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Donald Trump soll ausländische Models ausgebeutet haben

Donald Trump soll ausländische Models ausgebeutet haben

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14923E00EF34AA40.jpg Foto: dpa
  • In Präsidentschaftskampagne hetzt Donald Trump gegen illegale Einwanderer
  • Model-Agentur des Tycoons ließ aber offenbar Frauen ohne Visa für sich arbeiten
  • Berichte über unmenschliche Arbeitsbedingungen

Washington. 

Models, die einst für die Model Agentur des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gearbeitet haben, berichten von unmenschlichen Lebensbedingungen und Schwarzarbeit. Recherchen des linken Magazins „Mother Jones“ zufolge, soll die Agentur Trump Model Management immer wieder Frauen ohne Arbeitserlaubnis in den USA unter Vertrag genommen haben. Ob diese Praxis der Agentur weiter besteht, ist nicht bekannt.

Ehemalige Models, die für Trump gearbeitet haben, bezeichneten die Arbeitsbedingungen in der 1999 gegründeten Agentur als „moderne Sklavenarbeit“. Das 30-jährige Ex-Model Rachel Blais aus Kanada erzählt: „Es war die betrügerischste Agentur, für die ich jemals gearbeitet habe.“ Sie hatte im Jahr 2004 einen Vertrag mit Trump Model Management unterschrieben und war anschließend ohne US-Arbeitserlaubnis für die Agentur tätig gewesen. Auch andere ausländische Models erzählen, sie hätten nur mit einem Touristen-Visa für Trump gearbeitet.

Trump hetzt im Wahlkampf gegen illegale Einwanderer

In seiner Präsidentschaftskampagne hetzt Donald Trump gegen illegale Einwanderer aus Mexiko und muslimischen Ländern und will Immigration bis auf wenige Ausnahmen ganz verbieten lassen. Menschen ohne Papiere, die sich bereits in den USA aufhalten, will Trump abschieben lassen.

Ein ehemaliges Model namens „Kate“ sagte „Mother Jones“ gegenüber: „Er hasst die Gesichter von Mexikanern und Muslimen. Aber wenn die Mädchen schön sind, ist es ok, sie für sich arbeiten zu lassen?“ Ohne dass die Öffentlichkeit davon wisse, arbeiteten Models aus der ganzen Welt illegal für Trump, der sich so an den Mädchen und Frauen bereichere. „Kate“ sagte, sie habe Anweisungen von der Agentur bekommen, am Flughafen stets zu sagen, sie sei nur für ein Meeting in den USA.

Zweifel auch gegenüber Melania Trumps Vergangenheit

Um in den USA zu arbeiten, wird ein Visa vom Typ H-1B benötigt. Touristen dagegen ist das Arbeiten nicht erlaubt. Trump hat bereits angekündigt, Visa vom Typ H-1B zu verbieten, sollte er im November Präsident werden.

Mehrere Ex-Models der Agentur berichteten auch von unmenschlichen Lebensbedingungen, als sie in New York ankamen, um für Trump zu arbeiten. „Das Appartement war wie ein Sweatshop“, erinnert sich „Kate“. Man habe bis zu elf Mädchen in einem 2-Zimmer-Apartement untergebracht, jede von ihnen habe nur ein Doppelbett für sich gehabt, dabei aber 1000 Dollar Miete bezahlt, erzählt auch Ex-Model Blais, die während ihrer Zeit bei Trump Model Management unter anderem für „Vogue“, „Elle“ und „Harper’s Bazaar“ gearbeitet hatte. Blais legte als Beweis ihre Kontoauszüge aus der damaligen Zeit offen.

Weder die Agentur noch Trumps Wahlkampfteam äußerten sich bisher zu den Vorwürfen.

Vor einigen Wochen hatte es ebenfalls Spekulationen über den Status von Trumps Frau Melania gegeben. Die gebürtige Slowenin hatte stets angegeben, im Jahr 1996 zunächst mit einem Touristenvisum in die USA gekommen zu sein. Nachweislich hat sie zu dieser Zeit jedoch schon als Model gearbeitet – offenbar ohne Arbeitserlaubnis. (aba)