Veröffentlicht inPanorama

Für 7999 Euro bei Ebay – Teile von Lichtgrenze geklaut

Für 7999 Euro bei Ebay – Teile von Lichtgrenze geklaut

Lichtgrenze.jpg
25 Jahre Mauerfall - Lichtergrenze Foto: dpa
Sie waren das Highlight bei den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls. Zwei Tage lange zeichneten leuchtende Ballons den Verlauf der Berliner Mauer nach. Doch nun versuchen sich einige Menschen offenbar an der Kunstaktion zu bereichern. Teile der Lichtgrenze wurden bei Ebay angeboten.

Essen. 

Die Kunstaktion „Lichtgrenze“ gehörte zu den Höhepunkten bei den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin. Zwei Tage lang hatten die leuchtenden Ballons den Verlauf der Berliner Mauer nachgezeichnet um an die Teilung der Stadt zu erinnern. Am Sonntag dann stiegen die Ballons in den Himmel. Einige Menschen – sozusagen ‚Mauerspechte‘ wie 1989/90 – haben sich anscheinend besonders exklusive Erinnerungsstücke an die Kunstaktion gesichert. Die Stelen, auf denen die Ballons befestigt waren, wurden im Internet angeboten.

7999 Euro sollte die Stele mitsamt Lampe, aber ohne Ballon kosten. Das Angebot tauchte noch am Sonntagabend bei Ebay auf. Dort wurde die „einmalige Chance“ auf „einen Teil der deutschen Geschichte“ beworben. Am Nachmittag war die Offerte wieder verschwunden. Schon während der Aktion hatten einige Menschen offenbar „Souvenirs“ mitgenommen.

Bei Twitter tauchten am Sonntagmorgen Bilder von geklauten Leuchtballons auf. Auch mehrere Dutzend der drei Meter hohen Ballon-Ständer wurden geklaut, wie eine Sprecherin der Kulturprojekte GmbH am Montag berichtete. Ein Ständer wiege 23 Kilogramm. Mancher habe noch versucht, das Wasser aus dem Plastikfuß herauszubekommen, um die Konstruktion vor dem Wegschleppen leichter zu machen.

Keine Anzeige gegen Souvenir-Jäger

Eigentlich sollten alle Bauteile der Lichtgrenze nach dem Ende des Mauerfall-Jubiläums recycelt werden. Ein Verkauf war nicht geplant. Die Diebe werden aber trotzdem nicht verfolgt. „Auf Anzeigen verzichten wir. Das ist müßig“, sagte Sprecherin Gabriele Miketta. Sie gab sich gelassen: „Viele werden enttäuscht sein, die Stelen sind mit einem speziellen Batteriepack ausgestattet, das man nicht ohne weiteres ersetzen kann.“

Die Kulturprojekte GmbH hatte sich die Lichtgrenze im Auftrag des Senats ausgedacht. Das Einsammeln der Stelen – bestehend aus Plastikfuß, Karbonstange, Fassung und LED-Leuchtring – sollte bis zum Montagabend abgeschlossen sein. (we/dpa)