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Neue Karstadt-Zentrale: Alles spricht für Oberhausen

Neue Karstadt-Zentrale: Alles spricht für Oberhausen

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1969 wurde die Karstadt-Zentrale in Essen-Bredeney in Betrieb genommen. Inzwischen ist sie in die Jahre gekommen - und zu groß für die Zahl der Mitarbeiter, die hier noch geblieben sind. Foto: Lars Heidrich/Funke Foto Services
Auf der Suche nach einer neuen Zentrale läuft es bei Karstadt wohl auf Oberhausen hinaus. Das erfuhr unsere Redaktion aus Wirtschaftskreisen.

Essen. 

Die Hinweise verdichten sich: Der Warenhauskonzern Karstadt wird seine Unternehmenszentrale von Essen nach Oberhausen verlegen. Nach Informationen aus Wirtschaftskreisen läuft alles darauf hinaus, dass die Verwaltung mit rund 1000 Mitarbeitern in das Hochhaus auf dem ehemaligen Gelände des Industriekonzerns Babcock hinter dem Oberhausener Hauptbahnhof ziehen wird. Ein Karstadt-Sprecher wollte sich am Freitag auf Anfrage nicht zu den Umzugsplänen und möglichen Standorten äußern.

Der Warenhauskonzern sucht seit geraumer Zeit eine neue Zentrale. Nach dem Schrumpfungsprozess während der Krise ist Karstadt der Komplex an der Autobahn A 52 im Essen-Bredeney zu groß geworden. Im Umkreis von 30 Kilometern suchte das Unternehmen nach geeigneten Standorten. Zuletzt waren Oberhausen und eine Immobilie nahe der Metro-Zentrale in Düsseldorf in der engeren Auswahl. Wie es heißt, hat der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel massiv um Karstadt geworben. Letztlich habe aber das Angebot, das die Stadt Oberhausen unterbreitet hat, die Karstadt-Führung überzeugt.

Oberhausen lockt mit Karstadt-Straße

Oberhausen lockt mit raschen Baugenehmigungen und einer neuen Zufahrtsstraße zum Gelände, die zudem auch noch den Namen Rudolph Karstadt tragen soll. Essen hat bis zuletzt darum gekämpft, den Warenhauskonzern, der seit 1969 seine Hauptverwaltung in der Ruhrstadt hat, zu halten. Ein möglicher Verbleib am bisherigen Standort wurde zudem erschwert, weil das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden soll.

Nach der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag sickerte durch, dass Karstadt offenbar mit Einbußen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus dem Weihnachtsgeschäft gekommen ist. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters mit Berufung auf einen Insider. Den Rückgang bei Umsatz und Ergebnis im wichtigen Weihnachtsgeschäft erklärt Karstadt danach mit dem warmen Wetter und Rabattschlachten.

Karstadt will Gewinnschwelle wieder erreichen

Im gesamten Geschäftsjahr 2015/16, das im September endet, will die Warenhauskette wieder die Gewinnschwelle erreichen. „Karstadt hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals wieder Geld über die Ladenkasse verdient. Im aktuellen Geschäftsjahr bewegen wir uns ebenfalls im Rahmen unserer Planung, die weitere spürbare Ergebnisverbesserungen ausweist“, so ein Sprecher.