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Zwei Drittel der US-Amerikaner sind zu dick

Zwei Drittel der US-Amerikaner sind zu dick

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Foto: ddp

Washington. Zwei Drittel aller Erwachsenen und fast ein Drittel der Kinder in den USA sind zu dick. Experten stellten nicht nur eine Zunahme von Übergewichtigen fest, sondern auch einen starken Anstieg von krankhafter Fettleibigkeit. Vor allem in den südlichen Staaten sei die Rate hoch.

Zwei Drittel aller Erwachsenen und fast ein Drittel der Kinder in den USA sind zu dick. Experten stellten nicht nur eine Zunahme von Übergewichtigen fest, sondern auch einen starken Anstieg von krankhafter Fettleibigkeit. Besonders die Kinder würden, laut Studie, immer dicker.

In keinem Bundesstaat gibt es weniger Übergewichtige

Der Kampf gegen die Volksseuche Übergewicht habe in den USA im vergangenen Jahr keinerlei Fortschritte gemacht, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Jahresstudie des Trust for America’s Health und der Robert Wood Johnson Stiftung. In der Hälfte der 50 US-Bundesstaaten sei der Anteil der Übergewichtigen im vergangenen Jahr gestiegen, in keinem einzigen sei er gefallen.

Als besonders alarmierend werteten die Experten nicht nur die Zunahme allgemeinen Übergewichts, sondern vor allem den starken Anstieg krankhafter Fettleibigkeit (Adipositas). In 31 der 50 Bundesstaaten liege der Anteil der Fettleibigen an der Gesamtbevölkerung bei mehr als 25 Prozent, in vier Staaten – vor allem im armen Süden – übersteige er sogar 30 Prozent. Nur ein einziger Staat, Colorado, habe weniger als 20 Prozent fettleibige Bewohner.

Vor 30 Jahren lag Rate noch unter 15 Prozent

Im Jahr 1980 lag die Fettleibigkeitsrate USA-weit noch bei 15 Prozent. Krankhafte Fettleibigkeit ist definiert durch einen Körper-Masse-Index von mehr als 30. Errechnet wird der Index, indem das Körpergewicht (in Kilo) durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern) geteilt wird.

Besondere Sorge bereitet den Experten, dass Kinder und Jugendliche in den USA immer dicker werden. In den meisten Bundesstaaten seien mehr als ein Drittel aller Kinder übergewichtig, an der Spitze liege der Staat Mississippi, wo mehr als 44 Prozent der Kinder zu viel wögen. Grund für den Trend seien schlechte Ernährung, zu wenige Spielmöglichkeiten im Freien und zu viel Freizeit vor dem Fernseher oder mit Computerspielen.

Warnung vor Fettepidemie

Die Studienautoren warnten vor den volkswirtschaftlichen Kosten der Fettepidemie. Sollte der Trend anhalten, würden die Folgekosten von übergewichtsbedingten Krankheiten sich jedes Jahrzehnt verdoppeln und im Jahr 2030 bei 956 Milliarden Dollar liegen. Zudem gingen durch krankhaft fettleibige Angestellte zehnmal mehr Arbeitstage verloren als durch normalgewichtige. Auf 100 fettleibige Angestellte entfielen im Jahr durchschnittlich 184 Krankheitstage, bei Normalgewichtigen seien es nur 14. (afp)