Veröffentlicht inWirtschaft

Gewerkschaft fordert Kälte-Zuschlag für Straßenwärter

Gewerkschaft fordert Kälte-Zuschlag für Straßenwärter

schlagloch.jpg
Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
Wegen der extremen Kälte fordert die Gewerkschaft für Straßen- und Verkehrsbeschäftigte einen Lohnzuschlag. Vize-Präsident Klaus Eckl verweist auf Straßenwärter, die auch im Winter bei Eiseskälte Schlaglöcher reparieren müssten. Für diese sei ein Lohnzuschlag „angemessen“, sagt Eckl.

Berlin. 

Angesichts der extremen Kälte in Deutschland hat die erste Gewerkschaft Frostzuschläge für Millionen Beschäftigte gefordert, die im Freien arbeiten müssen. Die für Straßen- und Verkehrsbeschäftigte zuständige Fachgewerkschaft VDStra wolle angemessene Kältezuschläge, sagte deren Vize-Vorsitzender Klaus Eckl am Samstag AFP. Für Bauarbeiter pochte die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt auf einen angemessenen „Frost-Schutz“.

„Ein Zuschlag wäre angemessen“, sagte Eckl und verwies auf Straßenwärter, die Winterdienst leisteten und auch bei Eiseskälte Schlaglöcher reparieren müssten. Auch Vermesser müssten bei den aktuellen Temperaturen draußen arbeiten. Seine Gewerkschaft wolle tariflich durchsetzen, dass es ab 10 Grad Minus angemessene Kältezuschläge von bis zu 100 Euro pro Monat gibt. Diese Frage stelle sich schließlich jedes Jahr aufs Neue. Denkbar seien beispielsweise temperaturabhängige Tagespauschalen.

Im Bau wird „Mehraufwands-Wintergeld“ gezahlt

Am Bau gibt es zwischen Mitte Dezember und Ende Februar bereits „Mehraufwands-Wintergeld“ in Höhe von einem Euro netto pro Stunde, wie die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf die IG BAU berichtet. Die Gewerkschaft forderte einen wirksamen „Frost-Schutz“ für Bauarbeiter. Dazu gehörten warme Schutzkleidung und wintersichere Baustellen ohne Rutschgefahr. „Wer bei Minustemperaturen auf Gerüste klettert und dabei auch noch Stahlträger schleppt, muss gut gegen Kälte, Schnee und Eis geschützt werden“, erklärte die IG BAU.

Außerdem sei bei Winterbaustellen eine „warme Bude zum Bau“ unerlässlich. Die Beschäftigten müssten geschützte Räume haben, in denen sie sich zwischendurch mit einem heißen Kaffee, mit Tee oder Brühe aufwärmen könnten. Ideal seien Baustellenwagen oder beheizte Container. „Ein paar Tage bei zugiger Luft und starker Kälte – das haut den stärksten Bauarbeiter um“, erklärte die Gewerkschaft. (afp)