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ARD testet im Markencheck Edeka und Rewe – Ergebnis verblüfft

ARD testet Edeka und Rewe – mit verblüffendem Ergebnis

Die ARD startet am Montag den ersten von vier neuen „Markenchecks“. Zwei Filmemacherinnen fragen, ob Rewe und Edeka tatsächlich die besseren Einzelhändler sind. Ihre Ergebnisse verblüffen. Bei Frank Plasbergs „hart, aber fair“ geht es anschließend um „Die Supermarkt-Lüge“.

Köln. 

Der Montagabend ist das Sorgenkind der ARD. RTL heizt dem Ersten erfolgreich mit Shows ein, das ZDF zumeist mit Krimis. Die ARD sorgte ihrerseits nur dann mit ihrem Info-Angebot für Aufsehen, wenn sie mit der Reihe „Markencheck“ gegen hielt. Am Montag, 20.15 Uhr, wird sie fortgesetzt: Die ARD nimmt im Markencheck die Handelsketten Rewe und Edeka unter die Lupe.

Eva Lindenau und Frauke Steffens folgen dem bewährten Strickmuster, mit dem das Erste im vorigen Jahr Verbraucherfernsehen bot, das populäre Themen ebenso kritisch wie fair aufbereitete.

Image-Test in der Essener Fußgängerzone

In der Essener Fußgängerzone testeten die TV-Autorinnen, wie sehr sich Menschen vom Image einer Marke beeindrucken lassen. Obwohl Käse und Orangensaft identisch waren, glaubten die Testpersonen, die angebliche Ware von Rewe und Edeka schmecke besser als die vermeintliche Discounter-Produkte. Die Filmemacherinnen lassen das Ergebnis vom Bochumer Handelsexperten Achim Fringes erklären. Die Marketing-Autorität lobt die Verkaufsmasche der beiden Handelsriesen, die sich mit dem Versprechen von Frische und Vielfalt im Bewusstsein der Verbraucher oberhalb der Billigheimer Lidl und Aldi positioniert haben. Auch die Quengelbildchen an der Kasse für die künftige Kundschaft verfehle ihre Wirkung nicht.

Der Qualitätstest relativiert allerdings die Marketing-Tricks. So wird teilweise dasselbe Fleischprodukt in drei Preisklassen verkauft. Ebenso wenig haben Edeka und Rewe einen Frische-Vorteil bei leicht verderblicher Ware gegenüber Discount-Konkurrenten.

Aachener Sternekoch tischt auf

Der Aachener Sternekoch Maximilian Kreus servierte einem Testpublikum überdies ein Menü. Die Gerichte waren identisch, die Herkunft der Zutaten war es nicht. Mal stammten sie vom Billigheimer, mal von der teuren Theke. Während Edeka mit dem Resultat („in Ordnung“) leben kann, dürfte es Rewe zu denken geben („mäßig“).

Die vierte Kategorie des Checks dreht sich um soziale Fairness. Wie gehen Edeka und Rewe mit den eigenen Mitarbeitern um? Und: Wie steht es um Arbeitsbedingungen und Entlohnung von Betrieben, die beispielsweise Frischware wie Tomaten zuliefern? In beiden Fällen liefert der „Markencheck“ ernüchternde Ergebnisse. Selbst PR-Profis der Handelsriesen können sie nicht wirklich schön reden.

Schön dürfte der Abend allerdings für Frank Plasberg werden, dessen „hart, aber fair“-Thema „Die Supermarkt-Lüge“ um 21 Uhr direkt an die Doku anschließt.

Die ARD wäre gut beraten, wenn sie die wiederum nur vierteilige „Markencheck-Reihe“ ausbaute. Sie ist jeden Gebührencent wert.