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Unklarheit über Nutzung des Duisburger Legoland-Gebäudes

Unklarheit über Nutzung des Duisburger Legoland-Gebäudes

Legoland Discovery Centre Duisburg.jpg
Foto: A.Mangen / waz
Das Legoland im Duisburger Innenhafen zieht im Frühjahr 2013 zum Centro nach Oberhausen um. Was anschließend mit dem ehemaligen Lego-Domizil geschieht, ist noch unklar. Die Stadt bedauert den Weggang der Spielewelt.

Duisburg. 

Wenn Legoland im Frühjahr 2013 nach Oberhausen zum Centro umzieht und den Werhahn-Speicher im Innenhafen verlässt, sollte Betreiber Merlin Entertainment einen großen Haufen bunter Noppensteine zurücklassen – für das große Fragezeichen, das Duisburg bauen kann: Was wird aus dem backsteinernen Denkmal?

Seit 2008 stapelt Lego am Innenhafen auf 3500 qm seine farbenfrohe Spielewelt, jetzt macht das Lego-Männchen Winke-Winke. „Zufrieden“ sei man in Duisburg gewesen, heißt es. Ob tatsächlich die 300.000 Besucher jährlich kamen, sagt man nicht. Was vielleicht betriebswirtschaftlich nicht ganz so arg war, weil Merlin keine Miete zahlen musste. Nur eine der zahlreichen Besonderheiten rund um das alte Speichergebäude.

Rückzahlung öffentlicher Gelder droht

In ihm stecken manch Wundersamkeiten und dazu 4,3 Mio € Fördermittel, die das Land beim einstigen Umbau beisteuerte. Von 2004 bis 2007 residierte dort das Kindermuseum Atlantis, bis dies nach Erfolglosigkeit in die Pleite rutschte. Preis für die Fördergelder: Noch bis 2019 liegt die Pflicht zur touristischen Nutzung auf der Immobilie, drohen bei anderer Nutzung Rückzahlung öffentlicher Gelder.

Der Innenhafen ist für die städtische Wohnungsbautochter Gebag wahrlich kein gutes Pflaster. Sie hat mit dem Museumsbau Küppersmühle bekanntlich schon genug Ärger am Hals. Auch der Werhahn-Speicher ist im Gebag-Bestand und somit steht die Stadttochter in der Pflicht für die touristische Nutzung oder eine drohende Rückzahlung. Schon der Wechsel vom Kindermuseum zu Legoland war wegen der Zweckbindung kniffelig.

Noch keine Pläne für spätere Nutzung

Mieter in dem Gebäude ist die Immobilien- und Projektentwicklungsgesellschaft AWC AG in Köln. Ihr Vertrag soll noch bis 2021 laufen. Über ihre Pläne nach dem Lego-Auszug ist nichts bekannt, WAZ-Nachfragen blieben erfolglos. Die unentgeltliche Überlassung des Speichers gilt auch für die AWC. Sie könnte theoretisch die Immobilie leer stehen lassen. Fraglich ist allerdings , ob das nicht der Zweckbindung widerspricht.

Blickpunkt InnenhafenGebag-Chef Utz Brömmekamp muss ohnehin erst einmal den Aktenberg zum Speicher-Vorgang sichten, den die Vorstands-Vorgänger angelegt haben. Juristen sollen das gesamte Vertragswerk nun für die Gebag aufbereiten. Von den erstmals bekannt gewordenen Umzugsplänen von Legoland hatte er Anfang des Jahres erst aus der Presse erfahren. So erging es der Stadt jetzt auch bei der offiziellen Bekanntgabe des Lego-Exodus. „Wir bedauern den Weggang und müssen die Folgen prüfen“, ließ das Rathaus mitteilen.

In die Überlegungen kann auch ein Verkauf des Speichers einfließen. Möglicher Interessent könnte Kunstmäzen Ströher sein, der schon zahlreiche Immobilien am Innenhafen besitzt. Er wollte Ende 2011 auch die Werhahn-Mühle ersteigern, die ihm Alltours-Boss Verhuven aber für 17 Mio € wegschnappte. Nun schließt sich vielleicht der Kreis zur Gebag-Bürde Küppersmühle und zu Museumsbau-Geldgeber Ströher: Möglich, dass Gebag und Ströher zu einem Gesamtgeschäft mit beiden Immobilien kommen.