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Steilmann findet Käufer für sieben Boecker-Filialen

Steilmann findet Käufer für sieben Boecker-Filialen

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Die Boecker-Filiale in der Volme-Galerie in Hagen schließt. Filialen in anderen Städten sollen weitergeführt werden - der Steilmann-Insolvenzverwalter hat für sieben Geschäfte Käufer gefunden. Foto: Michael Kleinrensing
Der insolvente Modekonzern Steilmann verkauft sieben seiner zwölf Boecker-Modehäuser. Dadurch sollen 230 der 330 Arbeitsplätze gerettet werden.

Düsseldorf. 

Der Insolvenzverwalter des Bekleidungsunternehmens Steilmann hat Käufer für sieben der zwölf zur Gruppe gehörenden Boecker-Modehäuser gefunden. Damit seien rund 230 der 330 Arbeitsplätze bei Boecker gerettet, teilte ein Sprecher des Insolvenzverwalters am Dienstag mit. Die übrigen Häuser in Hagen, Göttingen, Dillenburg, Bonn-Bad Godesberg und Koblenz sollen Ende August geschlossen werden.

Zwei Interessenten übernehmen die Filialen

Die Boecker-Filialen in Bad Kreuznach, Dortmund, Mülheim und Ingelheim sollen demnach von der Dortmunder Crossover GmbH der Familie Giazzi übernommen werden, die zusammen mit der Familie Radici die Mehrheit an Steilmann hält.

Die Geschäfte in Heinsberg, Kleve und Remscheid sollen von der U&F Moden GmbH in Hamm weitergeführt werden. „In dem aktuell sehr schwierigen Marktumfeld für den textilen Handel in Deutschland war die Gesamtfortführung der Boecker-Häuser leider nicht realisierbar“, betonte Insolvenzverwalter Frank Kebekus.

Beteiligung an Modekette Adler weiter ungeklärt

Damit seien in Deutschland über den größten Teil der operativen Aktivitäten der Steilmann-Gruppe Entscheidungen getroffen worden, erklärte ein Sprecher des Insolvenzverwalters. Es liefen noch Gespräche über Geschäfte in Frankreich und Osteuropa sowie über die von Steilmann gehaltene Beteiligung an der börsennotierten Modekette Adler.

Dort muss unter anderem geklärt werden, welche Rechte der Finanzinvestor Equinox als Miteigentümer hat und wem der Erlös aus einem Verkauf zu Gute käme. Steilmann und Equinox halten zusammen 53 Prozent an Adler.

Steilmann hatte Ende März, nur fünf Monate nach dem mühsamen Börsengang, Insolvenz angemeldet. Die Banken hatten angesichts schlechter Geschäfte die Reißleine gezogen, Investoren wollten nicht einsteigen. Das Aus wurde inzwischen unter anderem für die Markenmode-Anbieter Apanage GmbH & Co. KG mit Sitz in Gelsenkirchen sowie die Klaus Steilmann GmbH & Co. in Bergkamen beschlossen. (dpa/Reuters)