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Ötzi-Entdecker erhält endlich Finderlohn

Ötzi-Entdecker erhält endlich Finderlohn

Bozen/Nürnberg. Vor fast 18 Jahren fand Hobbybergsteiger Helmut Simon die Gletschermumie „Ötzi“. Einen Finderlohn bekam er zu Lebzeiten nicht. Nach einem außergerichtlichen Vergleich soll es nun 150.000 Euro Finderlohn geben.

Nach 15 Jahren juristischer Auseinandersetzung hat sich die Landesregierung von Südtirol mit den Findern der Gletschermumie «Ötzi» geeinigt. «Die Landesregierung hat einen außergerichtlichen Vergleich über 150.000 Euro Finderlohn angenommen», sagte der stellvertretende Chefredakteur des Landespresseamtes in Bozen, Christian Rainer, am Dienstag. «Jede Seite trägt die eigenen Prozessspesen», bestätigte er einen Bericht des Bayerischen Rundfunks. «Wir sind froh, das leidige Thema endlich zu einem Abschluss zu bringen», sagte Rainer weiter. «Jetzt kehrt endlich Ruhe ein.»

„Über die Findersumme ist man sich einig.“

Der Rechtsanwalt der Familie des bereits verstorbenen Finders Helmut Simon, Elohim Rudolph-Ramirez, sagte, «im Rahmen eines würdigen Abschlusses sind nun alle zufrieden». Allerdings liege der Text des Vergleichs noch nicht vor. «Man ist über die Findersumme einig. Einzelheiten im Text müssen noch ausdiskutiert werden.»

Es ging um eine angemessene Würdigung

Dies betreffe insbesondere die Frage einer angemessenen Würdigung Simons als Finder. Genau das sei Simon immer am Herzen gelegen: «Der Prozess wurde nicht gestartet, weil Simon Profit herausschlagen wollte», betonte der Anwalt. «Er war ein Liebhaber der Berge Südtirols und hatte das Gefühl, etwas Tolles geleistet zu haben. Er hat sich mit der Sache wirklich identifiziert. Das war ihm viel Wert, eine gewisse Anerkennung zu bekommen.»

Der Nürnberger Hobbybergsteiger Simon und seine Frau Erika hatten die gut erhaltene, rund 5300 Jahre alte Mumie im September 1991 bei einer Wanderung am Similaun-Gletscher im Eis entdeckt. 2004 starb Simon bei einem Bergunfall in den österreichischen Alpen. (ddp)