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Mehrheit fände Hotpants-Verbot an Schulen gut – Jüngere sind dagegen

Mehrheit der Deutschen ist für Hotpants-Verbot an Schulen

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junge Frauen in ultrakurzen Hot Pants gehen in der Innenstadt München Bayern Deutschland Foto: imago
Wie freizügig darf die Kleidung an Schulen sein? Laut einer Umfrage spricht sich eine Mehrheit in Deutschland für ein Hotpants-Verbot aus.

Horb. 

Eine Mehrheit der Bundesbürger fände ein generelles Verbot aufreizender Kleidung an Schulen richtig. Das ermittelte das Meinungsforschungsinstitut YouGov, als es 1462 Menschen zum sogenannten Hotpants-Verbot an einer Realschule in Baden-Württemberg befragte. 51 Prozent der Teilnehmer würden demnach eine solche Regel an allen weiterführenden Schulen „voll und ganz“ oder zumindest „eher“ befürworten. 40 Prozent würden eine solche Vorschrift hingegen „eher“ oder „ganz und gar“ ablehnen.

Den Ausschlag gab dabei die Meinung der Frauen. 58 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen sprachen sich für ein Verbot allzu freizügiger Kleidung an Schulen aus, nur 33 Prozent waren dagegen. Bei den Männern war das Meinungsbild mit 45:47 Prozent fast ausgeglichen. Tendenziell etwas stärker für ein Hotpants-Verbot waren Eltern von Kindern unter 18. Die jüngste Gruppe der Befragten – im Alter zwischen 18 und 24 Jahren – war anders als alle Älteren hingegen mit 52 Prozent mehrheitlich gegen ein Verbot. 40 Prozent von ihnen sprachen sich dafür aus, Hotpants aus Klassenzimmern zu verbannen.

Hotpants-Verbot an Realschule löste bundesweite Debatte aus

Das Einschreiten einer Realschule in Horb gegen bauchfreie T-Shirts, Hotpants und andere knappe Kleidung der Schüler hatte in der vergangenen Woche eine bundesweite Debatte ausgelöst. Die Schulleiterin hatte in einem Elternbrief ankündigt, dass solche Kleidung künftig geahndet werde. Schülerinnen und Schüler sollten dann zwangsweise große T-Shirts überziehen.

Nach bösen Mails und Internet-Schmäh wegen eines Hotpantsverbots hat die Direktorin einer Horber Schule „unglückliche Formulierungen“ in einem Elternbrief bedauert, bleibt aber bei ihrer Linie. „Ich finde es sehr schade, dass die Diskussion in den Medien so schnell auf die Sexualebene gebracht wurde“, sagte Bianca Brissaud der Deutschen Presse-Agentur. „Wir hatten von Anfang an nicht nur die Mädchen, sondern genauso auch die Jungs im Blick. Deren Kleidung kann ebenso unpassend sein.“ Der Brief der Schule im Kreis Freudenstadt an die Eltern hatte in den vergangenen Tagen einen Shitstorm in den sozialen Medien ausgelöst. (dpa)