Veröffentlicht inDortmund

Trinkraum nicht konsequent zuende gedacht

Trinkraum nicht konsequent zuende gedacht

Trinkraum Dortmund.jpg
Foto: WR/Franz Luthe

Dortmund. 

Mehr als ein Dutzend Fotoapparate, TV-Kameras, Mikrophone: Selten dürfte der Ordnungsdezernent mehr im Licht der Öffentlichkeit gestanden haben als gestern. Und selten dürfte ein Dezernent so stark am Erfolg oder Misserfolg eines Projektes gemessen werden.

Auch wenn Steitz sich gestern mühte und immer wieder betonte, der Trinkraum sei nicht seine Initiative, sondern die des Rates. So dürfte ein Scheitern am Ende nicht spurlos an ihm abperlen. Der Trinkraum ist ein Politikum. Umstritten. Immer wieder lief die SPD Sturm. Zogen die Vertreter der SPD-nahen Wohlfahrtsverbände die Köpfe ein. Und doch: Eine ähnliche Einrichtung in Gelsenkirchen funktioniert, in Kiel hat man Teilerfolge errungen.

Sicher, die Nordstadt wird keine komplett alkoholfreie Zone werden. Und viele Hürden sind noch zu nehmen. Man hatte gestern das Gefühl, die Einrichtung öffne ein paar Wochen und konsequent zuende gedachte Gedanken zu früh: Duschen? Fehlanzeige. Offene, kostenlose Sprechstunde eines Arztes? Frommer Wunsch. Mal eine Suppe statt der Pulle? Negativ. Die Küche, eine Baustelle. Und auch die so wichtigen Bürgerarbeiter, sie glänzten durch Abwesenheit.

In einem Punkt aber hat Steitz Recht: Denkverbote schaden. Wer verändern will, muss ausprobieren. Wie bitter Misserfolge schmecken, hat das Projekt Straßenstrich gezeigt. Aber: Kein Versuch ist auch keine Lösung.