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Sportartikel-Kette Decathlon darf in Oberhausen nicht bauen

Sportartikel-Kette Decathlon darf in Oberhausen nicht bauen

Absage für Decathlon in Oberhausen: Der Sportartikelhändler darf nicht wie geplant auf dem ehemaligen Stahlwerkgelände bauen – das hat die Bezirksregierung angeordnet. Im Kern geht es um die Frage, ob das 4200-Quadratmeter-Großgeschäft auf der grünen Wiese dem Einzelhandel in der Stadt schaden kann.

Oberhausen. 

Auf Anweisung der Bezirksregierung Düsseldorf hat die Stadt Oberhausen die Bauvoranfrage des Sportartikelhändlers Decathlon, auf dem ehemaligen Stahlwerkgelände ein Geschäft mit 4200 Quadratmetern Verkaufsfläche zu errichten, negativ beschieden. Das Unternehmen hat aber dagegen Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht.

„Die Prüfung hat ergeben, dass das Vorhaben planungsrechtlich unzulässig ist, da es den Festsetzungen des Bebauungsplanes widerspricht“, sagt William Wolfgramm von der Bezirksregierung.

Im Prinzip geht es um die Frage, wie sehr die Ansiedlung des Sportartikelriesen auf der grünen Wiese eine Gefahr für den ortsansässigen Facheinzelhandel ist. Decathlon selbst glaubt, den Nachweis geliefert zu haben, dass die Auswirkungen seiner geplanten Niederlassung in Oberhausen nur unwesentlich sind.

„Das Schreiben der Stadt Oberhausen ist so allgemein formuliert, dass die genauen Gründe für die Ablehnung gar nicht nachvollziehbar sind. Wir wollen daher erst mal Akteneinsicht nehmen. Die Klage haben wir eingereicht, um Fristen zu wahren“, erklärt Jan-Hendrik Rethorn, Expansionsleiter NRW Ost bei Decathlon.

Möbelhändler Roller und „Engelbert Strauss“ genehmigt

Sollte es beim Verwaltungsgericht zu einer Verhandlung kommen, werde der Begriff der „Städtebaulichen Atypik“ eine besondere Rolle spielen, sagt Rethorn. Dabei gehe es darum nachzuweisen, dass Decathlon ein Sortiment anbietet, für das eine Unterversorgung besteht. „Ich weiß nicht, wo man derzeit in Oberhausen Laufbänder oder ähnliches kaufen kann.“ Man sei sehr daran interessiert, auf dem Gelände eine Filiale zu eröffnen.

Positiv hingegen wurden die Bauvoranfragen des Billig-Möbelhändlers Roller und des Berufskleidungsspezialisten Engelbert Strauss beschieden, die sich ebenfalls auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände ansiedeln möchten. „Die Vorhaben sind planungsrechtlich zulässig“, erklärt Wolfgramm. Oberhausens Wirtschaftsförderer Frank Lichtenheld sagt: „Beide Unternehmen können jetzt ihre Bauanträge stellen, die dann auch positiv beschieden werden.“ Er hofft, dass auch die Ansiedlung von Decathlon noch gelingt.