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Sparkassen-Akademie zieht an den Phoenix-See in Dortmund

Sparkassen-Akademie zieht an den Phoenix-See in Dortmund

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Foto: waz fotopool
Die Sparkassen-Akademie NRW erhält ihren neuen Sitz am Dortmunder Phoenix-See. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Trägerversammlung.

Düsseldorf/Münster. 

Dortmund soll neuer Sitz der Sparkassen-Akademie Nordrhein-Westfalen werden. Das entschied am Freitag die Trägerversammlung der zentralen Fortbildungseinrichtung für die rund 60 000 Beschäftigten der 105 NRW-Sparkassen in einer Telefonkonferenz der beiden bisherigen Standorte Münster und Düsseldorf. Damit steht endgültig fest, dass eines der prestigeträchtigsten Bau- und Investitionsprojekte der letzten Jahre ins Ruhrgebiet geht.

Seit geraumer Zeit war bereits klar, dass der neue Akademiesitz, der die beiden bisherigen Standorte Münster und Düsseldorf ersetzen soll, ins Revier kommt. Denn aus dem ursprünglichen Bewerberfeld von 39 Interessenten hatten sich zum Schluss neben Dortmund nur noch Mülheim und Essen als Favoriten herausgeschält. Ohnehin konnte das Ruhrgebiet seine zentrale Lage in NRW bei der Vergabe der Sparkassen-Akademie ausspielen. Gute Erreichbarkeit aus allen Landesteilen galt als entscheidendes Auswahlkriterium.

80 Mitarbeiter bis Ende 2017

Dortmund war mit seiner neuen Renommieradresse Phoenix-See ins Rennen gegangen. Das geflutete Gelände eines alten Hoesch-Stahlwerks gilt als Neubau-Perle der Region. Die Akademie soll in der denkmalgeschützten Hörder Burg, einst Verwaltungssitz des Stahlwerks, direkt am See untergebracht werden. Angrenzend ist ein Hotel-Neubau geplant. Die Bereitstellung einer Unterkunft für die jährlich rund 21 000 zu Seminaren, Tagungen und Kursen anreisenden Sparkassen-Mitarbeiter galt ebenfalls als Muss. Investor für beide Bauvorhaben wird nach Informationen dieser Zeitung der Dortmunder Immobilienentwickler Dreier. Die Sparkassenakademie NRW will das Seminar-Gebäude langfristig anmieten. Der Akademiebetrieb mit 80 Mitarbeitern soll spätestens Ende 2017 starten.

Der Standort am Phoenix-See habe „in jeder Hinsicht überzeugt“, hieß es gestern nach der Entscheidung. Dortmund sei für Teilnehmer aus allen Regionen Nordrhein-Westfalens sehr gut erreichbar und biete „ausgezeichnete wirtschaftliche und inhaltliche Rahmenbedingungen“.

Geplante Zwangsfusion

Die Sparkassen-Akademie NRW war im Januar 2014 als gemeinsame Aus- und Fortbildungseinrichtung der nordrhein-westfälischen Sparkassen gegründet worden und soll die beiden Vorgängerakademien in Münster und Düsseldorf ersetzen. Als Standort hatten sich anfangs 144 Interessenten aus dem ganzen Land ins Gespräch gebracht. Im Ruhrgebiet machten sich zunächst auch Bochum, Bottrop, Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Herne, Lünen, Oberhausen, Recklinghausen und Velbert Hoffnungen.

Die Idee einer zentralen Studieneinrichtung für alle NRW-Sparkassen ist ein Überbleibsel alter Pläne der früheren schwarz-gelben Landesregierung. Sie wollte die beiden NRW-Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen-Lippe in die Fusion schicken. Nordrhein-Westfalen leistet sich als einziges Bundesland zwei Dachverbände für seine Sparkassen. Diese Doppelstrukturen wollte man abschaffen. Rot-grün kippte die geplante Zwangsehe, verordnete den beiden Verbänden aber eine stärkere Kooperation. So wurde unter anderem die Zusammenlegung der Akademien beschlossen.