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Klebeschicht – Parken Sie jetzt nicht unter diesen Bäumen

Klebeschicht – Parken Sie jetzt nicht unter diesen Bäumen

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Gefahr für den Lack: Wer sein Auto unter Bäumen abstellt, muss damit rechnen, dass Honigtau, Vogelkot und Harz die Schutzschicht des Wagens angreifen. Foto: Inga Kjer
So schön das Wort Honigtau auch klingt: Das klebrige Blattlaus-Sekret nervt Autobesitzer extrem. Aber nicht von allen Bäumen tropft „Läuse-Pipi“.

NRW. 

„Honigtau“ klingt wunderbar – ein Wort wie ein frischer, wohlriechender Frühlingsmorgen. Aber auf dem Auto ist Honigtau alles andere als frisch: Das klebrige Blattlaus-Sekret tropft vor allem im Spätsommer und noch in warmen Herbst-Monaten von vielen Bäumen und überzieht den Lack mit zähen Pünktchen. Oft kleben auch die weißen Häute der Läuse auf dem Auto (sie häuten sich im Wachstum mehrfach). Aber nicht alle Bäume sind betroffen.

Vor allem vor Linde und Ahorn sollten sich Autofahrer hüten. Die sind besonders anfällig für Blattläuse. Auch vor einigen Nussbäumen oder Rotbuchen machen die grünen Tierchen nicht Halt. Für Menschen sind Läuse übrigens ungefährlich: Sie haben mit Kopfläusen nichts zu tun.

Kälte und Regen helfen gegen den Läuse-Befall

Die gute Nachricht für Autobesitzer: Das Läuse-Pipi nervt zwar, aber es schädigt den Lack nicht – zumindest nicht so schnell und aggressiv wie Vogelkot. Abwaschen sollte man Honigtau dennoch. Denn wenn das Auto erstmal klebt, zieht es Staub, Dreck und Rußpartikel an wie ein Magnet. Und das setzt dem Lac k dann doch ziemlich zu. In der Waschstraße sollte man gleich ein Versiegelungsprogramm wählen, rät der ADAC. Die Wachsschicht verhindert, dass Dreck und Lack in der prallen Sonne miteinander verbacken.

Aber jetzt, nach einem heißen Sommer und einem bisher warmem Herbst, ist es das letzte Aufbäumen der grünen Insekten. Sobald es kalt wird oder stark regnet, ist der Spuk vorbei. Und die Blätter fallen ohnehin bald ab. Dann finden die Blattläuse keine Nahrung mehr am Baum.

Läusesekret besteht größtenteils aus Zucker

Das Läusesekret besteht größtenteils aus Zucker, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Die Läuse knabbern die Nährstoffleitungen der Blätter an und saugen den Saft heraus. Der enthält etwas Eiweiß, den die Läuse brauchen – aber dazu noch viele Kohlenhydrate, die die Läuse als Zucker wieder ausscheiden.

Das lieben vor allem . Sie fressen den süßen Honigtau. Am Ende können wir uns über die klebrigen Tröpfchen sogar freuen, meint der BUND – nämlich dann, wenn Bienen ihn zu leckerem Waldhonig weiterverarbeitet haben. Dann klingt „Honigtau“ endlich auch wieder schön.