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Heiße Spur nach Berliner Tunnel-Raub

Heiße Spur nach Berliner Tunnel-Raub

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Foto: dpa
Nach dem spektakulären Tunnel-Raub in Berlin gibt es eine erste heiße Spur. Nach Erkenntnissen der Polizei hatte einer der mutmaßlichen Täter in der Volksbankfiliale ein Schließfach gemietet. Übereinen selbst gegrabenen Tunnel waren die Räuber in den Tresorraum gelangt.

Berlin. 

Gut eine Woche nach dem Tunnel-Raub in einer Berliner Bank gibt es eine heiße Spur: Einer der Täter hatte in der Volksbankfiliale ein Schließfach gemietet. Dies verlautete am Dienstagmorgen aus Polizeikreisen. Am 14. Januar war entdeckt worden, dass Unbekannte von einer Tiefgarage aus über einen rund 45 Meter langen Tunnel in den Tresor der Bank im Stadtteil Steglitz eingestiegen waren. Nach bisherigen Ermittlungen hatten sie 309 Schließfächer aufgebrochen, von denen 294 vermietet waren. Bis Dienstagmorgen lagen der Polizei 150 Hinweise auf die Täter vor.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatten die unbekannten Täter den Gang selbst gegraben. Der Tunnel beginne mit einem Durchbruch in einer Tiefgarage hinter der Bank. Die Polizei ist sich sicher, dass ein solcher Tunnel nicht in einer Nacht zu buddeln ist. Vermutlich sei die Tat von langer Hand geplant gewesen. Der Bau könne Tage oder Wochen gedauert haben.

Private Schließfächer ausgeräumt

In der Nacht zum Montag vergangener Woche gelang den Einbrechern dann offenbar der Durchbruch in den Raum der Bank. Dort räumten die Täter private Schließfächer aus. Sie konnten mit der Beute unerkannt fliehen – wie viel Geld die Bande mitnahm, war zunächst unklar. Ein Anwohner hatte gegen 6.15 Uhr Rauch in der Tiefgarage bemerkt. Die Polizei vermutet, dass die Täter das Feuer gelegt hätten.

Spektakuläre anküberfälle in in Zehlendorf

Der gutbürgerliche Bezirk Steglitz-Zehlendorf im Berliner Westen war wiederholt Schauplatz spektakulärer Banküberfälle und Geiselnahmen. Erst im Dezember – kurz vor Weihnachten – hatte ein Mann dort eine Bank überfallen. Er hielt neun Stunden einen Angestellten als Geisel in seiner Gewalt, bevor die Polizei ihn zum Aufgeben bewegte.

Auch einen Tunnel gruben Gangster dort nicht zum ersten Mal. Im Juni 1995 waren vier Räuber über einen selbst gegrabenen Tunnel in eine Bank in Zehlendorf eingestiegen und hatten 16 Geiseln genommen. Kurz bevor die Polizei das Gebäude stürmte, flohen die sogenannten Tunnelräuber mit ihrer Beute durch die Röhre. Diesmal stellten es die Täter schlauer an – sie verschwanden ohne Geiselnahme und akuten Polizeialarm mit ihrer Beute. (dpa)