Veröffentlicht inPanorama

Wenn mangelnde Körperpflege eine versteckte Kritik an der Beziehung ist

Wenn mangelnde Körperpflege eine versteckte Kritik an der Beziehung ist

28175566--543x199.jpg
Foto: imago stock&people

München. 

Wenn es in der Beziehung nicht stimmt, machen einige ihren Unmut über mangelnde Körperpflege deutlich. Der Partner sollte das auf jeden Fall zur Sprache bringen, Vorwürfe aber vermeiden. Gefährlich wird es erst, wenn das Problem ignoriert wird.

Wenn der Partner die Körperpflege oder seine äußere Erscheinung vernachlässigt, kann dies Ausdruck von Unzufriedenheit oder Kritik an der Beziehung sein. Allerdings könnten ebenso Probleme, die nicht mit der Beziehung zusammenhängen, etwa am Arbeitsplatz, ein solches Verhalten auslösen, warnt der Münchner Paartherapeut Michael Stanislawski zugleich vor voreiligen Schlüssen. Bei etwaigen Auffälligkeiten sollte man darum immer die gesamten Lebensumstände des Partners berücksichtigen.

Wer sich daran störe, wenn der Partner sich gehen lasse, sollte dies auf alle Fälle zur Sprache bringen und keineswegs schweigend darüber hinweggehen, rät Stanislawski. Die wichtigste Regel dabei: Vorwürfe vermeiden und die Kritik in Form von Bitten und Wünschen positiv formulieren. Statt jemanden mit «Du stinkst» zu konfrontieren, wäre es angebrachter zu sagen: «Das Parfüm, dass Du früher immer genommen hast, hatte einen herrlichen Duft. Warum benutzt Du es denn nicht mehr?», erläutert der Experte.

Der Angesprochene seinerseits darf die Kritik nicht als Generalkritik an seiner Person oder an der Beziehung missverstehen. Die Krux ist nämlich: Solange Partner Störendes ansprechen, spricht dies dafür, dass ihnen die Beziehung noch am Herzen liegt. Gefährlich wird es erst, wenn Probleme ignoriert und nicht mehr zur Sprache gebracht werden. «Wer Kritikwürdiges nicht anspricht, wertet die Beziehung durch seine Gleichgültigkeit in ihrer Bedeutung ab», hält Stanislawski fest.

Grundsätzlich abzuraten ist von stillen, symbolischen Botschaften, indem man etwa dem Partner einen Rasierapparat oder ein Deo schenkt, ohne davor oder währenddessen den Anlass dafür zu erläutern. «Das geht oft nach hinten los», betont Stanislawski. Denn es besteht immer das Risiko, dass die Botschaft verhallt oder deren Intention falsch verstanden wird. (ddp)