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Sims 4 – Fehlender Geschirrspüler löst Entrüstungs-Sturm aus

Sims 4 – Fehlender Geschirrspüler löst Entrüstungs-Sturm aus

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Der vierte Teil der Sims-Reihe ist da. Aber manche Dinge fehlen in der neuen Folge. Fans formieren sich schon zu einem Sturm der Empörung, denn in den Küchen der kleinen Pixel-Menschen gibt es keine Geschirrspüler mehr und, noch schlimmer: Im Garten kann kein Pool mehr gebaut werden.

Essen. 

Vier Jahre haben die Fans auf den vierten Teil der Sims-Reihe gewartet. Doch nun wird die Veröffentlichung von einem dunklen Schatten überlagert. Nicht nur, dass es in den Küchen der kleinen Pixel-Menschen keine Geschirrspülmaschine mehr gibt, nein, schlimmer noch, man kann auch keinen Pool mehr im Garten bauen. Muss man sich da wundern, dass im Internet ein Sturm der Entrüstung tobt?

Muss man nicht. Denn die Sims waren schon immer ein Spiel mit besonderen Fans. Wobei das ja schon mit dem Spiel so eine Sache ist. Die Sims sind eine „Lebens-Simulation“, mit unendlich vielen Optionen, aber ohne klar umrissenes Spielziel. So etwas mag nicht jeder. Wer das tut, der ist oft sehr penibel. Auch in Sachen Swimming-Pool und Geschirrspüler.

Kleinkinder und Keller sind nicht mehr im Angebot

Trotzdem ist es wahrscheinlich, dass viele Menschen auch vom vierten Teil schnell vor dem Bildschirm gefesselt werden. Zumal es noch nie so einfach war, sich seine Sims und ihre Welt zu erstellen. Ob die Figuren klein oder groß, dick oder dünn, hübsch oder hässlich sein sollen, ihr Haus eher puristisch modern oder in Gelsenkirchener Barock eingerichtet ist: Nach kurzer Einarbeitungszeit ist man mit ein paar Maus-Klicks am Ziel. Allerdings sind die Auswahlmöglichkeiten in beiden Fällen auch nicht mehr so groß wie beim Vorgänger. Kleinkinder und Keller etwa sind nicht mehr im Angebot.

Das eigentliche Konzept des Spiels ist unverändert. Man begleitet seine Sims durchs Leben, das meist aus unspektakulärem Alltag besteht. Man schickt sie zur Arbeit oder zum Rendezvous, lässt sie in die Kneipe oder ins Fitnessstudio gehen und eine Familie gründen. Man erlebt mit, wie sie sich streiten und wieder vertragen, wie sie älter werden und schließlich sterben, um dann vom Sensenmann abgeholt zu werden, der tatsächlich ins Haus schwebt.

Sehr lange Nachladezeitenund keine offene Spielwelt

Optisch sieht das meiste kaum anders aus als in Teil 3. Dafür besitzen die Sims jetzt Emotionen. Das lässt sie in vielen Situationen glaubwürdiger agieren. Allzu komplex ist das Gefühls-System jedoch nicht, und wirklich langfristige Auswirkungen haben die Launen nur selten. Ebenfalls neu: Die Sims sind jetzt Multi-Tasker. Können gleichzeitig mit mehreren Artgenossen plaudern und auch beim Kochen oder Schach Konversation betreiben. Außerdem können sie mehrere ihrer Fähigkeiten parallel entwickeln.

Schade nur, dass sich ihre Umgebung nicht mitentwickelt hat. Im Gegenteil: Man kann nicht mehr mit dem Auto fahren, sondern wird von einem Ort zum anderen teleportiert. Und von der einst so gefeierten offenen Spielewelt ist nichts mehr übrig. Ein Spaziergang im Park? Ein Besuch im Museum? Geht alles nur noch mit langen Ladezeiten. Ja selbst, wer nur mal eben zu den einen Steinwurf entfernt lebenden Nachbarn will, muss rund 20 Sekunden warten, bis das Spiel nachgeladen hat. Unverständlich.

Der Download frisst 8,5 Gigabyte

Geduld benötigt auch, wer das Spiel als Download erwirbt. Bis das virtuelle Leben beginnt, müssen erst einmal 8,5 Gigabyte auf die Festplatte geladen werden. Da ist man für eine flotte Internet-Verbindung dankbar. Beim Rechner selbst ist Geschwindigkeit dagegen nicht so wichtig. Die Sims erwachen auch auf schwächeren Systemen zum Leben.

Alles in allem ist Sims 4 kein schlechtes Spiel. Die alte Magie funktioniert noch immer. Man hatte nur irgendwie mehr erwartet. Da hilft es auch nicht, dass viele der jetzt schmerzlich vermissten Features wahrscheinlich in den kommenden Monaten mit Erweiterungssets nachgeliefert werden. Denn die – das dürfte klar sein – wird EA nicht kostenlos zu Verfügung stellen.


Fazit: Ausbaufähig, Wertung: drei von fünf Sternen
EA, PC, ab 6 Jahre, ab 55 Euro