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2000 Teilnehmer demonstrieren gegen rechte Gewalt

2000 Teilnehmer demonstrieren gegen rechte Gewalt

Eine Demonstration mit rund 2000 Teilnehmern gegen rechtsextreme Gewalt ist am Samstagnachmittag durch die Nordstadt bis zur Reinoldikirche in der Innenstadt gezogen. Das Ganze ist äußerst friedlich verlaufen. Wir berichten aktuell vom Geschehen vor Ort.

Dortmund. 

Zusammenfassung:
  • 2000 Bürger folgen „Es reicht“-Demo-Aufruf gegen Nazi-Gewalt
  • Friedlicher Protest und beeindruckende Schweigeminuten an Tatorten
  • V

    eranstalter ziehen positive Bilanz

  • Polizei: „Das wahre Gesicht Dortmunds gezeigt“
  • In Dorstfeld: Vier Nazis entwaffnet

Auch wir sind jetzt raus aus dem Demo-Modus und liefern hier noch einen Video-Zusammenschnitt mit den Ereignissen vom Tage:

Aktualisierung 18.00 Uhr: Polizei stellt bei Nazis Waffen sicher

Die Polizei sicherte heute auch den Stadtteil Dorstfeld, wo mehrere Neonazis wohnen. Offenbar rechneten Rechtsextremisten mit der Ankunft von Nazi-Gegnern. Laut Polizei waren sie mit „Schlagwaffen“ bewaffnet. Die Polizei ermittelt gegen vier namentlich bekannte Neonazis.

Aktualisierung 17.13 Uhr: Abschlusskundgebung läuft

Die Abschlusskundgebung an der Reinoldikirche läuft nach wie vor. Dort gibt es derzeit politisches Kabarett einer Formation namens „Mein Einsatzleiter“, anschließend spielt noch eine Band.

Das Ganze verfolgen immerhin noch rund 200 Personen. Der Großteil der Demo-Teilnehmer hat sich bei Erreichen der Reinoldikirche oder danach verabschiedet. Bis jetzt ist weiterhin alles ruhig und friedlich verlaufen.

Aktualisierung 16.09 Uhr: Stadt ließ Autos abschleppen

Die Demonstration erreicht nun die Reinoldikirche, wo die Abschlusskundgebung stattfinden wird. Weiterhin ist alles absolut friedlich, schildert Reporter Peter Bandermann.

Entlang der Demostrecke musste die Stadt allerdings einige Autos abschleppen lassen. Deren Halter hatten offenbar nicht auf die Schilder geachtet, die während der Demo an mehreren Stellen ein absolutes Halteverbot auswiesen.

Aktualisierung 15.39 Uhr: Absolut friedliche Demo

Im Gespräch mit unserem Reporter hat eine Polizei-Pressesprecherin ein erstes Zwischenfazit gezogen: Die Demonstration läuft bislang absolut friedlich ab, nach Polizeiangaben hat es noch keinen Ärger, keine Festnahme, keinen Einsatz von Reizgas gegeben.

Die Teilnehmer haben nun die Kampstraße erreicht. Die Kreuzung Westentor ist damit wieder in alle Richtungen befahrbar.

Aktualisierung 15.22 Uhr: Königswall gesperrt

In Kürze ist der Demo-Zug vom Hauptbahnhof aus kommend am Westentor. Dort geht’s dann in Richtung Kampstraße weiter. Der Wall in Richtung Hauptbahnhof ist derzeit gesperrt, der Verkehr wird an der Rheinischen Straße Richtung Westen umgeleitet.

Aktualisierung 15.03 Uhr: Teilnehmer aus Belgien und Englang

Es sind übrigens längst nicht nur Teilnehmer aus Dortmund, der Umgebung und anderen Teilen Deutschlands da. Auch antifaschistische Organisationen aus Belgien und sogar aus England sind nach Dortmund angereist. Es gibt daher auch Ansagen auf Englisch.

Die „Es reicht“-Kampagne sei gut organisiert, sagt unser Reporter.

Aktualisierung 14.55 Uhr: Mallinckrodtstraße wieder frei

Die Mallinckrodtstraße wurde doch schneller wieder für den Verkehr freigegeben. Dafür ist in nun mit Verkehrsbehinderungen rund um den Hauptbahnhof zu rechnen: Der Demo-Zug hat nämlich den Königswall erreicht.

Wer dort mit dem Auto lang fährt, muss sich auf Verzögerungen einstellen.

Aktualisierung 14.36 Uhr: Eindrucksvolle Schweigeminute

Eben hat an der Mallinckrodtstraße 190, wo Mehmet Kubasik umgebracht wurde, eine Schweigeminute stattgefunden. 2000 Menschen – so viele zählt inzwischen die Polizei – hätten einfach da gestanden und geschwiegen, schildert unser Reporter und spricht von einer beeindruckenden Szene. Anschließend brandete Applaus auf.

Die Durchsagen bei den Reden sind derzeit zweisprachig, Türkisch und Deutsch. Die Redner kritisieren Staat und Verfassungsschutz, denen eine Mitschuld an den Taten des NSU gegeben wird.

Aktualisierung 14.23 Uhr: Jetzt gut 1500 Teilnehmer

Inzwischen hätten sich gut 1500 Teilnehmer dem Demo-Zug angeschlossen, berichtet Reporter Peter Bandermann. Die „Es reicht“-Demo laufe gut an, so seine Einschätzung, man spüre ein „Wir“-Gefühl unter den Teilnehmenden.

Die Demo hat nun die Mallinckrodtstraße erreicht, wo 2006 der Dortmunder Kioskbesitzer Mehmet Kubasik von der rechtsradikalen Terrorgruppe NSU ermordet wurde. Dort wird es nun ein Gedenken und eine Rede geben.

Die Mallinckrodtstraße ist wegen der Demonstration zwischen Schützenstraße und Leopoldstraße derzeit komplett gesperrt. Die Sperrung wird sicher bis 15 Uhr, womöglich sogar länger andauern.

Aktualisierung 14 Uhr: Alles friedlich

Um kurz vor 14 Uhr hat sich die Versammlung in Bewegung gesetzt, teilt die Polizei in einer Pressemeldung mit. An der Mallinckrodtstraße findet eine erste Zwischenkundgebung statt. Es sei mit „leichten Verkehrsbeeinträchtigungen“ in der nördlichen Innenstadt zu rechnen, schreibt die Polizei. Bislang sei alles friedlich verlaufen.

Aktualisierung 13.40 Uhr: Kritik gegen SPD

In den Reden, die während des Demo-Auftakts vor der Steinwache gehalten werden, wird vor allem die Bundes- und auch die Politik der örtlichen SPD kritisiert. Die etablierten Parteien seien bei den vergangenen Wahlen wegen ihrer „sozialschädlichen Politik“ abgestraft worden, sagte eine Rednerin. Die Bundespolitik und die SPD in Dortmund seien das Naziproblem nicht nicht engagiert genug angegangen. Die Folgen seien jetzt sichtbar.

Im Antifaschismus könne man sich nicht auf die Politik verlassen, sagte ein weiterer Redner, man müsse selbst auf die Straße gehen. Es folgte ein Aufruf zu einer Demonstration am 8. Oktober, an dem das Hooligan-Bündnis „Gemeinsam Stark“ in Dortmund demonstrieren will.

Aktuell sind etwa 600 Teilnehmer bei der Demonstration, „aber es gibt einen Zustrom“, sagt unser Reporter vor Ort. Man könne davon ausgehen, dass während der Strecke immer mehr Menschen dazukommen werden.

Aktualisierung 13.28 Uhr: Demonstrations-Vielfalt

Die Demo hat begonnen. Wie unser Reporter berichtet, sind mehrere Hundert Menschen vor Ort, und es nehmen mit 40 Bündnissen so viele Bündnisse und Gruppen teil wie wohl noch nie an einer solchen Demonstration in Dortmund. Dabei sind unter anderem die Drogenberatungsstelle, der Planerladen, die DGB-Jugend, die Links-Jugend, die IG Metall und viele weitere. Auch ausländische, darunter kurdische Bündnisse sind bei der Demonstration dabei.

Erste Meldung 12.38 Uhr: Auf dem Weg zum Nordausgang

Gegen 13 Uhr startet die „Es reicht“-Kampagne am Nordausgang des Hauptbahnhofs. Die Strecke der Demonstranten gegen rechte Gewalt führt unter anderem über die Kurfürstenstraße, Uhlandstraße, Mallinckrodtstraße, Steinstraße, Königswall und die Kampstraße.

Die Polizei ist mit vielen Fahrzeugen und Einsatzkräften präsent – bislang habe es noch keine „besonderen Vorkommnisse“ gegeben, teilte die Pressestelle am Mittag mit.

Aktuell machen sich viele Teilnehmer der Demonstration auf den Weg zum Nordausgang des Hauptbahnhofs. Die Polizei appelliert an die Demonstrationsteilnehmer, ihren Protest gegen den Rechtsextremismus und rechte Gewalt friedlich zu gestalten. „Gewaltlosen Protest gegen den Rechtsextremismus in Dortmund unterstützen wir ausdrücklich, gegen Straftäter wird die Dortmunder Polizei allerdings konsequent vorgehen“, so Einsatzleiter und Polizeidirektor Michael Stein.

Die Route der Anti-Nazi-Demo:

Die Demonstranten der „Es reicht“-Kampagne protestieren gegen rechtsextreme Gewalt in Dortmund. Polizeipräsident Gregor Lange appellierte an alle Teilnehmer, ausschließlich friedlich zu demonstrieren. Während der Demonstration fahren die Buslinien 412, 452, 453, 460, 475, der Flughafen-Express und die S 30 zwischen 11 und 19 Uhr Umleitungen.

2016-09-24 12:39:00.0