Veröffentlicht inPanorama

Benötigt der Zwingerhund eine zusätzliche Wärmequelle?

Benötigt der Zwingerhund eine zusätzliche Wärmequelle?

Essen. Ist es für Hunde, die draußen in der Hütte leben, sinnvoll eine Heizplatte zu installieren? Was unsere Tierärtze dazu sagen, lesen Sie bei DerWesten.

Diego, der Berner Sennenhund Foto: Privat
Diego, der Berner Sennenhund Foto: Privat

Frage: Unser Berner Sennenhund, Diego, ist 2005 geboren. Im Februar 2009 litt er offensichtlich unter Schmerzen, der Tierarzt diagnostizierte das Wobblersyndrom und den Verdacht auf Hernia zwischen dem vierten und siebten Halswirbel. Der Hund reagierte gut auf Nux Vmica D6, jedoch beim letzten Schmerzschub half dieses homöopathische Mittel nicht mehr. Der Tierarzt ordnete eine Röntgenaufnahme an, die zeigte, dass sein Knochenbau in Ordnung ist. Das Problem sei jedoch eine Nervenwurzelentzündung (Radiculitis) im Bereich der Halswirbelsäule. Momentan machen wir eine Arnika-Kur, es handelt sich aber um ein konventionelles pharmazeutisches Produkt. Gibt es eine homöopathische Vorsorge für Diego, wenn er wieder unter Schmerzen leidet?

Antwort: Ein Wobblersyndrom gibt es beim Dobbermannpinscher und bei der Dogge, nur ganz selten bei anderen großwüchsigen Hunderassen, wie zum Beispiel Rottweiler. Eine sichere Diagnose ist nur mittels Myleographie (Röntgenkontrastaufnahme) möglich, alternativ ein CT.

Sie sollten mal den Borreliosetiter ihres Hundes bestimmen lassen, ein beim Berner Sennenhund überdurchschnittlich häufig auftretendes Problem. Bei einem positiven Befund ist eine gezielte Behandlung möglich.

Ansonsten stehen heutzutage viele gutverträgliche Analgetika (Schmerzmittel) und Antiphlogistika (Entzündungshemmer) zur Verfügung, welche auch langfristig ohne nennenswerte Nebenwirkungen anwendbar sind.

Helmut Gmeiner ist Fachtierarzt für Kleintiere. Er studierte Tiermedizin an der LMU München. 1991 erhielt er seine Approbation als Tierarzt.

Seine Arbeitsschwerpunkte sind Orthopädische Chirurgie und Augenheilkunde.

Homöopathische Mittel bei einer Radiculitis (sofern ursächlich) sind unter anderem Rhus toxicodendron, Bryonia, Hyoscyamus, Hypericum, Causticum, Arnica und Plumbum aceticum.

Frage: Meine Katze Susi ist vier Jahre alt, sie benutzte von Anfang an ihre Katzentoilette. Wir wohnen in einer 45 m² Wohnung und sie hat keinen Freigang. Ein paar Wochen nachdem sie bei uns einzog, begann sie in den Flur, genau vor die Ein- und Ausgangstür, zu pullern. Wir nahmen damals an, der grüne Teppich sei der Grund, den sie eventuell als Gras ansehen könnte. Wir entsorgten ihn und verlegten PVC Boden, in der Hoffnung das Problem würde sich lösen! Dies war jedoch nicht der Fall. Sie pullert weiterhin vor die Tür und zwar nur an diese einen Stelle. Meist wenn wir aus dem Haus gehen oder nachts. Sie hat im Wohnzimmer eine Katzentoilette und im Flur ebenfalls. Beide Toiletten werden regelmäßig gereinigt. Wenn ich zu Hause bin und sie im Blick habe, geht sie ohne Probleme auf die Katzentoilette. Sie ist also in der Regel stubenrein. Auch wenn die Tür zum Flur geschlossen ist, geht sie auf die Toilette. Wie kann ich ihr das abgewöhnen oder was mache ich falsch?

Antwort: Eine immer wieder gestellte und schon mehrfach beanwortete Frage (siehe Archiv). Es kann sich um Markierverhalten handeln, sehr häufig werden dabei Türen und Fenster mit Harn markiert. Häufige Auslöser hierfür sind Verlassensängste oder Stress, welcher Art auch immer. Informative Internetadressen, welche sich mit dem Problem eingehend beschäftigen sind www.indoorcat.org, www.feliway.de

Frage: Unsere 4-jährige Schäferhündin ist von früh morgens bis um die Mittagszeit (berufsbedingt) in einer isolierten Hütte (diese befindet sich im Zwinger, mit viel Stroh ausgelegt) untergebracht. Ansonsten befindet sie sich mit im Haus. Damit unsere Hündin in ihrer Hütte – gerade in der Winterzeit – nicht frieren muss, habe ich über eine sogenannte Heizplatte nachgedacht. Diese besteht wahlweise aus Zinkblech oder Siebdruckplatten, mit Regler, stufenweise einstellbar. Diese Platte ist zu verwenden für Hundehütte, Wurfkiste, Terrarien usw. Ist es ratsam, da der Hund große Temperaturunterschiede ausgesetzt ist?

Antwort: Viele Hunde müssen den Vormittag alleine verbringen. Ihr Hund wird ein entsprechendes Fell und damit eine gute Wärmeisolierung entwickeln, da er ja immer den morgen im Zwinger verbringt. Wichtig ist ein gut isolierter Boden und ein ausreichender Schutz vor Zugluft. Eine zusätzliche Wärmequelle ist bei größeren Hund unter hiesigen Bedingungen nicht notwendig.

Frage: Mein Pony war letzten Oktober in einer Tierpension und geriet in einen Zaun. Ich wurde, als die Verletzung entdeckt wurde, über den Unfall informiert. Als ich zur Unterkunft kam, war kein Blut mehr zu sehen. Es kam nur noch dünnflüssiger Eiter aus den Wunden. Außerdem war das Bein sehr dick und entzündet. Die Verletzung war komplett ausgeblutet.

Auch Fieber hat mein Pony gehabt. Nun zu meiner Frage: Was denken Sie, aus der Erfahrung her, wie alt die Verletzung gewesen sein kann?

Christoph Höptner studierte Tiermedizin an der Università Degli Studio Milano. Seine Approbation als Tierarzt erhielt er im Mai 1995.

Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Kardiologische Diagnostik – einschließlich Farbdopplersonographie – und die abdominale Chirurgie.

Antwort: Vermutlich handelt es sich um eine Phlegmone oder auch als „Einschuß“ bezeichnet. Eine Schätzung der Dauer der bestehenden Verletzung ist mit den spärlichen Angaben nicht möglich.

Frage: Wir haben einen Labrador. Sie ist vierzehn Monate alt, hellbraun, hat einen schlanken Körperbau und ist sehr zierlich. Sie liebt alles was Bewegung bedeutet. Mir ist wichtig, dass sie mindestens einmal am Tag Kontakt mit anderen Hunden hat. Sie tobt, rennt und die meiste Zeit schnüffelt sie in dem Hundeauslauf. Das ergibt ein bis zwei Stunden. Nachmittags gehen wir ca. 1,5 Std. spazieren. Sie braucht Bewegung und muss gefordert und gefördert werde.

Ich habe das Gefühl, sie ist sonst nicht ausgelastet. Ist mein Denken verkehrt? Verlange ich zuviel? Ich bin zwar ständig in Kontakt mit dem Tierarzt, doch mir ist wichtig, eine zweite Meinung zu bekommen.

Antwort: Entscheiden ist, ob ihr Hund Spaß an den Anforderung hat und ob er körperlich damit zurecht kommt. Verliert er Gewicht oder geht es ihm gut dabei?

Online-Sprechstunde

Haben auch Sie eine Frage zu Ihrem Haustier? Dann senden Sie diese einfach an tiere@derwesten.de. Die Antworten werden jeden Dienstag auf https://www.derwesten.de/tierarzt vorgestellt.

Weitere Informationen zur Praxis von Dr. Gmeiner und Dr. Höptner finden Sie unter http://www.kleintierpraxis-mh.de/