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Warnstreiks bei der Post auch am Donnerstag

Warnstreiks bei der Post auch am Donnerstag

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Auf Briefe und Pakete müssen die Empfänger streikbedingt mindestens einen Tag warten. Foto: dpa
Verdi hat bundesweit Zusteller der Post zu Warnstreiks aufgerufen. Sechs Millionen Briefe und 300.000 Pakete blieben am Mittwoch liegen. Der Streik soll Donnerstag fortgesetzt werden. Wir haben einen Blick auf die Region geworfen und die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt.

Essen. 

Rund 64 Millionen Briefe werden täglich zugestellt, und an Werktagen werden rund 3,4 Millionen Pakete und Päckchen befördert. An Spitzentagen wie vor Weihnachten rechnet das Unternehmen sogar mit über sieben Millionen Paketen täglich.

Die Briefträger und Paketboten der Deutschen Post DHL tragen die Sendungen zu Fuß, per Fahrrad, mit dem Auto oder mit Transportern aus. Außer sie befinden sich im Streik.

Auch am Donnerstag sollen die Ausstände bei der Post fortgesetzt werden. Nach Angaben der Deutschen Post DHL blieben am Mittwoch sechs Millionen Briefe und 300.000 Pakete liegen.

Warum wird gestreikt?

Hintergrund des Protests ist die Gründung von Regionalgesellschaften im Paketgeschäft. Verdi spricht von einem Bruch der Vereinbarungen über die Fremdvergabe in der Zustellung und fordert aus Ausgleich eine Arbeitszeitverkürzung von 38,5 auf 36 Stunden mit vollem Lohnausgleich.

Was sind Streikschwerpunkte?

Die Arbeitsniederlegungen bei der Post finden nicht überall statt, sondern nur in ausgewählten Niederlassungen. Betroffen waren am 1. April Zustellstützpunkte in Bonn, Köln, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gießen, Hagen, Herford und Münster.

Mit wie viel Verspätung muss man jetzt rechnen?

„Wir rechnen mit etwa einem Tag Verspätung bei der Auslieferung. Sprich, wer heute streikbedingt keine Post bekommt, der kann morgen wieder damit rechnen“, so Harald Wolf vom Verdi Landesbezirk NRW. Mit der Verspätung von einem Tag sei sowohl für Briefe als auch für Pakete zu rechnen.

Wie viele Beschäftigte sind in den Streik getreten?

Am Mittwoch hatten nach Angaben von Verdi mehr als 10.000 Brief- und Paketzusteller ihre Arbeit ruhen lassen. Die Post nannte eine Zahl von 7500.

„Die Beschäftigten der Deutschen Post AG sind sauer. Anstatt in den Tarifverhandlungen ein ernsthaftes Angebot zu unterbreiten, bedroht der Postvorstand die Beschäftigten mit der Auslagerung von Arbeitsplätzen. Das ist unerträglich und wir halten den Druck aufrecht“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.

In NRW haben 1.500 Zusteller ihre Arbeit niedergelegt. „Wir gehen davon aus, dass auch Donnerstag in ausgewählten Zustellgebieten und in ländlichen Bereichen gestreikt wird“, so Wolf.

Hat der Sturm zu zusätzlichen Verzögerungen geführt?

Wegen des Orkans sei unter anderem der Parcel Intercity, ein Pakettransportzug der Post, von München nach Hamburg durch die Bahn komplett abgesagt worden.

Um Briefe, Päckchen und Pakete doch noch rechtzeitig zum Empfänger zu bringen, könnte die Post wahlweise Leiharbeitskräfte oder Beamte einsetzen, die bereits in der Zustellung tätig waren, beziehungsweise verstärkt auf Service Partner zurückgreifen, so ein Sprecher der Post. (mit dpa)