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Furioser Auftakt für Streetart-Festival Urbanatix in Bochum

Furioser Auftakt für Streetart-Festival Urbanatix in Bochum

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Foto: Ingo Otto / Funke Foto Services
Urbanatix ist zurück: In der Bochumer Jahrhunderthalle wird wieder die große Bühne für die Straßenkunst bereitet. Schon die Generalprobe war furios.

Bochum. 

Urbanatix ist auf die schiefe Bahn geraten: Eine schräge Plattform bildet erstmals eine Spielfläche des im Kulturhauptstadt-Jahr 2010 gestarteten Streetart-Festivals. Die sechste Auflage wurde bereits bei der ausverkauften Generalprobe am Donnerstagabend in der Jahrhunderthalle vom Publikum gefeiert.

Kunst im Hier und Jetzt, die im und für den Moment lebt: Dafür steht „NOW!“, der Titel der neuen Staffel. Ein Jahr haben 40 Straßenkünstler aus dem Revier im Trainingsquartier an der Bessemerstraße (ehemals Spielfabrik) geprobt, geschwitzt, an Details gefeilt. Das Ergebnis ist einmal mehr herausragend.

Zwar kann es nach fünf Jahren nichts elementar Neues mehr sein, was die Jugendlichen als scheinbar schwerelose Springer (Tricker) und waghalsige Rampen-Radler (Biker), als Tänzer und auf dem Trampolin darbieten. Die stetig wachsende Klasse, mit der sie dies tun, ist gleichwohl beeindruckend. Die Jungs und Mädels werden immer besser – und kommen dabei gewohnt lässig und cool daher.

Rémi Martin als Allzweckwaffe

Stars der Straßen auf einer Bühne mit internationalen Stars aus Zirkus und Varieté: Das ist der Markenkern von Urbanatix. Dabei hatte Gründer und Mastermind Christian Eggert mit der Auswahl der zehn Profi-Artisten diesmal ein überaus glückliches Händchen. Das mittelamerikanische Duo Kiebre mit einer faszinierenden Vorstellung an den Bändern, die schwedische „Sons Company“ mit ihren unglaublich präzisen Sprüngen auf einer Wippe oder die anmutige Kanadierin Erika Nguyen am Luftring haben Weltklasse-Niveau. Das typische, einzigartige Urbanatix-Gefühl stellt sich in den Momenten ein, in denen die Top-Artisten mit den Amateuren zusammen wirken, in denen Profession auf Passion trifft.

Seit dem Start 2010 gilt: Die Show ist der Star. Diesmal indes ragt ein Künstler heraus: Rémi Martin, Publikumsliebling aus den Anfängen von Urbanatix, begeistert bei seiner Rückkehr mit Bühnenpartner Mario Espanol nicht nur an der Doppel-Polestange (der akrobatische Höhepunkt), sondern auch als Allzweckwaffe in weiteren Programmpunkten – u.a. auf der 45-Grad-Schräge, die die Protagonisten dank entsprechender Kamera-Perspektive auf der Leinwand schweben lässt.

Urbanatix 2016: Das ist abermals eine furiose Zwei-Stunden-Show (fast) ohne Längen, mit Akribie und Leidenschaft erarbeitet, präsentiert in der idealen Heimstatt Jahrhunderthalle, in Szene gesetzt mit effektvollen Projektionen und pulsierenden, mitunter mystischen Klängen mit Live-Schlagzeug-Begleitung. Zu genießen in insgesamt 16 Shows bis zum 24. November.