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Warnung vor Sturmböen mit Windstärke 11 und Gewitter in NRW

Warnung vor Sturmböen mit Windstärke 11 und Gewitter in NRW

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Feature Sturm Foto: Sebastian Konopka/WAZ FotoPool
Meteorologen warnen vor einer Kaltfront: Sie kann Sturmböen mit Windstärke 11 bringen, starken Regen und wohl auch Gewitter. An der deutschen Nordseeküste wird die erste Sturmflut des Herbstes erwartet. Erst zum Ende der Woche ist Besserung in Sicht. Bis dahin bleibt es herbstlich.

Bochum. 

Auf Nordrhein-Westfalen kommt am Dienstag der erste Herbststurm des Jahres zu. Eine Kaltfront des Ex-Hurrikans Gonzalo, die Sturmböen, starken Regen und auch Gewitter mit sich bringt, erreicht das Land. Rebekka Krampitz von der Meteogroup in Bochum warnt: „Das wird ungemütlich.“ Im Flachland erreichen die Böen Geschwindigkeiten von 70 bis 90 Stundenkilometern, im Bergland sogar 100 bis 110 Stundenkilometer: Windstärke 11!

Kein Tag für Waldspaziergänge

Dazu regnet es, teils in starken Schauern, nachmittags seien auch Gewitter möglich, sagt Krampitz. Wo genau diese niedergehen, lasse sich nicht vorhersagen. „Auf Waldspaziergänge sollte man heute im ganzen Land verzichten“, rät sie.

Denn die Bäume tragen noch sehr viel Laub, was dem Wind eine größere Angriffsfläche bietet. Ein Sturm kann so schnell nicht nur Äste abknicken, sondern auch den ganzen Baum zu Fall bringen. „Und gerade hier in NRW sind noch viele Bäume durch den Pfingststurm Ela vorbelastet“, warnt Krampitz.

Auch Mittwoch bleibt es ungemütlich

Gegen Abend lässt der Regen ein wenig nach, doch auch in der Nacht kann es immer wieder zu Schauern kommen. Und auch am Mittwoch bleibt es herbstlich: starker Wind und Regen bei Temperaturen um zehn Grad.

Erst zum Ende der Woche ist Besserung in Sicht: Dann lässt der Wind nach, es bleibt trocken und auch die Temeperaturen klettern noch einmal etwas nach oben.

An der deutschen Nordseeküste wird die erste Sturmflut des Herbstes erwartet. Der Sturm soll das Wasser der Nordsee in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwochmittag bis zu zwei Meter über das normale Hochwasser steigen lassen.

Strände, das Vorland und Hafenflächen könnten überflutet werden, warnte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie wird das erste Hochwasser in der Nacht gegen 1.00 Uhr in Cuxhaven und kurz nach 4.00 Uhr in Hamburg-St. Pauli erwartet. In Nordfriesland werde die Sturmflut etwas schwächer als in Ostfriesland ausfallen.

Schuld sind die Ausläufer des Hurrikans „Gonzalo“, der nach der Prognose des Deutschen Wetterdienstes über Deutschland zieht. Für die Nacht werden an der Küste Windgeschwindigkeiten von 100 km/h erwartet, in Böen bis zu 110 km/h.

Londoner Flughafen streicht 80 Flüge 

Die Ausläufer des Hurrikans „Gonzalo“ bremsen Flugreisende in Großbritannien. An Europas größtem Flughafen Heathrow wurden am Dienstag vorsichtshalber 80 Flüge von und nach London gestrichen, wie eine Sprecherin sagte. Weitere 40 Flüge sollten wegen des Lufthansa-Streiks nicht abheben.

Mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde traf der Sturm besonders die Westküste Großbritanniens. Wegen überfluteter Gleise fielen in Wales Züge aus, 350 Haushalte waren ohne Strom. In Schottland blieben Fähren in den Häfen, Brücken wurden geschlossen.

Laub bremst den Zugverkehr

Aber auch mitten in London wüteten die Ausläufer von „Gonzalo“, der am Wochenende mit voller Wucht auf die Bermuda-Inseln getroffen war. Wegen eines umgefallenen Baums musste eine Hauptverkehrsstraße nahe der London Bridge gesperrt werden. Im Südwesten der Stadt verursachten „schlechte Gleiszustände“ Verspätungen im morgendlichen Zugverkehr. Weiter nördlich im Land, in Cambridgeshire, fielen zwei Lastwagen auf Hauptstraßen um.

„Starke Winde, sintflutartiger Regen und große Mengen an Laub“ beeinträchtigten den Schienenverkehr in Großbritannien, sagte ein Sprecher des Bahn-Unternehmens Network Rail laut BBC.

Meteorologen rechneten damit, dass sich das Wetter auf der Insel schon im Laufe des Dienstags beruhigt. „Das Gebiet mit regnerischem, windigen Wetter wird sich weiter nach Osten bewegen“, sagte Sean Penston von dem privaten Wetterdienst MeteoGroup. (mit dpa)