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Stahlprimus Arcelor Mittal in der Krise

Stahlprimus Arcelor Mittal in der Krise

Duisburg/Brüssel. 

Der weltgrößte Stahlhersteller Arcelor Mittal mit Standorten auch in Duisburg, Essen und Dortmund zieht nach einem Rekordverlust von mehr als sieben Milliarden Euro im vergangenen Jahr die Notbremse. Weil er wegen der Branchenkrise seinen Schuldenberg von rund 14 Milliarden Euro nicht in den Griff bekommt, plant der Thyssen-Krupp-Rivale eine Kapitalerhöhung über drei Milliarden Dollar. Die Aktionäre sollen auf eine Dividende verzichten. Und Arcelor Mittal will durch den Verkauf seiner Beteiligung am Autostahl-Spezialisten Gestamp fast eine Milliarde Euro in die leere Kasse spülen.

Die Ankündigung der Nummer eins löste in der Branche einen Schock aus. Die Aktien von Arcelor Mittal brachen gestern in der Spitze um mehr als zehn Prozent ein. Die Papiere des Essener Industriekonzerns Thyssen-Krupp verloren zeitweise mehr als drei Prozent und sackten am Vormittag unter die 14-Euro-Grenze. Salzgitter-Aktien gingen um bis zu fünf Prozent in die Knie.

2015 sei insbesondere wegen der Konkurrenz aus China ein schwieriges Jahr gewesen, trotz einer höheren Nachfrage aus den Kernmärkten Europa und den USA, bilanzierte Arcelor-Mittal-Chef Lakshmi Mittal. Die Stahlpreise sind so niedrig wie seit zwölf Jahren nicht. Für 2016 erwartet der Konzern eine Belebung des Geschäfts.