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DSDS-Gewinnerin Egli: „Ich habe die Arbeit unterschätzt“

DSDS-Gewinnerin Egli: „Ich habe die Arbeit unterschätzt“

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148F3A00A95D2F12-078.jpg Foto: dpa
Beatrice Egli stieg nach ihrem Sieg bei „Deutschland sucht den Superstar“ zu einer erfolgreichen Schlagersängerin auf. Eine Begegnung.

Berlin. 

Vor fast drei Jahren hat Beatrice Egli bei „Deutschland sucht den Superstar“ gewonnen. Heute arbeitet die Schweizer Sängerin erfolgreich im Musikgeschäft und nimmt gerade ihr neues Schlageralbum auf. Dass sie ihren Traum leben darf, verdanke sie ihrem Publikum, sagte die 27-Jährige im Interview mit Maria Bidian. Ein Gespräch über positives Denken, die Liebe zur deutschen Sprache und natürlich – Helene Fischer.

Sie haben 2013 bei „Deutschland sucht den Superstar“ gewonnen und sind im Gegensatz zu vielen anderen Castingshowteilnehmern immer noch erfolgreich. Woran liegt’s?

Egli: Mein Publikum hat mich nach der Show weiter begleitet, da hatte ich großes Glück. Dem Publikum verdanke ich, dass ich drei Jahre später immer noch meinen Traum leben darf.

Damals haben Sie 500 .000 Euro gewonnen. War da Ihr erster Gedanke: endlich ausgesorgt?

Ich habe mich erst einmal über das Album gefreut, das ich mit Dieter Bohlen aufnehmen durfte, und auf die Tournee. Das war das Schönste überhaupt. Nach dem ersten Album dachte ich dann allerdings, dass es nicht mehr weitergehen wird, wie bei den meisten andern Castingshowgewinnern auch.

Jetzt produzieren Sie ohne Dieter Bohlen. Schreiben Sie Ihre Texte selbst?

Ich texte und komponiere zusammen mit meinem jetzigen Produzenten Joachim Wolf. Aber ich mache auch viel mit anderen Songwritern. Wir setzen uns zusammen und entwickeln Ideen. Was mich am meisten anspricht, entwickeln wir dann weiter. Das ist immer ein intensiver Prozess, der mir hilft, den Text mit Emotionen zu füllen. So habe ich zu jedem Lied eine Geschichte im Kopf.

Sie haben einen spannenden Werdegang. Zuerst eine Ausbildung zur Friseurin, dann eine Schauspielausbildung an der Schule für Schauspiel in Hamburg. Heute nehmen Sie Schlageralben auf. Wie kam es dazu?

Ich bin mit Schlagern aufgewachsen, und die Liebe zu Schlagern wurde nicht weniger, sondern immer größer. Mit neun Jahren bin ich das erste Mal mit einem guten Freund meines Vaters, der Alleinunterhalter war, losgezogen und habe bei Geburtstagen und Volksfesten Schlager gesungen. Mein Traum war immer, Schlagersängerin zu werden. Ich habe aber unterschätzt, wie viel Arbeit es ist, wie oft man unterwegs ist und wie selten man noch im eigenen Bett schläft. Heute gibt es schon oft Momente, in denen ich meine Familie vermisse.

Und das Schauspielen?

Mit der Schauspielausbildung wollte ich meinem Leben eine Basis geben. Ich wollte ein Handwerk erlernen und mich auch sprachlich weiterentwickeln. Die deutsche Sprache war mir schon immer sehr wichtig. Schon damals war ich mir sicher, dass ich auf Deutsch singen möchte. Da war es naheliegend von der Schweiz nach Deutschland zu gehen, um die Sprache richtig zu lernen.

War Hochdeutsch schwer für Sie?

Schweizerdeutsch und Hochdeutsch sind doch zwei verschiedene Sprachen. Es spricht sich ganz anders. In der Schauspielschule habe ich dann gelernt, mit der Sprache umzugehen. Ich habe in den drei Jahren eine Bühnensicherheit bekommen, die mir heute noch sehr viel bringt.

Also für immer deutsche Schlager?

Für mich ist es das Schönste, auf Deutsch zu singen. Das ist die Sprache, in der ich mich mit allen meinen Lieben unterhalte und in der ich lebe.

Apropos genervt. Optisch und musikalisch werden Sie oft mit Helene Fischer verglichen. Nervt das?

Ich finde es toll, wie Helene Fischer mitreißt und begeistert. Dass wir oft verglichen werden, hat sicher auch mit unserer Haarfarbe zu tun. Wir sind sonst ganz unterschiedlich, das sagen wir ja auch beide. Und das ist auch gut, nur so kann es für uns beide funktionieren.