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Babymord-Prozess – beste Freundin glaubt Mutter nicht

Babymord-Prozess – beste Freundin glaubt Mutter nicht

Bild Ruhrnachrichten
Foto: Archivfoto: Jörn Hartwich
Im Prozess um den Tod des kleinen Nils hat die Angeklagte jetzt sogar den Rückhalt ihrer besten Freundin verloren. Sie glaube der Mutter nicht mehr, sagte sie vor Gericht. Die Angeklagte habe mit dem Baby nichts anfangen können und habe ihn oft einfach liegen lassen.

Dortmund/Lünen. 

Der Fall des kleinen Nils wird vor dem Dortmunder Schwurgericht fortgesetzt. Seiner Mutter wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, ihn so sehr geschüttelt zu haben, dass er tödlich verletzt wurde. Im Prozess hat sie nun auch die Unterstützung einer engen Freundin verloren.

Jetzt verliert die Lüner Mutter, die ihr Baby zu Tode geschüttelt haben soll, auch noch die Unterstützung ihrer einstmals besten Freundin. „Ich glaube mittlerweile, dass da was dran ist“, sagte die 32-jährige Zeugin am Mittwoch vor dem Dortmunder Schwurgericht.

Seit der Schulzeit waren die beiden Frauen ein Herz und eine Seele. Auch, als die Angeklagte erstmals Mutter wurde, war die Zeugin stets dicht an ihrer Seite. „Wir sind viel spazieren gegangen“, erinnerte sich die junge Olfenerin am Mittwoch.

Angeklagte legte Baby einfach auf den Tisch

Doch schon damals sei ihr aufgefallen, dass die Angeklagte anscheinend nicht sonderlich viel mit ihrem Baby anfangen konnte. „Sie hat den Kleinen häufig einfach im Laufstall liegen lassen“, sagte die 32-Jährige. „Sie hat ihn auch einfach so auf den Tisch gelegt, dabei hätte er doch runterfallen können.“

Als der kleine Nils im Sommer 2010 plötzlich starb, dachte die Zeugin zunächst noch nicht, dass ihre Freundin etwas damit zu tun haben könnte. Inzwischen ist das anders. „Ich habe mich mit dem Vater des Kindes ausgesprochen, seitdem weiß ich mehr“, deutete sie gestern an.

Hat die Mutter Tatdetails erzählt?

Die 32-Jährige behauptete sogar, die Angeklagte habe einem guten Freund, dem Betreiber der einzigen Lüner Minigolfanlage,ihr Herz ausgeschüttet und die Wahrheit über die Todesumstände erzählt. Der Mann zeigte sich darüber jedochüberrascht: „Ich weiß keine Einzelheiten.“

Während die Staatsanwaltschaft weiter glaubt, dass die Angeklagte den sieben Monate alten Nils so sehr geschüttelt hat, dass er mit dem Kopf gegen die Wand schlug, behauptet die Lünerin, der Junge sei aus dem Bett gefallen und müsse sich dabei die tödlichen Kopfverletzungen zugezogen haben.