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Kleve schafft als erste Stadt in Deutschland das Kleingeld ab

Kleve schafft als erste Stadt in Deutschland Kleingeld ab

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Foto: Imago
  • Die Einzelhändler in Kleve wollen das Kleingeld in den Geschäften abschaffen
  •  Ab dem 1. Februar soll beim Kauf auf Ein- und Zwei-Cent-Münzen soweit wie möglich verzichtet werden
  • Auf Informationstafeln werden die Kunden dreisprachig auf die Umstellung aufmerksam gemacht

Kleve. 

Die Einzelhändler in Kleve wollen das Kleingeld in den Geschäften abschaffen. Seit Montag soll beim Kauf auf Ein- und Zwei-Cent-Münzen soweit wie möglich verzichtet werden. Kleve ist die erste Stadt in Deutschland, die in den Geschäften das Kleingeld verbannt. Die Aktion des Klever City-Netzwerks, dem Zusammenschluss der Händler vor Ort, läuft zunächst auf freiwilliger Basis. Die Preise werden ab Februar in den Geschäften, die sich beteiligen, auf- bzw. abgerundet, jeweils auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag.

„In den Metropolen ist der Wettkampf viel zu groß“

Bei den Einzelhandelsverbänden in der Region stößt das Klever Modell zwar auf Verständnis, dass aber auch zeitnah in anderen Städten die kleinen Münzen verschwinden werden, ist nicht sehr wahrscheinlich. Sowohl Marc Heistermann vom Einzelhandelsverband Ruhr als auch Wilhelm Bommann vom Einzelhandelsverband Niederrhein geben an, dass in ihren Verbänden keinerlei Überlegungen oder Kampagnen in diese Richtung bekannt sind. Heistermann: „In den Metropolen ist der Wettkampf viel zu groß. In Kleve spielt es sicherlich eine Rolle, dass die Stadt nur wenige Kilometer von der niederländischen Grenze entfernt liegt.“ Tatsächlich sind mehr als 30 Prozent der Einkaufskunden in der Stadt Besucher aus dem Nachbarland.

Ute Marks vom Klever City-Netzwerk: „Die kennen das nicht anders. In den Niederlanden wurde die Münzen bereits im September 2004 abgeschafft.“ Dort, so heißt es, hat das „Afronden“, das Auf- und Abrunden, zu keinen Problemen und auch nicht zu erhöhten Preisen geführt. In der Praxis sieht das so aus: Alle Preise bleiben weiterhin auf den Cent gleich, erst an der Kasse wird addiert und gerundet. Beträge, die auf 1, 2, 6 oder 7 Cent enden, werden nach unten, Beträge, die auf 3, 4, 8 oder 9 Cent enden, nach oben gerundet.

Kartenzahlung bleibt von der neuen Regel ausgeschlossen

Auf Informationstafeln werden die Kunden dreisprachig, auch in Englisch, auf die Umstellung aufmerksam gemacht. Wer unbedingt will, kann aber weiterhin die Münzen benutzen. Die Kartenzahlung bleibt von der neuen Regel komplett ausgeschlossen.