Veröffentlicht inPanorama

„Eine Handvoll Briefe“ in der ARD – Club der einsamen Herzen

„Eine Handvoll Briefe“ in der ARD – Club der einsamen Herzen

82405088-139.jpg
Foto: MDR/ORF/Peter von Haller
Kristin ist Anfang 40 und noch immer Mitglied im Club der einsamen Herzen. „Eine Handvoll Briefe“ scheinen die Wende und das große Glück zu bringen.

Essen. 

Vierzig, attraktiv, Single, sucht – eigentlich nicht. Oder etwa doch? Kristin ist nicht zu 100 Prozent glücklich mit ihrem Liebesleben. Aber wenn, dann sollte schon der Traummann her. Schließlich hat sie lange genug gewartet. Kann „Eine Handvoll Briefe“ helfen, Mr. Right zu finden?

Kristin, gespielt von der österreichischen Schauspielerin Ursula Strauss, geht in ihrer Arbeit auf. Sie hat ein enges Verhältnis zur Mutter und ein sexuelles Verhältnis mit ihrem Chef. Sie hat einen besten Freund und eine gute, etwas verzweifelte Freundin – beide ebenfalls Single. Nur der richtige Mann, also der fürs Leben, wie es so schön heißt, ist bei Kristin noch nicht aufgetaucht.

Chaos, Ärger und Peinlichkeiten

Alle, außer dem Chef, der sie hat sitzenlassen, treffen sich bei Kristins 40. Geburtstag. Lenny (Florian Teichtmeister), seit der Kindheit ihr bester Freund, kommt mit einem besonderen Geschenk – einem „Überraschungskoffer“. Den hat er am Flughafen ersteigert, Reisegepäck, das Jahrelang nicht abgeholt wurde. Keiner weiß, was drin ist.

Kristin ist neugierig und findet neben Damenwäsche ein Bündel Liebesbriefe. Beim Lesen kommen der sonst recht gefassten Frau die Tränen. Sie realisiert, was zu ihrem Glück noch fehlt. Ein Mann, der nicht nur so schöne Gedichte schreiben kann, sondern auch genauso viel Liebe für sie empfindet, wie der unbekannte Autor der Briefe für seine Angebetete.

Kristin begibt sich auf die Suche nach der Besitzerin des Koffers – und nach dem Mann, der so wunderbar schreibt. Chaos, Ärger und Peinlichkeiten nehmen ihren Lauf.

Klingt spannend – ist verwirrend

Eine humorvolle, moderne und nicht allzu klischeebehaftete Liebeskomödie von Wolfgang Murnberger („Komm, süßer Tod“) nach einem Drehbuch von Uli Brée über die verzweifelte Suche nach Glück in der Mitte des Lebens. Sie erzählt von geheimen Gefühlen, Freundschaft zwischen Mann und Frau, Feigheit und Menschen, die am Ende über sich hinauswachsen.

Die Idee, eine derartige Story um einen verwahrlosten Koffer zu spinnen, klingt spannend – umgesetzt ist sie allerdings etwas verwirrend, zumal dem Zuschauer schnell klar wird, dass der fremde Koffer Kristin nicht ins Glück führen wird. Leider lüftet sich das Rätsel um die leidenschaftlichen Briefe für den Betrachter viel zu schnell. Er fragt sich, trotz guter Schauspielleistung, wie Kristin derart auf dem Schlauch stehen kann.

ARD, Mittwoch, 26. August, um 20.15 Uhr