingspolitik.

Twitter-Nutzer kritisieren „True Fruits“

Auch Werbeslogans wie „Noch mehr Flaschen aus dem Ausland“ oder „Schafft es selten über die Grenze“ mit dem Foto einer schwarzen Flasche sind äußerst provokant. Einzig der vierte und letzte Spruch der Kampagne: „Bei uns kannst du kein Braun wählen!“ grenzt sich deutlich vom rechten Rand ab.

Vielen Twitter-Nutzern ist das zu wenig. Zu den Kritikern zählt der österreichische Grünen-Politiker Michael Diller, wenn er schreibt: „Wem fällt eine solche Kampagne ein und wer gibt sie auch noch frei!?“ Andere Nutzer werfen „True Fruits“ Rassismus vor. So schreibt einer unter ihnen: „Ihr macht rassistische Ansichten als Humor salonfähig.“

„Rassismus finden wir zum Kotzen“

Andere hingegen verteidigen die Kampagne. „Deutschland zeigt mal wieder, wie humorlos es ist“, meint eine Nutzerin. Werbung mit Politik und dann auch noch mit Ironie in Verbindung zu bringen, ist jedoch äußerst heikel. Deshalb hat sich „True Fruits“ nun in einer offiziellen Stellungnahme gegen die Vorwürfe gewehrt, wie das Online-Portal „Meedia“ berichtete.

Die Firma dementiert, dass sie sich dem rechten Rand zugewandt habe oder sich von jenem gefeiert sehen will: „Eins möchten wir direkt klar stellen: Rassismus und Fremdenfeindlichkeit finden wir zum Kotzen.“ Das Unternehmen erklärt, es habe lediglich die öffentliche Aufmerksamkeit auf die brisante Problematik der Flüchtlingspolitik lenken wollen.

„True Fruits“ dementiert die Vorwürfe

„Leider ist das Thema sehr aktuell“, heißt es in der Stellungnahme, „Sei es die regelmäßige Androhung, die österreichische Grenze in Richtung Italien zu schließen oder sonstige lächerliche/widerliche Parolen der rechtsorientierten Parteien.“ Auch eine Sprecherin von „True Fruits“ versucht, die Vorwürfe zu entkräften. „Mit der Kampagne wollen wir unser Unverständnis gegenüber Fremdenfeindlichkeit ausdrücken, die finden wir nämlich immer scheiße – egal, ob in Österreich, Deutschland oder sonst wo“, erklärt sie dem Online-Portal „Horizont“.

Eines ist sicher: Der Safthersteller hat mit seiner umstrittenen Werbung Aufmerksamkeit bekommen. (leve)