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Fremder wollte als Schumachers Vater ans Krankenbett

Fremder wollte als Schumachers Vater ans Krankenbett

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Foto: dpa
Die Managerin von Michael Schumacher, Sabine Kehm, hat in der ARD-Sendung „Günther Jauch“ von „Momenten des Bewusstseins und der Wachheit“ bei Schumacher berichtet. Weiter berichtete sie, was Menschen tun, um an sein Krankenbett zu kommen.

Berlin. 

Über den weiteren Heilungsverlauf und die weitere Genesung von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher besteht 15 Wochen nach seinem Ski-Unfall noch immer Ungewissheit. Prognosen seien nicht möglich, betonte seine Managerin Sabine Kehm am Sonntag in der ARD-Sendung „Günther Jauch“. „Die bekommen wir auch von den Ärzten nicht“, sagte Kehm. Sie versteige sich auf die These, dass kein Mediziner diese Frage beantworten könne: „Jeder Fall ist individuell.“

Die Managerin des ehemaligen Rennfahrers sprach noch einmal von kleinen Fortschritten, die Schumacher mache. Sie sprach von Momenten der Bewusstheit, des Erwachens und der Wachheit und bestätigte damit ihre bislang letzte schriftliche Stellungnahme zum Zustand des 45-Jährigen vor gut einer Woche.

„Man kann wach sein und kein Bewusstsein haben“, eine Interaktion sei dann gar nicht möglich, erklärte Kehm bei Jauch. Oder ein Patient sei wie auch immer in der Lage, „in Interaktion mit seiner Umwelt zu treten“, sagte die Managerin und befand: „Das ist eigentlich eine Voraussetzung, um weitermachen zu können.“

Weitere Details zum Zustand des zweifachen Familienvaters nannte sie mit dem Verweis auf die Privatsphäre des siebenmaligen Champions und seiner Familie nicht. Schumacher habe schon immer größten Wert auf den Schutz seiner Privatsphäre gelegt, in diesem Sinne wolle man erst recht diese Entscheidung aufrechterhalten, erklärte Kehm. Sie kündigte an: „Unser Wunsch wäre schon, dass ab dem Moment, in dem Michael in eine Reha-Klinik gehen könnte, wir die mediale Begleitung unsererseits einstellen können.“

Kehm bestätigte, dass es Versuche gab, auf der Intensivstation des Krankenhauses in Grenoble zu Schumacher vorzudringen. Ein Reporter habe sich kurz nach dem Unfall als Priester verkleidet, ein anderer Mann habe sich als Vater Schumachers ausgegeben. Auch sei Angehörigen anderer Patienten auf der Station Geld für Fotos von Schumacher geboten worden.

Schumacher hatte sich am 29. Dezember bei seinem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen ein schweres Schädel-Hirntrauma zugezogen. Ende Januar hatten die Ärzte des Universitätskrankenhauses von Grenoble die Aufwachphase aus dem künstlichen Koma eingeleitet.

Kehm kritisierte unterdessen Mediziner, die ohne Kenntnis des Falls konkret Schumachers Schicksal kommentieren. „Ich halte das in Teilen für sehr verwerflich.“ (dpa/afp)