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Diese Kult-Zigarettenmarken gibt es ab sofort nicht mehr

Diese Kult-Zigarettenmarken gibt es ab sofort nicht mehr

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imago68465547h~db9900ec-c47a-42ee-a67d-e39032c3c3bb.jpg Foto: imago
Immer mehr Zigarettenmarken werden nicht mehr produziert – so auch viele deutsche. Daran ist unter anderem auch die Politik schuld.

Berlin. 

Der Zigarettenkonzern Reemtsma hat die Produktion der Marken Atika, Eckstein No. 5, Juno, Salem No. 6, Reval Filter Golden Blend und Player’s Virginia No. 6 eingestellt, sagte eine Sprecherin. Das Ende der Marken ist einer Umstellung in der Produktion geschuldet.

Der Konzern bestätigte mit seiner Mitteilung einen Bericht der Tageszeitung „Die Welt“. Beim Konkurrenten British American Tobacco (BAT) fallen nach dem Bericht die Marken Golden American und Winfield weg. Einige weitere Marken gelten als gefährdet.

EU-Richtlinie macht Konzernen zu schaffen

Die Konzerne fokussieren sich auf ihre Hauptmarken und lassen Nischenprodukte auslaufen. Ein Grund – allerdings nicht der einzige – ist die EU-Tabakrichtlinie. Ab Freitag dürfen in Deutschland nur noch Schachteln mit Schockbildern, Warnhinweisen und mit mindestens 20 Zigaretten Inhalt hergestellt werden. Die Umstellung ist mit Kosten verbunden, die kleinere Marken nicht schnell wieder hereinbringen. Sie werden aber nicht sofort vom Markt verschwinden, sondern die bereits produzierte Ware darf noch verkauft werden.

Der Deutsche Zigarettenverband DZV kritisierte, die Umsetzung der EU-Richtlinie gefährde kleine und mittlere Zigarettenhersteller in Deutschland, die ohnehin ausschließlich Nischenprodukte produzierten. Zudem hätten andere EU-Länder ihren Zigarettenherstellern sehr viel längere Übergangsfristen eingeräumt, um die Produktion umzustellen. „Das sind alles Wettbewerbsnachteile für die deutschen Standorte“, sagte Verbandsgeschäftsführer Jan Mücke. (dpa)